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PR2614-Navigator Quistus

PR2614-Navigator Quistus

Titel: PR2614-Navigator Quistus
Autoren: Christian Montillon
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Vielleicht blieb ihm Zeit, dieses höchst interessante Stück Technologie unauffällig zu untersuchen. Sein Kampf- und Schutzanzug bot immerhin die grundlegenden Möglichkeiten dazu.
    »Die Datenübertragung läuft!«
    Im nächsten Augenblick poppte ein Holo zwischen den beiden Männern auf. Zu Rhodans Enttäuschung zeigte es lediglich einen Datenwust, dem er auf die Schnelle keinerlei Bedeutung abgewinnen konnte.
    »Sehr gut.« Ennerhahl lachte. »Von hier aus ist tatsächlich der Zugriff auf einen Knotenpunkt des Rechnernetzes möglich. Zwar auf einer untergeordneten Ebene, aber damit sollten wir uns zunächst zufriedengeben. Wir werden sehen, ob wir mehr über die Transittechnik herausfinden.«
    »Transittechnik? Hier? In der RADONJU?«
    »Es muss ein Transitparkett an Bord sein.«
    Mithilfe dieser noch völlig unklaren Transittechnologie war die BASIS aus der Milchstraße in diese Galaxis entführt worden.
    Das Holo veränderte sich. Das Abbild der Datenkolonnen verblasste, stattdessen zeigte sich eine achteckige Säule, die vom Boden bis zur Decke eines unbekannten Raumes reichte.
    Sie bestand aus einem bläulichen, halb transparenten Material, durch das permanent Lichtblitze schossen, sich überkreuzten und wieder trennten.
    Die optischen Effekte verwirrten Rhodan; als er die Augen schloss, tanzten die Blitze noch immer auf seiner Netzhaut. »Das ist der eigentliche Knotenpunkt des Rechnernetzes?«
    »Wir sind etwa dreißig Meter entfernt. Luftlinie. Zwei Drittel des Weges bestehen aus Metallwänden. Der Weg stellt eine mittlere Odyssee dar, und dort wäre es außerdem bei Weitem nicht so sicher wie hier.«
    Hier in unserem Zuhause, dachte Rhodan sarkastisch, verkniff sich die spöttische Bemerkung aber. Stattdessen versuchte er mit den Mitteln des SERUNS die Datenströme anzumessen und mehr über diese bläuliche Säule und die in ihr verborgene Technologie herauszufinden.
    Zwar maß er hyperenergetische Aktivität an, aber für eine Entschlüsselung reichte die Kapazität des SERUNS nicht aus.
    Ennerhahl hob einen seiner pechschwarzen Finger näher an das Hologramm, berührte das Abbild der Säule fast. Es sah aus, als wolle er die Kraftströme fühlen, die davon ausgingen.
    »Odyssee oder nicht«, sagte er schließlich, »uns bleibt nichts anderes übrig, als dorthin zu gehen. Anders kommen wir nicht weiter!«
    Er schob die Hand in das holografische Bild und legte die Finger um die immaterielle Säule. Die Faust schloss sich, als wolle er das Bild zerquetschen. Es tanzte jedoch lediglich verzerrt über seiner Haut. Einer der Lichtblitze zuckte genau in den Daumennagel.
    »Dieses Lager wird unser sicheres Versteck bleiben«, kündigte Ennerhahl an, »aber wir müssen uns vor Ort umsehen.«
    Rhodan zeigte ein feines Lächeln. Ihm kam die Aussicht auf einen aktiven Streifzug durch die RADONJU zwar unangenehm, aber zugleich auch verlockend vor.
     
    *
     
    Die Ader pulsierte blaugrün. Protektor Kaowen sah gerade genau hin, als sie unter seinem Handkantenschlag platzte. Blut spritzte auf die Kampfkleidung seines Gegners und perlte an dem Spezialstoff ab.
    Ein Tropfen – ein bizarrer Zufall – traf Kaowens Lippen und rann in die Vertiefung der alten Narbe. Er wischte ihn weg und sah auf den besiegten Xylthen hinab, der auf dem Rücken am Boden lag.
    »Kein schlechter Kampf.« Das war das mildeste Urteil seit Langem. Er war auch zum ersten Mal seit Langem in echte Bedrängnis geraten, ehe er seinen Gegner hatte ausschalten können.
    Der besiegte Xylthe rollte sich zur Seite. Aus der Wunde am Handrücken lief Blut auf den Ärmel der Kampfuniform.
    »Diese freundlichen Worte sind eine zu große Gnade, Protektor.«
    Er stützte sich am Boden ab; als er sich in die Höhe stemmte, rutschte die Handfläche in der schmierigen blaugrünen Lache seines eigenen Blutes weg. Fast wäre er wieder gestürzt, doch er war Soldat und geübter Kämpfer genug, diese Schmach nicht zu zeigen.
    Den Worten konnte Kaowen nicht widersprechen. Ohne ein weiteres Wort verließ er den Trainingsraum. Das Letzte, was er sah, war der Medoroboter, der zu dem Verletzten eilte, um ihn zu versorgen.
    Vor der Kampfhalle passierte er die Steuersäule, hinter der sein privater Ein-Personen-Schweber wartete. Auf ihm durcheilte er die RADONJU bevorzugt.
    Der Protektor stieg auf den kleinen Passagiersitz und legte die Hand ans Steuer.
    »Ziel?«, fragte die Stimme des Autopiloten einsilbig.
    Kaowen desaktivierte die Funktion mit einem einfachen
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