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PR TB 213 Weg in Die Unendlichkeit

PR TB 213 Weg in Die Unendlichkeit

Titel: PR TB 213 Weg in Die Unendlichkeit
Autoren: Perry Rhodan
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haben."
    ,,Ich habe dort gelebt und anderswo. Meine Heimat ist die. Dunkelwolke."
    Dolpolan konnte mit dieser Antwort nichts anfangen. Mit Sicherheit hatten die Behörden diesen Mann geschickt. War er der erste einer neuen Einwanderungswelle, die nach Addis Abeba geleitet wurde? Beim Tee ließen sich diese Fragen leicht klären.
    Die beiden Männer erreichten die Wohnung. Sie setzten sich auf die Terrasse, während in der behelfsmäßig eingerichteten Küche das Teewasser kochte. Die Versorgungsautomaten hatten bisherjedem Aktivierungsversuch getrotzt.
    Boyt setzte sich in einen Sessel gegenüber Frank und beobachtete ihn aufmerksam. Nichts deutete darauf hin, daß er mit seinem Geist sein Gegenüber abtastete, zu dem er eine nicht unbedeutende Affinität verspürte. Dolpolan erwiderte den Blick. Er begann ebenfalls zu lächeln.
    „Faszinierend, dieser Ausblick", sagte Boyt Margor leise und sah über die Silhouette der Nachbarstadt hinweg. „Addis und Abeba, wie in alten Zeiten. Ich habe mich informiert."
    ,,Ja, hier über dieser Enge der Straßen wird der Wunsch nach Weite wahr. Der Traum, das Unendliche fassen zu können", sagte Frank strahlend. ,,Was führt dich her, Boyt?"
    ,,Du bist der Grund. Ich habe einen Auftrag für dich." ,,Ich bin gern bereit, ihn zu erfüllen. Worum geht es?" Die großen blauen Augen des Albinos versanken in den seinen. ,,Ich suche Unterstützung, Frank, und ich habe dich gefunden. Du wirst mir ab jetzt als Beratender zur Verfügung stehen!"
    Frank Dolpolan lächelte freundlich. Eine nie gekannte Woge positiver Gefühle für diesen Mann überschwemmte Ihn. Er ging hinein und holte den Tee.
    ,,Ich habe nichts zu tun, ich stehe dir zur Verfügung!" meinte er bei seiner Rückkehr.
    ,,Komm übermorgen nach Athen", sagte Boyt Margor einfach. ,,Du wirst dort gebraucht."
    ,,Wo soll ich landen?"
    ,,In Piräus, auf dem Gleiterplatz. Ich werdejemanden schicken, der dich abholt."
    „Es ist gut. Einkäufen kann, ich später noch!"
    „So ist es!" bestätigte Boyt und griff nach der Teetasse. Um Frank herum versank die Welt. Sie wurde dunkelblau. Anfangs hörte er die ruhige Stimme Margors und wußte plötzlich, daß dieser ein großer Mann war. Ein Mann mit Zukunft, der ihn, Frank Dolpolan, an dieser Zukunft teilhaben lassen wollte.
    Als er aus seinem Sinnen aufschreckte, war der Stuhl ihm gegenüber leer. Frank durchsuchte die Wohnung, aber Boyt blieb verschwunden. Auch die Straße war leer.
    Traurig machte sich Frank wieder auf den Weg. Er wollte sein ursprüngliches Vorhaben ausführen. Er ging zu seinem Garten und kümmerte sich um die Pflanzen, den Salat und die Rettiche. Bei manchen Pflanzen wußte er nicht, was er mit ihnen anfangen sollte. Sie waren ohne sein Zutun gewachsen. Er beschloß zu prüfen, ob sie genießbar waren oder ob es sich lediglich um Unkräuter handelte.
    In der Ferne hörte er das Gejaule eines rasch aufsteigenden Gleiters. Da wußte er, daß Boyt ihn verlassen hatte. Übermorgen würde er ihm nachfolgen.
    Die Erde war die alte. Aber die Menschen waren neu. Zumindest der größte Teil. Jene, die der Terra-Patrouille angehörten und den Planeten auf seiner langen Reise begleitet hatten, bildeten ein kleines Häufchen.
    Die Menschen aus der Provcon-Faust und von den Siedlerwelten erhielten die Chance ihres Lebens. Vor langer Zeit waren sie in eine bestehende Gesellschaftsordnung hineingeboren worden. Jetzt lag es in ihrer Hand, ein neues Leben auf der Erde zu beginnen. Sie konnten den Planeten nach ihren eigenen Wünschen gestalten. Die LFT und die Behörden halfen dabei, so gut es ging.
    Selbstverständlich gab es Schwierigkeiten. Manchmal waren die Vorstellungen der Menschen nach Wohnort und Lebensraum nicht erfüllbar. Sie erhielten keinen Platz am Ort ihrer Träume. Auch Terrania City war nur in beschränktem Maß für die Einwanderer zugänglich. In dieser Stadt lebte vornehmlich die Bevölkerung Sol-Towns. Flecken wie Addis Abeba und Umgebung gab es nur wenige. Sie zählten zu den weniger bekannten Örtlichkeiten. Das Leben da war aber nicht weniger attraktiv als anderswo.
    Im Zentralbüro der Einwanderungsbehörde in Terrania City häuften sich die Beschwerden von Siedlern. Die Beamten litten seit Wochen an Überarbeitung. Ihre Nerven waren am Ende. So mancher aufdringliche Mensch mußte es sich gefallen lassen, daß er eine Abfuhr erhielt oder zu kurz kam. So auch Steven Savall.
    Der hundertdreißig Jahre alte Junggeselle hatte Terra als kleines Kind verlassen.
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