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PR Tefroder 01 - Das genetische Siegel

PR Tefroder 01 - Das genetische Siegel

Titel: PR Tefroder 01 - Das genetische Siegel
Autoren: Christian Montillon
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Eröffnungsangebot.«
    Haneul Bitna packte den Zettel, faltete ihn auseinander und las in großen Buchstaben nur ein Wort: VORTEX. Er reichte ihn an Avryl weiter. »Kaum spricht man von diversen Kollegen, tauchen sie aus ihren Löchern auf. Oder hat dich die Erwähnung deines Artgenossen Atlan herbeigerufen ?«
    Der Roboter kehrte zurück, servierte Wein und Wasser und fragte nach den Wünschen des arkonidischen Neuankömmlings.
    »Keine«, sagte dieser, lehnte sich in dem altersschwachen Stuhl zurück und griff vom Nachbartisch ein leeres, unbenutztes Glas. Der dortige Gast protestierte zwar, verstummte aber nach einem Blick aus sich verengenden roten Augen; was er weiterhin zu sagen hatte, wäre ohnehin in dem akustischen Sperrfeld untergegangen, das wieder perfekt schloss, sobald der Arkonide den Arm zurückzog.
    »Fasoul da Arthamin mein Name, ich bekleide den Rang eines Cel'Arbtan.« Ungeniert griff er nach der Weinkaraffe und schenkte sich das Glas voll, noch ehe sich Avryl Sheremdoc selbst bedienen konnte.
    »Hoher Besuch vom arkonidischen Geheimdienst«, meinte Haneul. »Der Tu-Ra-Cel ist uns stets willkommen. Zumindest wenn es darum geht, der Tansgenetischen Allianz ihr Geheimnis zu entreißen.«
    »Beginnen wir mit dem Pokerspiel.« Fasoul da Arthamin hob das Weinglas, nahm einen Schluck und spuckte ihn angewidert zurück. »Dieses Gesöff beleidigt meinen Gaumen. Aber zur Sache. Was wisst ihr über das Genetische Siegel?«
    »Ich habe ihm das alles längst berichtet«, unterbrach Avryl Sheremdoc den Bericht des Vogelartigen.
    In Rhodans Ohren schien das unablässige Schnabelklappern noch immer anzuhalten. Das von ihrem Rahsch'kani-Gast arrangierte Treffen fand in einer der kleineren Bordkantinen statt; Haneul Bitna hatte selbst darum gebeten, weil ihn doch etwas hungere und er das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden wolle.
    Ein robotischer Kellner wies andere Gäste sanft aber bestimmt daraufhin, Abstand zu halten, so dass die Tische rundum unbesetzt blieben.
    Im Widerspruch zu seinen Worten hatte Haneul seine Mahlzeit noch nicht angerührt, sondern in einer Geschwindigkeit geredet, als stünde sein Leben auf dem Spiel. Rhodan hingegen genoss das Aroma der PastaSauce, die ihm vom Robotkellner empfohlen worden war.
    Avryl und Haneul saßen nebeneinander; ihnen gegenüber Rhodan selbst und Homer G. Adams, das terranische Genie in Sachen Geld und lange Zeit Residenz-Minister für Finanzen.
    Soeben surrte die Kellner-Maschine erneut heran; es handelte sich um ein Kegelroboter-Standardmodell, in dessen oberer Sektion ein Display schillerte. »Hegt ihr irgendwelche weiteren Wünsche? Ihr seid zufrieden mit der Qualität der Speisen?«
    Vom ersten Moment an hatte Rhodan den Sprachduktus des Roboters als unpassend empfunden. Es wirkte, als habe ein übereifriger Ingenieur verzweifelt versucht, seiner Schöpfung das gewisse Etwas zu verleihen, das man nur in echten Edelrestaurants fand. »Exquisit«, lobte er.
    Das Display der Maschine wurde ein wenig heller. »Die Muscheln, die zur Herstellung der Füllung verwendet wurden, stammen von Terra - es handelt sich nicht etwa um künstlich hergestellte und aromatisierte Masse.« Das letzte Wort stieß der Robot mit hörbarem Ekel aus.
    »Wir sind zufrieden!« Deutliche Ungeduld spiegelte sich in Haneul Bitnas Worten. »Wenn du nun so freundlich wärst, uns in Ruhe zu lassen.«
    »Sehr wohl.« Der mechanische Kellner surrte davon.
    »Keine Masse«, murmelte Bitna, und seine Schnabelhälften klapperten empört aufeinander. »Ob er sich wohl beschwert, wenn er mit nicht vollkommen reinem Öl geschmiert wird?«
    Homer G. Adams warf ihm einen stechenden Blick aus wasserblauen Augen zu. Er saß gebückt, die Unterarme auf die Tischplatte gestützt. »Er
    ist eine Maschine. Es gibt keinen Grund, dich zu ereifern.«
    »Ich ereifere mich gerade deshalb. Ich mag Roboter nicht. Entschuldigt bitte.« Er stocherte in seiner Mahlzeit, einem weißlich schimmernden Brei, auf dem frittierte Gemüsescheiben lagen. »Die Künstlichen halten sich oftmals für Individuen.«
    »Sie halten sich für gar nichts«, sagte Avryl. »Es sei denn, sie besitzen einen Plasmazusatz oder sind entsprechend programmiert.«
    »Dann halten die Lebenden sie eben oftmals für Individuen. Wir Rahsch'kani haben schlechte Erfahrungen in diesem Zusammenhang gesammelt. Oder zumindest einige von uns. Die Reichen. Ich kannte meine Eltern nicht. Einer von denen hat mich aufgezogen.«
    Das gab tieferen Einblick in
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