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Prinz der Nacht

Prinz der Nacht

Titel: Prinz der Nacht
Autoren: Prinz der Nacht
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blutroten Augen schienen Artemis zu durchbohren. »Wieso wurde Simi verwundet?«
    Da verdreifachte sich ihre Furcht. »Oh, der Dämon ist verletzt?«
    »Simi liegt im Sterben«, verkündeten Astrid und Acheron gleichzeitig.
    Bebend presste Artemis eine Hand auf ihren Mund. Plötzlich fühlte sie sich elend. Krank. Wenn seinem Dämon etwas zustieß, würde er sie töten.
    Acheron nutzte seine Macht, um sie unsanft an sich zu ziehen. »Warum besitzt Thanatos einen meiner Dolche, Artemis?«
    Von heftigen Schuldgefühlen erfasst, schluckte sie. Vor siebentausend Jahren hatte sie den ersten Thanatos erschaffen und ihm Waffen gegeben, die ihn befähigten, die Dark Hunter zu töten. Damals hatte sie es für Gerechtigkeit gehalten, wenn er einen von Acherons atlantäischen Dolchen benutzen würde. Allzu lange dauerte es nicht, bis Ash den Diebstahl entdeckte. Unverzüglich hatte er alle seine Waffen eingesammelt und vernichtet.
    Jetzt verstand sie, aus welchem Grund, um nämlich seinen kleinen Dämon zu schützen. »Ich wusste nicht, dass dein Dolch es verletzen kann.«
    »Verdammt, Artemis, alles hast du mir genommen ! Alles ! «
    Sie fühlte seinen Schmerz, seine Sorge. Dafür hasste sie ihn. Wenn sie am nächsten Tag starb, würde es ihn nicht im Mindesten stören. Aber wegen dieses kleinen Ungetüms würde er Tränen vergießen. Warum liebte und beschützte er sie nicht genauso?
    »Ich werde es für dich holen, Acheron.«
    »Nichts wirst du tun!« Eisern hielt er sie an seiner Seite fest. »Versuch bloß nicht, Simi zu heilen. Bring sie einfach nur hierher. Schwöre es mir beim Styx ! «
    »Ja, ich schwöre es.«
    Da ließ er sie gehen. Sekunden später erschien die Göttin in der unterirdischen Höhle, wo Astrid, Simi und Zarek sich versteckten. Der Dämon lag am Boden, die beiden knieten daneben.
    »Oh«, schluchzte Simi hysterisch, »ich will Akri! «
    »Pst«, murmelte Zarek beruhigend und drückte ein Tourniquet auf die Wunde. »Bleib ganz ruhig liegen, Simi. Sonst machst du alles noch schlimmer.«
    »Aber ich will meinen Daddy ! Bring mich nach Hause, Astrid, ich will sofort nach Hause! «
    »Das kann ich nicht. Diese Macht wurde mir genommen, ich darf sie erst wieder ausüben, wenn ich meiner Mutter das Urteil mitteile.«

    »Ohne meinen Akri will ich nicht sterben«, heulte Simi. »Ich habe solche Angst. Bitte, bitte, bring mich heim, zu meinem Daddy !«
    Als ein Schatten über Zarek fiel, hob er den Kopf und erblickte ein Gesicht, das er seit seiner Verwandlung in einen Dark Hunter nicht mehr gesehen hatte.
    Artemis. In einem langen weißen Kleid. Dunkelrotes Haar wellte sich um ihren schlanken, schönen Körper.
    Gespenstisch glühten ihre grünen Augen in der schwach erleuchteten Höhle. Sein Atem stockte. Halb und halb erwartete er, sie würde ihn töten. Kein Dark Hunter durfte sich in der Nähe einer Gottheit aufhalten.
    Auch Simi entdeckte sie und kreischte: »Nicht diese dumme Kuh ! Sie bringt mich um ! «
    »Halt den Mund!«, zischte Artemis. »Glaub mir, ich würde dich gern sterben sehen. Aber wenn das passiert, würde ich nie wieder Ruhe finden.«
    Trotz Simis heftiger Gegenwehr hob Artemis sie hoch. Dann wandte sie sich an Astrid. »Hast du ihn schon beurteil t?«
    Ehe Astrid antworten konnte, flog die Falltür auf, und Zarek fluchte, als er Thanatos herabspringen sah. Er wandte sich zu der Göttin, um sie aufzufordern, auch Astrid mitzunehmen.
    Aber sie war bereits mit dem kleinen Dämon verschwunden. Er allein musste Astrid schützen. Zum Teufel mit dieser herzlosen Göttin ! »Lauf !«, schrie er Astrid an und drängte sie zur Falltür, die in seine Hütte führte.
    »Was ist denn los?«
    »Thanatos ist hier. Wenn du nicht über irgendwelche göttlichen Kräfte verfügst, die ihn töten, musst du fliehen.«
    »Wo ist Artemis?«
    »Die hat sich bereits in Luft aufgelöst.«
    Entsetzt stöhnte Astrid, dann streckte sie die Arme aus und eilte zu der Falltür. Während er ihr nach oben half, näherte sich der Tagestöter, und Zarek beförderte ihn mit einem Tritt zurück.
    »Sie entkommen mir nicht, Dark Hunter. Aber hinter Ihnen bin ich im Moment gar nicht her.«
    Bei diesen Worten gefror Zareks Blut. Er drehte sich um und beobachtete, wie Thanatos seinen Blick auf Astrid richtete.
    Genüsslich leckte der Daimon über seine Lippen. »Rache ist eine Speise, die man am besten kalt serviert.«
    Sobald Astrid durch die Falltür geklettert war, sprang Zarek von den Stufen herab und bearbeitete Thanatos
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