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PR TB 213 Weg in Die Unendlichkeit

PR TB 213 Weg in Die Unendlichkeit

Titel: PR TB 213 Weg in Die Unendlichkeit
Autoren: Perry Rhodan
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vorzugehen", sagte der Prätendent bei einer seiner Routinebesprechungen mit dem Führungsstab der Auswanderungsbehörde. Allein das Personal dieser Institution hatte nach der Rückkehr der Erde an ihren angestammten Platz um
    das Zwanzigfache verstärkt werden müssen. „Abgesehen davon, daß uns nicht genügend Ordnungskräfte zur Verfügung stehen, würde es Jahre dauern, bis man die Täter verurteilen könnte. Es gibt auf Gäa keine funktionsfähigen Strafgerichte mehr."
    „Das einzige Mittel wäre die Schaffung von Schnellgerichten!" erinnerte Francis Greembell. Tifflor schüttelte den Kopf.
    ,,Dazu wäre die Ausrufung des Notstands erforderlich«, sagte er. ,,Das will ich vermeiden. Der Auszug von Gäa' soll nicht den Eindruck erwecken, als sei das Chaos über die Menschheit hereingebrochen."
    Er schwieg eine Zeitlang. Die Angehörigen seines Stabes sahen es seinem Gesicht an, daß er angestrengt nachdachte. Schließlich hellte es sich auf.
    „Ich habe eine Idee. Wir nehmen alle Roboter, die aufzutreiben sind, und verwenden sie zum Schutz der Einrichtungen, die es auf Gäa noch gibt. Es werden dazu viele der Maschinen umprogrammiert werden müssen, das sollte uns aber nicht abschrecken!"
    Taty' so wurde Tatjana Jegalis inzwischen von ihren Kollegen im Team genannt, begann langsam an eine Fügung des Schicksals zu glauben. Sie begann mit dem Gedanken zu spielen, daß es ihre Aufgabe sei, sich an Hab und Gut anderer zu bereichern. Sie stellte sich vor, daß die Menschen, denen sie die Wohnungen ausräumte, ja doch alles liegen- und stehenlassen würden, wenn sie nur eine Passage zur Erde erhielten. So fest verrannte sie sich in diese Idee, daß sie die oberflächlichsten Regeln der Vorsicht übersah.
    In der Nacht vom 4. auf den 5. November 3585 drang sie mit den vier Männern ihres Teams in eine Wohnung ein, von deren Besitzerin sie wußte, daß diese in den
    nächsten Tagen Gäa verlassen würde. Die Frau hatte auf Velanger, Ihren Spion, den Eindruck einer jungen Erbin gemacht, die gern auf ausgelassenen Festen herumtobte, sich sonst aber nur geistigen Interessen widmete und keiner Arbeit nachging. Daß diese Frau alleinstehend war, schrieb er ihrem nicht gerade anziehenden Gesicht zu.
    Velanger hatte die eigenen Vorstellungen vom geruhsamen Leben auf vollen Geldsäcken mit in seine Beobachtungen hineininterpretiert. Es kam ihm nicht in den Sinn, daß diese Frau nur deshalb keiner Arbeit nachging, weil ihr Institut bereits nach Terra umzog und sie in wenigen Tagen folgen würde. Den Grund, warum sie auch nur einen Tag länger blieb als nötig, erahnte Velanger nicht.
    Die Gruppe aus vier Personen betrat das Gebäude, dessen Eingangstür nicht verriegelt war. Sie ließen sich vom Antigrav nach oben bringen. Velanger hatte versichert, daß die Wohnungsinhaberin seit. drei Stunden außer Haus weilte. Danach richteten sie sich. Tatjana unterbrach die Stromzufuhr am Eingangsrobot, dann betraten sie den Flur mit der Garderobe, die Geschmack und Stil ausstrahlte. Sie schoben die Tür hinter sich zu. Dann begannen sie den Flur abzusuchen und flüsterten leise miteinander. Dabei überhörten sie die Bewegung, die aus dem hintersten Zimmer drang. Sie begriffen erst, als das typische Knacken der Türverriegelung erklang und gleichzeitig ein dünnes Fiepen sie darauf aufmerksam machte, daß jemand Alarm gegeben hatte.
    „Schnell raus!" flüsterte Taty. Sie riß an der Tür, doch die ließ sich nicht öffnen. Eine mechanische Sperrvorrichtung hatte den außer Funktion gesetzten elektrischen Öffner abgelöst. Auch die Zimmertüren bewiesen, daß die Wohnung eine Zentralverriegelung hatte. Sie waren im Flur gefangen.
    ,,Du verdammter Narr!" brüllte Tatjana Velanger an. ,,Von wegen außer Haus seit drei Stunden! In einem der Zimmer sitzt diese Dirne und lacht sich ins Fäustchen. Tretet die Tür ein!"
    Die Wohnungstür war aus Metall und hielt stand. Kurz darauf ertönten draußen Schritte. Laute Rufe erklangen. Sie hörten, wie einer der Polizisten in ein Funkgerät sprach und Antwort erhielt. Darauf hörten sie im hintersten Zimmer zwei Stimmen, eine weibliche und eine leisere männliche, die aus einem Video zu kommen schien. Das Knacken in den Türen
    und das Eindringen der Ordnungskräfte zeigten, daß die Verriegelung entfernt worden war. Tatjana ließ die mit dem Werkzeug erhobene Hand sinken. Sie und ihre Begleiter wurden abgeführt.
    Mit unbewegtem Gesicht sah Mona Kaiter auf den Mann, der ihr gegenüber in den
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