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PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten

PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten

Titel: PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten
Autoren: Wim Vandemaan
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Verachtung begegnet. Warum? Weil dieses Glück auf Sensorknopfdruck zu billig zu haben ist? Weil man das wahre Glück durch Anstrengung erkaufen, erleiden muss? Aber das Hirn kann zwischen technisch generiertem und natürlichem Glück nicht unterscheiden. Alter Mann, die Dinge ändern sich. Du hast nicht Schritt gehalten.
    »Das Zeitfenster schließt sich«, mahnte Caadil.
    Rhodan schüttelte den Kopf.
    Der Tamrat griff nach seiner Hand. »Sag mir: Dieser Tooray Ziaar amy Golroo, Regierungschef der Transgenetischen Allianz - war er ein glücklicher Mensch?«
    »Ich weiß es nicht«, gestand Rhodan.
    »Hatte er eine Tochter?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Er hat keine Tochter«, sagte Caadil Kulée.
    »Aber ich habe eine Tochter«, sagte Tooray Ziaar. Er sah Chaymae Wolfenstein an. »Ich erinnere mich an den Tag, an dem sie laufen lernte. Als sie nach dem dritten, vierten Schritt nicht mehr hinfiel, sondern weiterging, immer weiter. An die Nacht, als wir im Sektor Aydach auf Tournee waren, als sie das hohe Fieber hatte, über 40 Grad, und wir keine artgerechten Medikamente zur Hand hatten und ich die ganze Nacht an ihrem Bett... «
    Rhodan winkte ab. »Tooray. Ich ...«
    »Und das willst du mir nehmen? All diese Erinnerungen? Sie sind mein Leben.«
    »Sie sind falsch.«
    »Ich habe ein falsches Leben gelebt? Ich liebe die falsche Tochter? Ich bin ihr falscher Vater? Ich liebe sie falsch?«
    Caadil legte Rhodan die Hand auf den Arm. »Gib's auf. Wir müssen los. Das Fenster schließt sich.«
    »Hör auf deine Begleiterin«, riet Tooray.
    »Was sollen wir auf Gorragan sagen? Wo haben wir den Tamrat der Transgenetischen Allianz gelassen?«
    »Sagt, was immer ihr wollt. Für mich - für uns alle hier - ist es ohne Belang. Falls es jemanden bekümmern sollte, dass wir euch nicht folgen, sagt, dass es uns gut geht. Eine neue Saison beginnt, wir werden vor vollen Häusern spielen und vielleicht auf Tournee gehen. Wir haben eine Einladung erhalten aus dem Sektor Gebetssenke und aus dem Sektor Erfrischte Konnektivität.«
    »Große Pläne«, sagte Rhodan matt und stand auf.
    »Und nicht nur das.« Chaymae Wolfenstein lächelte Rhodan bübisch
    an.
    »Sag schon«, drängte Caadil. »Das Fenster ...«
    »Dinge ändern sich. Manches ist, seitdem wir zum ersten Mal miteinander gesprochen haben, in Bewegung geraten. Nach all den langen Jahren ... «
    Den wenigen Tagen, stellte Rhodan in Gedanken richtig.
    »Im Sektor Erfrischte Konnektivität sollen wir nicht nur unser Stück aufführen«, sagte Chaymae. »Vater ist gebeten worden, im Konflikt des Sektors mit den Wandernden Nachtbaronen zu vermitteln. Du wirst sehen, es wird noch ein richtiger Politiker aus ihm.«
    Rhodan lachte. »Daran habe ich keinen Zweifel. Nur ob ich es wirklich sehen werde ...« Aber wer weiß. Vielleicht bleibt Airmid nicht für ewig außer Reichweite. Vielleicht komme ich eines Tages zurück und werde von Prospero Tooray Ziaar empfangen, dem Tamrat der Stadt der tausend Welten.
    Sie verabschiedeten sich. Die Gondel schwebte immer noch einige Handbreit über dem Platz, auf dem Caadil sie geparkt hatte, nachdem sie sie aus dem Hangar geholt hatte. Caadil hatte die Wesam Ghy mit den letzten Wertstäbchen belohnt, die sie noch in der Tasche hatte.
    Die Wesam Ghy hatten sich erfreut gezeigt, dass kein Sakrileg geschehen war.
    Rhodan nickte Gonddo Munussaje und einem Yrin zu, der sein Bestes gab, grimmig und gefährlich auszusehen, um eventuelle Gondeldiebe abzuschrecken.
    Caadil öffnete die Seitenschleuse der Gondel.
    »Cancatarn hat mir aufgetragen, euch daran zu erinnern, dass ihr nicht aufbrechen müsst. Ihr seid als Bürger der Stadt willkommen«, sagte Gonddo Munussaje.
    »Herzlich willkommen?«, fragte Caadil nach.
    »Willkommen mit allen uns zur Verfügung stehenden Organen«, sagte Munussaje.
    Rhodan lachte. »Verschwendet nicht alle Organe an uns. Die Dellcen?«
    »Werden zurück ins Nechtan gebracht. Eine gesamtstädtische Umsiedlungsaktion«, versprach Munussaje.
    »Habt ein Auge auf Cha Panggu«, bat Rhodan. »Vielleicht blättert irgendwann die mnemotechnische Tünche ab, und er erinnert sich an sich selbst. An den Tributier der Gui Col.«
    »Der Meister meines Meisters sagt: Cha Panggu ist wie neu«, sagte Yrin.
    »Schöne neue Welt«, spottete Caadil. Sie betrachtete das Transzendorium lange, zuckte mit der Achsel und reichte es dem Concierge.
    Dann winkte sie Rhodan in die Gondel und folgte ihm. Die Schleuse schloss sich lautlos hinter
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