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PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten

PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten

Titel: PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten
Autoren: Wim Vandemaan
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Dellcisch, sie würden schlindern. Klein und wirbulös, alles lacht.«
    »Wer zerlacht wird, wird auch zermördert«, erklärte Fedennec. »Alle, alle, alle.« Fedennec zeichnete immer weiter. Rhodan und Caadil sahen, wie buchstäblich Hunderte Dellcen entführt, missbraucht, geschlachtet wurden.
    Ein Leichenfeld.
    Die beiden Dellcen traten vom Papier zurück. Caadil nahm sie in die rechte Hand und schirmte sie mit der linken ab.
    Rhodan schaute auf das Blatt. Es kam Bewegung in das Leichenfeld. Die verzerrten Minen der toten Dellcen glätteten sich. Ihre zerrissenen Glieder fügten sich wieder zusammen. Das verbrannte Fleisch verwandelte sich in die sanft geschuppte, silbrig blaue Haut zurück.
    »Die Dhuccun glauben ihnen nicht«, sagte Caadil enttäuscht.
    Rhodan sah, wie aus den Tiefen des Bildes schrundige Felsplatten in den Vordergrund stiegen, Postamente für verwitterte Steinsäulen, rissig und von der Zeit befleckt. Die Säulen trugen umfangreiche Schalen aus schwarzem Eisen. In den Schalen loderten stille, besänftigende Feuer.
    Rhodan erkannte die Gebilde wieder. Das sind die Reiseschreine der Dhuccun.
    »Doch«, sagte er. »Die Dhuccun glauben ihnen. Schau: Keiner der Dellcen im Bild erscheint wiederbelebt. Sie sind tot, und die Dhuccun
    akzeptieren, dass sie tot sind.«
    »Ja«, sagte Caadil. »Was wollen sie uns also zeigen?«
    Die Säulen verteilten sich im Bild, gesellten sich zu den Dellcen.
    »Sie bitten die Dellcen um Verzeihung«, vermutete Rhodan.
    Zunächst schwach und vage, dann immer deutlicher schienen die Gesichter von Caadil und Rhodan im Bild. Rhodan und seine chirurgisch entstellten Arme. Caadil in ihrem Verhörzimmer.
    »Sie bitten die Dellcen um Verzeihung«, sagte Caadil. »Und uns auch.« Sie hob die Hand von Fedennec und Bhasul und sah den beiden ins Gesicht. »Danke«, sagte sie.
    »Ja«, wiederholte Rhodan. »Vielen Dank.«
    Sie verhandelten. Caadil und Rhodan hatten sich auf den Boden gesetzt; Fedennec und Bhasul schliefen, die fadenartigen Ärmchen umeinander geschlungen.
    Rhodan wäre es lieber gewesen, wenigstens einen der Dhuccun leibhaftig als Gegenüber zu haben. Aber das schien den Dhuccun entweder nicht möglich oder nicht hinreichend wünschenswert. Sie kommunizierten weiterhin über den Malblock.
    »Ich verstehe, was sie sagen«, beklagte Rhodan. »Aber nicht immer, wie sie es meinen. Wann und wie zeigen sie uns Tatsachen, wann und wie sagen sie, was sie wünschen, was sie fürchten, was sie fordern?«
    Nach einiger Zeit, nach einigen bildlichen Interpretationen, Nachfragen und Versicherungen, glaubten Caadil und Rhodan verstanden zu haben, dass die Dhuccun einen Weg finden wollten, das pseudinformationelle Umfeld, in das die Peiken sie gehüllt hatten, zu durchbrechen und die Lage der Dinge zu überprüfen.
    An der grundsätzlichen Wahrheit dessen, was Caadil Kulée, Perry Rhodan und die beiden Dellcen ihnen gezeigt hatten, zweifelten sie nicht, hielten aber diese Vorstellung für individuell gefärbt. Dem mochten weder Caadil noch Rhodan widersprechen.
    Dennoch war eine grundsätzliche Entscheidung gefallen: Die Dhuccun würden das Pantopische Gewebe außer Betrieb setzen. Wie diese Außerbetriebsetzung tatsächlich bewerkstelligt würde, dazu lieferten die Dhuccun Bilder: der Weißraum. In seinem Mittelpunkt: Airmid. Im Mittelpunkt Airmids: die Sphäre der kreisenden Dinge. Von dieser Sphäre aus etwas wie ein schwarzer Blitz, der bis in den Weißraum schlug.
    Dunkelheit, die sich wie ein schwarzer Sturm nach allen Seiten ausbreitete.
    Das Ende des Pantopischen Gewebes in Finsternis. Auf dem letztlich die Vortex-Technologie aufbaute, wie ihm jetzt klar wurde.
    Ob es sich bei diesen Bildern um eine realistische Darstellung handelte oder um eine sinnbildliche, entzog sich Rhodans und Caadils Verständnis.
    Eine irgendwie geartete juristische Ahndung oder Bestrafung der Peiken planten die Dhuccun offenbar nicht. Wie auch immer Rhodan diese Frage ins Bild zu setzen versuchte, die Dhuccun reagierten mit restlosem Unverständnis. Offenbar waren ihnen solche Begrifflichkeiten völlig fremd.
    Es blieb auch offen, was mit Airmid und dem Cairpre-System geschehen würde. Die Septadimblende wurde in den Visionen der Dhuccun nicht aufgehoben.
    Rhodan bemühte sich, bildlich dagegen zu argumentieren. Führte den Dhuccun eine Stadt vor Augen, in der tausend Welten einen Modus Vivendi miteinander fanden: frei von Bevormundung, als gleichberechtigte Bürger einer gemeinsamen Welt. Wie
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