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PR Tefroder 01 - Das genetische Siegel

PR Tefroder 01 - Das genetische Siegel

Titel: PR Tefroder 01 - Das genetische Siegel
Autoren: Christian Montillon
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überdeutlich betonte. »Ebenso wie es nur von Vorteil ist, dass wir die rein körperliche und sexuelle Ebene in unserer Geschäftsbeziehung vernachlässigen können. Es ist eine allzu große Schwäche der Agenten deines Volkes, sich immer wieder auf amouröse...«
    »Wie kommst du darauf?«
    »Selbstverständlich kenne ich die Biographie etwa des legendären Lordadmiral Atlan in- und auswendig, so dass ...«
    »Da ist dir allerdings etwas entgangen«, unterbrach Avryl. »Atlan ist kein Terraner, und der TLD ...«
    »Da wir gerade dabei sind, uns gegenseitig nicht ausreden zu lassen: Ich weiß, welchem Volk Atlan angehört und ich weiß, dass die USO nicht der TLD ist, aber sei ehrlich ... sind die Unterschiede nicht marginal?«
    »Das sehe ich ganz anders.«
    »Es wäre sicher reizend, den gesamten Abend und auch noch die Nacht mit dir zu diskutieren, aber ich denke, es gibt wichtigere Themen als galaktische Feuerwehren, Arkoniden und Terraner. Ach, es ist viel zu kompliziert und geradezu philosophisch, vor allem, wenn man das Leben eben jenes Atlan betrachtet. Ist er nicht fast mehr Terraner als Arkonide?«
    »Das bezweifle ich.« Mit einer ruckartigen Handbewegung ließ die TLD-Agentin das Messer wieder zurückschnappen. Über ihrer Schulter verrutschte das Kleid und gab noch mehr von ihren Brüsten frei. Im Gegensatz zu den Rahsch'kani waren die Tefroder oder Gorragani Avryls Volk sehr ähnlich, so dass ihr Dress zweifellos für einige Vorteile sorgte.
    Die TLD-Agentin tippte auf das Sensorfeld inmitten der Tischplatte.
    »Wie viele Gegner hast du mit dieser martialischen Waffe bereits getötet?«, fragte Haneul Bitna.
    »»Ich halte den Dolch für elegant und nicht etwa für martialisch! Vor allem rechnen die meisten nicht damit. Du glaubst gar nicht, wie nützlich er im Zeitalter der Dämpfungsfelder und ähnlicher energetischer Spielereien sein kann. Mit einem Ruck eine Klinge am Kehlkopf deines Gegenübers - es lockert manche Zunge.«
    »»Hoffentlich nicht im wörtlichen Sinne.«
    Avryl lehnte sich im Stuhl zurück. Die Lehne knarrte.
    Ein Servorobot surrte herbei; die Maschine gehörte wie das gesamte Tefrodias Stolz und Ehre nicht gerade zu den Aushängeschildern der gorraganischen Tourismuswirtschaft. »»Womit kann ich dienen?« Die Stimme schmerzte im Ohr mit unreinem Akzent, der bewies, wie schlecht das Interkosmo-Sprachprogramm des Roboters ausgearbeitet war.
    »»Bring den besten Wein des Hauses«, verlangte Avryl.
    »Mir etwas klarem Wasser«, ergänzte Haneul. »»Ohne Beimengung irgendwelcher Geschmacksstoffe oder Spurenelemente. Und bitte filtere jegliches Jod heraus.«
    Der Roboter zog sich zurück, und auf einen fragenden Blick der Agentin hin fügte der Rahsch'kani als Erklärung das Wort »»Allergie« an.
    »Du bist also bereit, dich mit mir zu verbünden?«, fragte Haneul Bitna.
    »»Für wen arbeitest du?«
    »»Auf eigene Rechnung. Ich habe viel investiert, seit meine Quellen ans Licht brachten, dass die oberste Spitze der Transgenetischen Allianz an einem Geheimprojekt arbeitet. Zeit und Geld habe ich in großem Maß eingebracht. Dennoch habe ich nur Schlagworte ans Licht bringen können. Meine ... Forschungen haben ergeben, dass es dir nicht anders ergeht.«
    »»Lass uns diese Schlagworte zusammentragen.« Sie lächelte. »»Es ist ähnlich wie eine Poker-Runde. Sind dir die Regeln dieses alten terranischen Spiels bekannt?«
    »Wer verliert, legt ein Kleidungsstück ab? Ich muss dich enttäuschen. Es gibt wohl Agenten ... hm, Agentenkollegen, die du damit beeindrucken könntest, aber über unsere anatomischen Unterschiede haben wir bereits gesprochen. Allerdings sehe ich mein Vorurteil von vorhin leider bestätigt.«
    »Da muss ich dich enttäuschen. Poker in seiner eigentlichen Form hat rein gar nichts mit Sexualität zu tun.«
    »Bist du dir sicher?«, fragte plötzlich eine fremde Stimme.
    Beide wandten den Kopf und starrten die weißhaarige Gestalt an, die unvermutet neben ihrem Tisch aufgetaucht war und offenbar den letzten Satz trotz des Akustikdämpfungsfeldes gehört hatte. Rote Augen dominierten das edel geschnittene Gesicht mit den aristokratischen Zügen.
    »Ich darf mich doch zu euch setzen?«, fragte der Fremde.
    Die TLD-Agentin machte eine einladende Handbewegung und wies auf den letzten unbesetzten Stuhl. »Wenn du bereit bist, mitzupokern.«
    Der Weißhaarige folgte der Aufforderung und zog einen gefalteten Zettel aus einer Tasche seines Mantels. »Das genügt wohl als
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