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PR TB 238 Kampf Der Tausend Schiffe

PR TB 238 Kampf Der Tausend Schiffe

Titel: PR TB 238 Kampf Der Tausend Schiffe
Autoren: Perry Rhodan
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Schiffes und wir hatten den Ausgang der
Schlacht bei Platää abgewartet. An den Kämpfen hatten
wir uns nicht beteiligt; zu oft mußten wir über jene
Schlachtfelder gehen, auf denen sich riesige Mengen blutüberströmter
Körper ausbreiteten.
    »Ich kann dir deinen Zweifel nicht nehmen«, antwortete
ich und überlegte, welches Ziel wir ansteuern sollten. »Ich
weiß es nicht besser. ES hat nicht mit uns gesprochen.
Vielleicht erfahren wir es einmal später. Aber wenn ich wieder
einmal das Gleichnis der beiden Waagschalen zitieren darf.«
    »Es ist nicht das beste, aber es reicht aus«, grinste
mich Ptah-Sokar an.
    ». dann hat sich wohl bei allen von uns die Schale der
Griechen gesenkt. Es gibt zu viele negative Dinge, die wir in Persien
sahen und erlebten. Verglichen damit sind die halsstarrigen,
individualistischen Griechen wohl das kleinere Übel. Bisher
macht niemand Anstalten, einen Eroberungskrieg anzufangen.«
    »Weil sie aus Uneinigkeit kein genügend großes
Heer zusammenbringen!« sagte Ptah.
    Natürlich kannten wir inzwischen weitaus mehr von ihrer
Kultur und Zivilisation. Die Kunst und die Philosophie zeigten, im
Gegensatz zu der medischen, eine weitaus menschlichere Dimension,
wenn auch ein Olymp, der eine viel zu große Anzahl Götter
für jeden erdenklichen Vorgang besaß, verwirrend wirkte
und selbst bei den Griechen scheinbar jeden Gedanken an Einigkeit
unmöglich machte.
    Gastfreundschaft und Freundschaft hatten wir hier wie dort erlebt.
In beiden Fällen war sie echt gewesen.
    »Wohin, Atlan?« fragte Ptah.
    »Zu Recabarren?« fragte ich zurück und hob die
Schultern. »Diesmal dürfen wir bestimmen, wann wir wieder
einschlafen müssen.«
    »Ist es dort warm? Kann man dort im Meer schwimmen?«
fragte Indraya.
    »Ich weiß es nicht. Sehen wir nach.«
    Mit dem Schiff hatten wir nacheinander alle Verstecke aufgesucht
und
    sämtliche Ausrüstung an Bord genommen. Der Gleiter würde
ferngesteuert dorthin schweben, wohin wir ihn dirigierten. ES schien
eine innere Sperre bei den Angehörigen unserer Mannschaft
beseitigt zu haben. Sie waren, abgesehen von der notwendigen
Disziplin an Bord, in ihrem Verhalten von dreißigjährigen
Griechen kaum noch zu unterscheiden. Der Rammsporn war bis auf die
senkrechte Kante auf dem Kielbalken entfernt worden, unsere Segel
waren nicht länger schwarz. In den Laderäumen waren zwar
noch unsere Waffen griffbereit, aber überall dort, wo wir hatten
einkaufen oder tauschen können, suchten wir uns für die
Reise ins Ungewisse das Beste heraus. Weine, Früchte, Schinken
und Wurste, das hauchdünne karthagische Brot, das ohne Sauerteig
bereitet wurde und sich mondelang hielt, Schmalz, fette Würste,
die man über dem Feuer braten konnte, versiegelte Krüge
voll kostbarem Salz und seltene Gewürze. Die Griechen hatten uns
reich beschenkt - jeder verfügte über silberne und goldene
Erinnerungen an die Zeit der Perser und Griechen. Ich hob die Hand
und betrachtete schweigend den Ring des Xerxes.
    Du spielst mit dem Gedanken, ihn noch einmal zu benutzen? fragte
lauernd der Logiksektor.
    Charis fing meinen Blick auf, lächelte mich an und nahm meine
Hand. Ohne Schwierigkeiten drehte sie den schweren Ring vom Finger
herunter und wog ihn, als wolle sie ihn ins Meer werfen, in der
Handfläche. Es war für sie fast eine symbolische Handlung.
Neugierig und schweigend sah uns Ptah-Sokar zu.
    »Nein. Ich möchte ihn behalten«, sagte ich. »Und
zwar nicht als Andenken an Ksayarsha, sondern an Mordonios, der ein
guter Mann war.«
    Ich versenkte den Ring in ein Fach meines Gürtels.
    »Was werden die Griechen wohl tun? In den nächsten
Jahren und Jahrzehnten?« fragte uns Indraya.
    »Sie werden zuerst gegen die Perser, dann gegen sich selbst
Kriege führen und endlos miteinander reden und streiten und
wieder Kriege führen. Und dabei könnten sie ohne
Anstrengung die größte Macht im Binnenmeer sein.«
    »Wahrscheinlich hast du recht«, antwortete ich Ptah.
»Leider.«
    Nicht nur die verstrichene Zeit, sondern noch viel mehr die
tatsächliche Entfernung ließen die blutigen Schlachten
mehr und mehr verblassen. Bis zum heutigen Tag hatten wir seit
Salamis das Leben von Seevagabunden geführt und waren von Hafen
zu Hafen gesegelt. Nun waren wir längst an Keftiu vorbei und
näherten uns, von einem zwischen Nord und Ost drehenden Wind
getrieben, der Insel Sizilien, auf der Recabarren einen Gutshof und
Weinberge besaß.
    »Ich glaube, auch in Sizilien ist der Winter kalt«,
bemerkte
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