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Prada Party und Prosecco - Roman

Prada Party und Prosecco - Roman

Titel: Prada Party und Prosecco - Roman
Autoren: Jenny Colgan
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übersehen. Die Haare seines Vaters waren inzwischen zwar grau, aber sie fielen ihm an genau der gleichen Stelle in die Stirn; selbst die Körperhaltung war die gleiche.
    »Ich wusste nicht, dass ihr kommen würdet«, stotterte Eck.
    »Das lassen wir uns doch nicht entgehen!«, erklärte seine Mutter, die nett und fröhlich wirkte. »Es stand ja in der Zeitung.«
    »So leicht wirst du uns nicht los«, scherzte sein Dad. »Nicht, nachdem du hier drei Jahre verbracht hast, hm? Und das sind deine Freunde?«
    Ich lächelte, aber innerlich war ich wie betäubt.
    »Äh, so was in der Art«, stammelte Eck. Er war knallrot, und auf seinem Gesicht konnte man eine Mischung aus Ärger und Verwirrung lesen. »Aber ich denke, die müssen jetzt los.«
    »Aber Eck …«, flehte ich und starrte ihn an, in der Hoffnung, das alles endlich zu begreifen.
    Als ihm klar wurde, wie ausweglos die Situation war, nahm Eck mich bei der Hand und zog mich zur Tür.
    »Sophie …«
    »Aber … aber …« Ich konnte meiner Gefühle kaum Herr werden. »Aber das ist ja dein Vater!«
    Eck schlug die Hände vors Gesicht. »Ich weiß.«
    »Aber … wie konntest du nur so grausam sein? Das war grausam, Eck. Wie konntest du nur?«
    »Ich weiß, ich weiß … ich hab einfach versucht … ich wollte doch nur, dass du mich magst.«
    »Aber ich mochte dich doch schon!«
    »Ich dachte, du stehst auf Cal. Ich war … ich war einfach nur ein verdammter Idiot. Ich hab das aus lauter Verzweiflung behauptet, und dann, na ja, dann hat sich die Sache verselbstständigt, und es gab plötzlich kein Zurück mehr, nur noch diese bescheuerte Lüge.«
    »Aber hast du denn gedacht, ich würde das nie rausfinden?«
    »Das habe ich einfach verdrängt … Ich habe gehofft, wenn wir erst mal zusammenwohnen, dann würdest du mich irgendwann genug lieben …«
    Ich sah in sein sanftes Gesicht. »Ich hätte dich genug geliebt.«
    Eck schluckte heftig. »Heißt das …«
    Ich antwortete nicht.
    »Natürlich heißt es das«, stöhnte er. »Natürlich. Mein Gott. Himmel, wie konnte ich bloß so blöd sein?«
    »Ich weiß es nicht«, flüsterte ich. Ich brachte kaum ein Wort heraus.
    »Alec?« Die Stimme kam aus dem Raum nebenan.
    »Ich denke, du solltest jetzt zu ihnen gehen«, sagte ich so gefasst, wie ich nur konnte, während ich versuchte, die Tränen zurückzuhalten.
    »Sophie?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Geh. Bitte.«
    »Was ist denn los?«, fragte Cal, als ich in die Kneipe stolperte. James zog los, um uns was zu trinken zu holen. »Du siehst aus, als hättest du ein Gespenst gesehen. Warum wollte Eck dich denn nicht seinen Eltern vorstellen?«
    »Weil«, begann ich und bekam es kaum über die Lippen, »weil er eigentlich gar nicht zwei Eltern haben sollte.«
    James reichte mir ein Glas Wein und zog sich dann zurück. Ich nahm einen tiefen Schluck.
    » O Gott, Cal, er hat behauptet … er hat mir erzählt, dass sein Vater tot ist.«
    »Was willst du damit sagen?«
    »Das hat er mir erzählt … er hat gesagt, dass sein Vater tot ist und dass er wüsste, wie ich mich fühle. Aber, Cal …« Ich kam mir vor, als wäre ich wieder fünf Jahre alt. Ich bekam die Worte einfach nicht heraus. »Mein Dad ist wirklich tot!«
    Und ich begann erbärmlich zu schluchzen, so laut, dass die ganzen schicken Leute um uns herum von uns abrückten. Cal schloss mich in seine langen Arme.
    »Oh, oh, Schätzchen. Bist du sicher, dass du dich nicht vielleicht vertan hast und er jemand anderen meinte?«
    Ich schüttelte den Kopf, während er für uns Stühle in einer diskreten Ecke suchte.
    »Du weißt«, versicherte Cal, »und ich weiß auch, wie verrückt Eck nach dir ist. Er war dir von dem Augenblick an verfallen, als du bei uns aufgetaucht bist. O Gott. Ich meine, er hätte wer weiß was gesagt, um mit dir zusammenzukommen.«
    »Aber das … das ist das Schlimmste , was er überhaupt sagen konnte.«
    »Ich weiß. Ich weiß, Süße. Er war hin und weg, als er dich kennengelernt hat, und er hatte Angst, du wärst eine Nummer zu groß für ihn. Da konnte er sich einfach nicht mehr bremsen. Ich denke, ein Leben mit dir – Glamour und Geld und das Ganze. Da ist er total darauf abgefahren. Und auf dich, natürlich.«
    Ich schüttelte den Kopf, die Tränen tropften mir in den Schoß.
    »Deshalb hat er mich also damit genervt, ich sollte mich auf die Suche nach dem Geld machen oder mit einem Anwalt sprechen oder dieser ganze Mist mit dem Schmuck. Vielleicht denkt er, bei mir wäre was zu
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