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PR2614-Navigator Quistus

PR2614-Navigator Quistus

Titel: PR2614-Navigator Quistus
Autoren: Christian Montillon
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ist vollendet, einer in einer ewigen Reihe: 1.046.649.625.
    Dann beginnt der Schrei nach Rettung aufs Neue, wie seit 673 Jahren ununterbrochen. Nur dass jene, die ihn einst ausstießen, längst tot sind, vielleicht verhungert und verdurstet ... oder Schlimmeres.
    Wieder schleudert die Raum-Zeit-Verwerfung das Schiff an seinen Ausgangspunkt zurück. Selbstverständlich bekommt es die Besatzung nicht mehr mit. Ihr Fleisch ist längst in einer riesigen Totenhalle zerfallen, deren Außenhülle nur Leichen vor der feindlichen Raum-Zeit-Anomalie schützt.
    Quistus bricht die Beobachtung ab; das Letzte, was er sieht, ist ein Strahler, der noch immer in einer skelettierten Hand liegt. Ein bleicher Fingerknochen ruht über dem Abzug.
    Der Navigator fragt sich, welche Dramen sich in diesem Schiff abgespielt haben mögen. Dann fliegt er weiter, hinaus in die ewigen Gefilde des Alls, die Freude und Schönheit ebenso kennen wie Leid und Tod.
    Es gibt viel zu entdecken.
    So unendlich viel.

1.
    RADONJU:
    Fremde Wege und Ziele
     
    Rauch wölkte heran, wallte auf und zerstob unter einer neuerlichen Druckwelle. Das rötliche Feuer dahinter glomm wie die Augen eines Raubtiers, die der Beute den Tod verheißen.
    Perry Rhodan lag am Boden, den Rücken gegen die Wand gepresst. Die erste Explosion hatte ihn zurückgeschleudert. Etwas war mit seinen Beinen geschehen; eiskalter Schrecken setzte einen Adrenalinstoß frei, der schmerzhaft durch seinen ganzen Körper zuckte.
    Doch das Taubheitsgefühl ließ nach, und zu Rhodans Erleichterung meldeten die Systeme des SERUNS volle Einsatzbereitschaft. Er würde zumindest für einige Sekunden geschützt sein.
    Was nichts daran änderte, dass sie entdeckt worden waren. So viel also zu Ennerhahls und seinen Heimlichkeiten; so viel dazu, dass sie geplant hatten, sich bis auf Weiteres inmitten eines Schiffes ihrer Feinde zu verstecken.
    Und nicht nur irgendeines Schiffes – Rhodan wusste zwar nicht viel über die RADONJU, aber sie war das Flaggschiff von Protektor Kaowen, eines überaus mächtigen Xylthen, der die Eindringlinge bis in den letzten Winkel suchen ließ.
    »Bleib ruhig!«, flüsterte Ennerhahls Stimme dicht an seinem Ohr. Schwarzer Rauch umwölkte die Gestalt seines geheimnisvollen neuen Verbündeten. Erst vor Sekunden hatten sie ihre Zusammenarbeit besiegelt – wie es nun schien, nur deshalb, um sogleich zu scheitern.
    Die Entdeckung war wohl gleichbedeutend mit ihrem Ende. Selbst wenn es ihnen gelang, diesen ersten Trupp zu überwältigen, würde es unmöglich sein, erneut unterzutauchen. Und gegen Dutzende, vielleicht Hunderte oder Tausende Feinde konnte auch der beste Kämpfer im modernsten SERUN nicht bestehen; sogar Ennerhahl mit seinen Gimmicks musste dann untergehen.
    Aber was bedeuteten die Worte seines Verbündeten? Bleib ruhig?
    Ennerhahl zeigte sich nicht im Mindesten verängstigt, sondern sah ihn aus pechschwarzem Gesicht ausdruckslos an. »Rhodan, überlass das mir.«
    Weiterer Lärm ertönte. Etliche Gestalten stürmten in den Lagerraum, den die beiden Flüchtlinge als Versteck nutzten und in dem der Terraner einiges über seinen mysteriösen Begleiter erfahren hatte.
    Zweifellos handelte es sich um ein Suchkommando. Bewaffnete Xylthen, Badakk und drei, nein, vier Kampfroboter. Waffenmündungen schwenkten durch die verwehenden Rauchschwaden der Explosion, mit deren Hilfe sich das Kommando mit brachialer Gewalt Zugang zum verschlossenen Lagerraum verschafft hatte.
    Die Roboter drangen als erste tiefer in den Raum ein. Waffenbänder aus facettierten Kristallen leuchteten rund um den tonnenförmigen Leib. Die halbkugelförmigen Kopfsektionen drehten sich surrend und suchend im Kreis.
    Doch die Maschinen wurden nicht fündig, ebenso wenig wie die nachstürmenden Soldaten. Dabei sah einer von ihnen Perry Rhodan genau ins Gesicht.
    Der Terraner konnte sogar die Spiegelung der letzten kleinen Flammen auf der fahlweißen Gesichtshaut seines Gegners erkennen. Der muskelstarrende Xylthe drehte sich um, und der Widerschein wanderte über den völlig kahlen Schädel. Die wimpernlosen Lider blinzelten.
    Kein Zweifel, der Soldat bemerkte die Gesuchten nicht, obwohl sie frei und ungeschützt weniger als fünf Meter von ihm entfernt an der Wand kauerten. Rhodans Atem ging flach, das taube Gefühl verschwand endgültig aus seinen Beinen.
    Erleichtert bewegte er die Zehen in den Stiefeln seines Schutzanzugs. Er hörte ein leises Knacken über der Achillessehne, als renke sich etwas
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