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PR2603-Die instabile Welt

PR2603-Die instabile Welt

Titel: PR2603-Die instabile Welt
Autoren: Michael Marcus Thurner
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MIKRU-JONS Hilfe eingriff, ein zweites.
    Drei Schwingenraumer stießen hinzu und verstärkten die Reihen ihrer Feinde. Die Quolnäer Keretzen kamen nun von allen Seiten. Triumphgeschrei tönte über ihren Bordfunk. Sie waren sich ihrer Sache sicher, so sicher ...
    »Wir müssen weg!«, warnte MIKRU-JON.
    »Nicht ohne die MISSISSIPPI!« Er war nicht zur Rettung zweier Korvetten zu Hilfe gekommen, um dafür die Besatzung eines Schweren Trägerkreuzers zu verlieren!
    »Perry!«
    Mondra. Sie wollte ihn ebenfalls von seinem Vorhaben abbringen. Wollte, dass er floh. Seine Leute im Stich ließ.
    Leute, die dich im Stich gelassen haben, indem sie deine Anweisungen missachteten!, schoss ihm durch den Kopf – und verwarf diesen Gedanken gleich wieder.
    »Perry!« Mondra. Gucky. Mikru. Alle drei riefen seinen Namen.
    Der Paratronschirm der MISSISSIPPI erlosch und baute sich wenige Momente später wieder auf. Der Augenblick hatte allerdings gereicht, um einen Wirkungstreffer durchschlagen zu lassen. In der Nähe des unteren Pols schoss eine Stichflamme ins All, um gleich wieder zu erlöschen.
    Trümmer trieben in alle Richtungen davon.
    Rhodan spürte mehrere Treffer. Auch ihm kamen die Quolnäer Keretzen nun immer näher. Sie schossen sich auf ihn ein. Einerlei, wie schnell er reagierte und wie viele Treffer er landete.
    Wenn er sich doch bloß mit Gans Leonard verständigen könnte! Sollte er Gucky bitten, zu ihm hinüberzuspringen?
    Was waren das für Wahnsinnsgedanken! Dort »drüben«, mehrere Hunderttausend Kilometer entfernt, würde während der nächsten Sekunden alles Leben enden. Die MISSISSIPPI war waidwund geschossen.
    Und dennoch gelang es ihr, weitere Treffer anzubringen.
    Ein Schwingenraumer, dann zwei, dann drei explodierten. Und noch einer. Gans Leonard wütete wie ein Berserker.
    Es war das letzte Aufflackern seiner Wehrhaftigkeit. Die Funksprüche der Quolnäer Keretzen waren nun voll Zorn. Voll ungebremster Aggressivität.
    Dort drüben geschah etwas. Etwas nicht mehr Kontrollierbares.
    »Perry! Die Blitzwelle! Ich fühle sie kommen ...« Gucky brach ab.
    Weg. Er musste MIKRU-JON in Sicherheit bringen, hatte lange genug gezögert und mit dem Leben seiner Schutzbefohlenen gespielt.
    Die MISSISSIPPI explodierte. Verging. Völlig unspektakulär platzte sie, und das Leben mehrerer Hundert Raumfahrer endete.
    Und auch das Leben in dreiundzwanzig Schiffen der Quolnäer Keretzen erlosch. Allesamt ließen sich diese seltsamen, schrecklichen Lebewesen von einem paragesteuerten Impuls anstecken, setzten sich selbst in Brand und sorgten für eine Katastrophe ungeahnten Ausmaßes. Dreiundzwanzig Schiffe ...
    Rhodan versuchte die Flucht. Er versuchte, dem Impuls zu entgehen. Dem Ende.
    Er fühlte den Schmerz, als die Blitzwelle über den Pedopolschirm MIKRU-JONS hereinbrach, und er wollte aus der Pilotenrolle flüchten. Doch er durfte nicht; alles hing davon ab, dass er einsatzbereit blieb. Dass er gedankenschnell einen Ausweg fand.
    Ein Gutteil der Energien wurde in den Hyperraum abgestrahlt; doch die immer noch beträchtliche Restmenge schlug durch, durchdrang MIKRU-JON. Brachte todbringende Schmerzen.
    Rhodan hatte für einen einzigen Gedanken Zeit. Er hieß: Weg damit!
    Und er schaffte die Energie weg. Hin zum einzig verfügbaren Blitzableiter. Zu einem Etwas, das so sehr nach Energie gierte.

11.
    Mondra Diamond
     
    Es geschah so schnell, dass sie nicht einmal die Gelegenheit bekam, darüber nachzudenken.
    Mondra ahnte, dass die Blitzwelle über sie hinwegfahren und ihren Geist zerstören würde.
    Und da war sie auch schon. Sie fraß sich durchs Schiff. Fraß sich durch ihren Geist. Machte, dass alles rings um sie bedeutungslos wurde und nur noch der Schmerz eine Rolle spielte.
    Bevor sie ihr Schicksal und ihren Tod akzeptieren konnte, fühlte sie den Sog. Er nahm ihr den Schmerz weg. Reinigte sie.
    Es war wie eine Läuterung. Mondra wurde von aller Schuld, von allen Belastungen freigewaschen. Denn das Wesen neben ihr, Ramoz, schluckte die Energien der Blitzwelle.
    Der Augendorn glühte erst gelb, wurde rot und leuchtete schließlich violett. Ein Wirbel entstand rings um ihn.
    NEIN!, wollte sie schreien. Sie erinnerte sich daran, wie hilflos sie gewesen war, als ES ihren Delorian beanspruchte und wie hilflos sie hatte erdulden müssen, wie KOLTOROC ihrem geliebten Klonelefanten Norman das Leben nahm. Hilflos. Sie hatte nie wieder hilflos sein wollen. Nie. Wieder. Hilflos.
    Und nun ... Nein! Nicht noch einmal!
    Sie
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