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PR2602-Die Todringer von Orontes

PR2602-Die Todringer von Orontes

Titel: PR2602-Die Todringer von Orontes
Autoren: Michael Marcus Thurner
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und anderen Mitgliedern des Betreuungspersonals an.
    Der Springer war eines von vielen kleineren Problemen, die er im Hinterkopf behalten musste. Ein einzelnes faules Ei konnte durchaus das gesamte Glyshwurm-Gelege ungenießbar machen.
    »... das ist schlichtweg unzumutbar!«, grollte Tongger eben. Mit seinen Händen deutete er an, jemanden erwürgen zu wollen. »Hätte ich bloß nicht auf meinen völlig verblödeten Sohn gehört!«
    »Er ist ein gefährlicher Unruhestifter.« Rhodan schaltete den Ton leiser. »Du hast zwei Möglichkeiten: Entweder ziehst du sein Verhalten ins Lächerliche – oder du rufst ihn energisch zur Ordnung.«
    »Ich denke, dass ich zumindest dieses Problem rasch in den Griff bekommen werde.« Bylyi deutete ins Holo, auf eine jung wirkende Terranerin, deren grünes Haar hochtoupiert war.
    Sie wirkte ruhig; doch Hüfenyr kannte die terranische Physiognomie gut genug, um zu wissen, dass die fest aufeinandergepressten Lippen auf nur schwer unterdrückten Zorn hinwiesen.
    »Ich vermute, es ist kein Zufall, dass sich Heatha Neroverde ausgerechnet jetzt in der Nähe des Mehandor aufhält?«
    »Ich habe sie gebeten, ein Auge auf ihn zu haben.«
    »Sie ist jung und etwas zu stürmisch für meinen Geschmack«, gab Rhodan zu bedenken. »Was, wenn sie die Nerven verliert?«
    Bylyi pfiff amüsiert und für den Terraner kaum wahrnehmbar. »Das wäre mir in der Tat ein inneres Eiablagefest.«
    Seit wann legen Jülziish Eier?, dachte Rhodan amüsiert, aber während er den weiteren Worten des Ersten Offiziers zuhörte, verdüsterte sich sein Gesichtsausdruck.
    »Wir hätten ein Problem weniger am Hals und ...« Offenbar merkte Bylyi, was er gerade im Begriff stand zu sagen, und korrigierte sich hektisch. »Ich meinte selbstverständlich: Ich habe Heatha ausführlich instruiert. Sie ist angewiesen, Tongger Feszak mit den angemessenen Mitteln zur Ordnung zu rufen, sollte er über eine gewisse Grenze hinausgehen.«
    »Und wer definiert diese Grenze?«
    »Der Mehandor selbst. Sollte er andere Passagiere mit seiner Panikmache und seinen Hetztiraden anstecken, ist er fällig.«
    »Dann vertrauen wir mal der jungen Dame.« Rhodan seufzte und wechselte das Thema. »Wie ich hörte, kommen Sinaid, Gucky und Rynol gut voran?«
    »Ja; leider ist die Funkverbindung vor Kurzem endgültig abgebrochen.«
    »Hat sich Partijan in letzter Zeit bei dir gemeldet?«
    »Wir stehen in ständigem Kontakt. Um ehrlich zu sein: Er nervt mit seinen Anforderungen. Ich musste Major Chord Ges und mehrere seiner Leute, die ich an anderer Stelle dringender benötigte, dafür abstellen, dass sie ihm Handlangerdienste leisten. Wobei mir noch immer nicht klar ist, welche Arbeit er eigentlich erledigt.«
    »Wissenschaftliche Kaliber wie Partijan sollte man in Ruhe arbeiten lassen. Man muss ihnen ihre Macken und Eigenheiten nachsehen. Glaub mir: Ich habe ausreichend Erfahrung mit mehr oder minder verrückten Wissenschaftlern gesammelt.« Rhodan verzog den Mund zu einem Lächeln. »Und Nemo ist einer der harmlosesten Vertreter seiner Spezies. Womöglich ein wenig anstrengend in seinem Gehabe; doch er liefert Resultate. Wenn sich jemand an Bord befindet, der uns sagen kann, warum wir hier sind und wie wir Chanda verlassen können, dann ist er es.«
    Rhodan zögerte, als wollte er noch etwas hinzufügen, ließ es dann aber bleiben. Bylyi ahnte, was den Terraner mehr als alles andere belastete: Das Solsystem war verschwunden.
    Dies waren Dinge, die weit über seinen Horizont hinausgingen. Hüfenyr liebte die – relative – Überschaubarkeit seiner Probleme. Er wollte unter keinen Umständen in derart enorme Geschehnisse hineingezogen werden.
    »Mir würde es reichen, wenn Partijan die CHISHOLM rasch wieder flottbekäme und wir diese Hitzewelt verlassen könnten.«
    »Verabschiede dich von diesem Gedanken.« Rhodan sagte es mit einer Bestimmtheit, die Bylyi ein unangenehmes Flaumkitzeln bereitete. »Orontes ist ein idealer Stützpunkt. Hier sucht uns so rasch niemand, und wir können in aller Ruhe unsere Wunden lecken.«
    »Tut ihr Menschen denn das wirklich?«, fragte er impulsiv, um gleich darauf seine Worte zu bereuen. Er war über eine der vielen terranischen Phrasen gestolpert, die sich ins Interkosmo gemischt hatten.
    Schamerfüllt zog Bylyi den Hals ein wenig ein. Die humpelnde Kreatur der Unsicherheit drohte ihn fester und fester zu packen.
    Rhodan ging zu Bylyis Erleichterung über seinen Fehler hinweg, ohne ihn zu kommentieren. Sicherlich
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