Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 230 Die Träumer Von Naphoora

PR TB 230 Die Träumer Von Naphoora

Titel: PR TB 230 Die Träumer Von Naphoora
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
konnte. Die anderen würden staunen, was er
zuwege brachte.
    Akhisars Gesicht wurde energisch. Er wußte jetzt, was er
wollte.
    Die Abteilung für Schmuck befand sich im siebten Stockwerk.
Akhisar nahm den Antigravlift, der ihn bis zur gewünschten Etage
brachte. Dieser Lift war das Prunkstück des Ladens
-Antigravschächte kosteten eine schier unvorstellbare Menge
Energie, und Energie war kostbar.
    „Du wünschst?"
    „Ich suche eine Kette, oder einen Ring", sagte Akhisar
freundlich. „Preiswert natürlich."
    Der Verkäufer zeigte das eingeübte Lächeln, das
Akhisar so widerlich fand.
    „Bei uns ist alles preiswert", säuselte er.
„Bitte, hier haben wir vielleicht etwas."
    Unbehagen beschlich Akhisar. Er hielt Ausschau nach dem Jäger,
der doch wohl bald auf der Bildfläche erscheinen mußte.
Diese Burschen waren an ihrem selbstgefälligen Gesichtsausdruck
meist recht leicht zu erkennen. Sie bekamen eine fette Prämie,
die vom Punktekonto des ertappten Diebes abgebucht wurde, dazu
durften sie sich noch in einem Weihrauchgefühl der
Selbstgerechtigkeit baden.
    Ah, da war er schon. Ein wenig rundlich von Gestalt, aber
wahrscheinlich wendig und vermutlich auch recht brutal. Akhisar
kannte einige Geschichten von seinen Freunden.
    In diesem Augenblick kam ihm eine noch viel bessere Idee.
    Kein Ring für Midye, das war viel zu simpel.
    Akhisar grinste breit. Ja, genau so würde er vorgehen.
    Er sah sich um, fixierte den Jäger - und dann rannte er los.
    „He, was soll das?" rief der Verkäufer verblüfft.
    Akhisar rannte einfach los. Er kam an den teuren Uhren vorbei,
warf einen Blick zurück. Der Jäger war ihm in die Falle
gegangen - das Gemüt dieser Leute war in manchen Bereichen so
leicht auszurechnen, wie ein Fahrkartenautomat. Der Jäger hatte
jemanden gesehen, der lief, und in einem Kaufhaus liefen
grundsätzlich nur zwei Sorten von Leuten - Diebe und die Jäger.
Die Kollegen
    mußte der Mann kennen, folglich war dieser Bursche, der da
Fersengeld gab, ein Dieb.
    Akhisar schlüpfte zwischen zwei älteren Frauen
    durch, die erschreckt nach Luft schnappten, als er durch sie
hindurchschoß. Die Jagd allein machte schon viel Spaß.
    Plötzlich schoß von irgendwoher ein Bein auf Akhisar zu
und brachte ihn zu Fall. Er hatte damit gerechnet, aber nicht so
früh. Irgendeiner hatte ihn zu Fall gebracht, wahrscheinlich
einer, der zum Stehlen nicht den Mut aufbrachte und den Dieb
stellvertretend für die eigenen schmutzigen Wünsche büßen
lassen wollte. So etwas kam immer wieder vor. Akhisar kannte auch das
aus den Erzählungen seiner Freunde.
    Er versuchte auf die Beine zu kommen.
    „Ich habe ihn, hier ist er!"
    Jemand trat ihm in den Magen. Es tat höllisch weh, das Wasser
schoß Akhisar in die Augen. Plötzlich gefiel ihm das Spiel
überhaupt nicht mehr. Er wollte weg, mehr nicht.
    „Loslassen", zeterte er. Der selbstgerechte Bürger
Chiaddims, der ihn zu Fall gebracht hatte, dachte gar nicht daran,
die wohlfeile Beute aus den Krallen zu lassen.
    „Gesindel, elendes!" mußte sich Akhisar anhören.
„Erschlagen sollte man euch, einen wie den anderen."
    „Recht hat er, diese Burschen werden immer dreister!"
    Der Volkszorn machte sich Luft. Hätte dieses Gerede unter
freiem Himmel stattgefunden, wäre es eine nichtgenehmigte
Demonstration gewesen, die jedem Beteiligten zehn Strafpunkte
eingetragen hätte, wahrscheinlich noch mehr wegen der
hetzerischen Reden.
    Dann war der Jäger heran. Als erstes schlug er nach Akhisar,
dann zerrte er ihn in die Höhe.
    „Was fällt dir ein!” schrie Akhisar. „Du
tust mir weh!”
    „Auch noch frech werden, Bürschchen? Solche Typen wie
dich haben wir gern. Komm mit."
    „Ich denke nicht daran", sagte Akhisar. „Warum
sollte ich."
    Er versuchte sich zu befreien, aber der Jäger hielt ihn fest.
Der Griff war von schmerzhafter Stärke. Obendrein war der Jäger
einer von denen, die ihre Opfer gerne quälten, Akhisar konnte es
deutlich spüren.
    „Erst klauen sie wie die Vögel, dann werden sie
unverschämt."
    Kommentare dieser Art verfolgten Akhisar, während der Jäger
ihn quer durch die gaffende Menge auf das Büro zu schleppte.
Akhisar widersetzte sich nicht offen, er ließ sich einfach
zerren. Der Jäger half nach, indem er seinen Griff verstärkte
und seine Finger schmerzhaft in Akhisars Oberarmmuskeln grub.
    „Ich habe einen Dieb gefangen, oben in der
Schmuckabteilung", meldete der Jäger.
    Der Mann hinter dem Schreibtisch war ein ehemaliger Büttel,
man konnte es
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher