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PR TB 230 Die Träumer Von Naphoora

PR TB 230 Die Träumer Von Naphoora

Titel: PR TB 230 Die Träumer Von Naphoora
Autoren: Perry Rhodan
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Bildschirm so, daß ich das Bild sehen kann."
    Der Scherge zuckte mit den Schultern und folgte der Aufforderung.
Die Verbindung war rasch hergestellt. Auf dem Schirm erschien das
Bild eines Hauptschergen, der ein freundliches Gesicht
    aufgesetzt hatte, aber sofort ernst dreinsah, als er die Waffe in
Akhisars Hand sah.
    „Was hast du zu melden?" fragte der Schutzscherge
heftig.
    „Ich habe hier zwei Typen gefangen", sagte Akhisar.
„Die beiden haben mich einfach gefangengenommen, durchsucht und
geschlagen. Und als ich ihnen datür keinen Freibrief geben
wollte, drohten sie mir mit noch mehr Prügel - und da habe ich
sie entwaffnet und gefangengesetzt." „Wo bist du?"
    „Im Metropolkaufhaus, im vierten Stockwerk, im Büro des
Hausjägers."
    „Wir kommen", sagte der Hauptscherge. „Nur ein
paar Minuten."
    Es war reiner Zufall. Akhisar, der Schutzscherge und der Hausjäger
standen so zueinander, daß Akhisar bemerken konnte, daß
der Hauptscherge dem Jäger kurz zuzwinkerte.
    Was hatte das zu bedeuten? Steckten die beiden unter einer Decke?
Wie konnte das passieren?
    Der Bildschirm wurde wieder dunkel.
    „Du wirst sehen, was du davon hast", sagte der Jäger
grimmig. „Das wird dich eine gehörige Menge Punkte kosten,
vielleicht... "
    „Das genügt!" warf der frühere Scherge ein.
Es klang wie eine Warnung und war wohl auch so gemeint.
    Akhisar spürte, daß er zu zittern begann. Er begriff
mühevoll, daß er in eine Falle geraten war, daß er
sich
    selbst hineinmanövriert hatte. In diesen Augenblicken,
verzweifelt und angstdurchzittert, entschied sich sein Leben - er
wußte es, konnte aber nichts dagegen tun. Der unselige Jux, den
er sich hatte machen wollen, warf ihn völlig aus der Bahn.
    Bald würden die Schutzschergen kommen. Wenn er nicht das
Glück hatte, bei der Befreiung seiner Opfer -denn so würden
es die Schergen darstellen - zusammengeschossen zu werden, würden
sie ihn zumindest durchprügeln, einsperren und ihm etliche
Strafpunkte aufbrummen, vermutlich genug für ein paar Monate,
vielleicht sogar Jahre der Zwangsarbeit. Sollte er hingegen
versuchen...
    ...aber was brachte das für einen Sinn. Hätte er das
Schergenkommando anrufen sollen, um die Geschichte vorzutragen, daß
zwei Kaufhausjäger gemeinsame Sache machten mit den Schergen des
nächsten Schutzreviers? Würde der Kommandant der Schergen
in Chiaddim deswegen eine Truppe losschicken, um seine eigenen Leute
zu verhaften? Wohl nicht! Und was hülfe es, wenn sich Akhisar an
den Obersten Richter des ganzen Landes wandte, um ihn auf diese
flagrante Mißachtung aller Bräuche hinzuweisen?
    Auslachen würde man ihn, in eine Anstalt für Hirnsieche
verbringen. Im übrigen hatte er dazu viel zuwenig Zeit. Und war
er erst einmal in den Händen der Schutzschergen, war es mit
einer Anklage ohnehin aus - das würde man ihm mit ausreichendem
Nachdruck schon einprügeln.
    In diesen wenigen Augenblicken brach für Akhisar ein Weltbild
zusammen. Er hatte fest daran geglaubt, es gebe ein System der
Gerechtigkeit, der Brauchtreue, das von Bürgern und Schergen
gemeinsam geschützt und bewahrt wurde. Jetzt mußte er
erkennen, daß es dieses System zwar gab, daß es aber
nichts weiter war als eine Freizeitbeschäftigung für Blinde
und Blöde. Daneben gab es in der wirklichen Welt eine Struktur
des Brauchbruchs, der Schiebung und Korruption, der brutalen Ausübung
von Macht, ein umfassender Bund der Niedertracht, der sich insgeheim
wahrscheinlich noch lustig machte über die Braven, die sich
folgsam an die Bräuche hielten. Zwischen diesen Welten gab es
Brennpunkte, und an einem dieser Punkte stand Akhisar. Zwanzig Sommer
hatte er gesehen. Draußen war es angenehm warm, in den Parks
blühten Blumen, gingen die weiblichen Helaghs spazieren.
    In diese Welt konnte Akhisar nicht mehr zurückkehren. Wenn er
sich nicht zu den Ausgestoßenen schlug, sich mit Basuran und
Trugghs verbündete, dann würden die Angehörigen der
zweiten Welt ihn ein für allemal ausschalten.
    „An die Wand!" sagte Akhisar. „Los, beeilt euch!"
„Was soll das, Junge!" sagte der Jäger. „Was
hast du vor!"
    Er rollte mit den Augen, als er sah, daß Akhisar das Magazin
wechselte. Der Nadler verschoß je nach
    Einstellung Betäubungsmittel, Lähmsloffe und tödliches
Gift. Die Freunde der Basuran und Trugghs
    - jetzt erinnerte sich Akhisar an einige der Berichte
-behaupteten, die Schergen verwendeten bevorzugt Nadeln, die eine
stundenlange, von Höllenqualen erfüllte Paralyse
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