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PR TB 230 Die Träumer Von Naphoora

PR TB 230 Die Träumer Von Naphoora

Titel: PR TB 230 Die Träumer Von Naphoora
Autoren: Perry Rhodan
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Decimen besitzen würden.
    Solche Gedanken waren Akhisar bisher fremd gewesen. Er wußte
zwar, daß er in seinem Leben nicht alles würde kaufen
können - ein prunkvolles Haus, ein schnittiger Gleiter,
vielleicht ein Boot, ein Haus am Meer. Alles zusammen würde er
nie bezahlen können -aber mit etwas Energie und Zielstrebigkeit
konnte er jedes einzelne dieser hochgesteckten Ziele durchaus
erreichen, vielleicht sogar zwei oder drei.
    Wie lebte man, wenn man genau wußte, daß man sich
nicht ein einziges dieser erträumten Dinge würde leisten
können, selbst dann nicht, wenn man sein Leben lang dafür
sparte?
    Akhisar fand den Gedanken erschreckend. Er verließ die
Ladenstraße. Eine Gasse nahm ihn auf. Sie führte auf einen
der großen Plätze der Metropole. Von dort wollte Akhisar
mit einem Gleitertaxi den Stadtrand erreichen. Je schneller er die
Waffe loswurde, um so besser.
    Der Lärm der Ladenstraße wurde schwächer —
aber zugleich schwoll voraus der Geräuschpegel an. Akhisar blieb
stehen. Auf dem Platz gab es Stimmengewirr. Vielleicht eine wilde
Demonstration, vermutlich wieder von Basuran und Trugghs in Szene
gesetzt. Akhisar zögerte einen Augenblick lang. Er konnte zurück
zu den Läden, er konnte auch nach vorne gehen. Er entschied sich
für das Falsche.

2.
    Er hatte noch gar nicht recht begriifen, was überhaupt
geschah, als er auch schon mitten im Gewühl steckte.
    Der Platz war voller Helaghs, die wild durcheinanderrannten,
schrien und klagten. Transparente schwankten über den Köpfen,
verschwanden im Gewühl.
    Akhisar erkannte erschrocken, daß er tatsächlich in
eine wilde Demonstration hineingeraten war -und das hieß in
jedem Fall Unglück, wenn er dabei erwischt wurde. Punkte gab es
nur für angemeldete Kundgebungen, wer bei wilden Demonstrationen
erwischt wurde, hatte Übles zu gewärtigen: Haftstrafen,
Zwangsarbeit und natürlich ein saftiger Punkteabzug. Wurde man
obendrein als Rädelsführer erwischt, war man praktisch
ruiniert - die Büttel pflegten die Kosten ihrer Einsätze
bei Wilddemonstrationen willkürlich auf ein paar Rädelsführer
zu verteilen.
    „Lauf!"
    Akhisar sah sich verwirrt um. Er hatte mit diesem Haufen nichts zu
schaffen. Es waren hauptsächlich junge Leute, ein paar davon
sahen aus, als gehörten sie zu den Basuran, der Rest gehörte
überwiegend zu den Trugghs.
    „Verschwinde, bevor sie dich erwischen!"
    Ein Mädchen rannte an Akhisar vorbei, stieß ihn an und
bedeutete ihm mit wilder Gestik, daß er die Beine in die Hand
nehmen sollte.
    Akhisar ließ sich von dem Strom mitreißen. Sehr bald
hatte er völlig die Übersicht verloren. Die Büttel
drängten die Menge auseinander und verfolgten Einzelpersonen, um
sie in den stillen Nachbargassen in Ruhe zusammenprügeln zu
können.
    Akhisar rannte mit. Er blieb bei dem Mädchen, ohne recht zu
wissen, warum. Er kannte das Mädchen gar nicht, und ihre
Aufmachung - sie hatte die Haare gekräuselt - verriet, daß
sie sich wenig
    um die Regeln und
    Bräuche scherte. In der Hand trug sie eine Tafel mit der
Aufschrift FREIHEIT - das hatte sie nun davon, dachte Akhisar.
    Plötzlich fand er sich in einer Sackgasse wieder. Das Mädchen
schrie entsetzt auf.
    Am Zugang erschienen, scharf konturiert gegen den hellen Himmel
zwischen den hochragenden Häuserzeilen, drei Büttel. Sie
waren wie üblich vermummt, damit man sie nicht identifizieren
konnte. Schwere Helme sicherten die Gesichter, sie trugen Knüppel
in den Händen.
    „Jetzt sind wir geliefert", sagte das Mädchen. „Du
hast Glück, dich werden sie nur zusammenschlagen."
    „Was? Wieso? Ich habe ..."
    Akhisar war fassungslos. Er gehörte nicht zu diesem Gesindel,
das sich auf den Straßen herumtrieb, Krach schlug und die
Büttel zu Einsätzen herausforderte. Schon an seiner
Kleidung war zu erkennen, daß er aus gutem Nest kam.
    „Komm her, Bürschchen!" sagte einer der Schergen.
    Akhisar hatte das unbestimmte Gefühl, als würde sich der
Alptraum fortsetzen, der im Büro des Hausjägers begonnen
hatte. Solche Szenen spielten sich doch nicht in Wirklichkeit ab. Es
durfte doch nicht wahr sein...
    In diesem Gedanken traf ihn der erste Schlag. Akhisar stöhnte
auf. Seine linke Schulter war wie gelähmt. Der nächste Hieb
ließ ihn vollends zusammenbrechen.
    Vor seinen Augen tanzten Sterne. Er zerschrammte sich das Gesicht,
als er an der Häuserwand entlangrutschte, in die Knie brach,
umkippte und hart auf dem Pflaster aufschlug.
    Wie aus weiter Entfernung hörte er eine
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