Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 213 Weg in Die Unendlichkeit

PR TB 213 Weg in Die Unendlichkeit

Titel: PR TB 213 Weg in Die Unendlichkeit
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Kribbeln ebbte ab. Mona erwachte wie aus einem bösen Traum. Tief durchatmend sah sie sich um. Mit Erschrecken stellte sie fest, daß die Whiskyflasche auf dem Tisch leer war. Sie hatte sie ausgetrunken. Trotzdem fühlte sie sich weder betrunken noch verkatert.
    Mona Kaiter setzte sich in den Sessel, der zur Standardausrüstung der Kabinen des Schiffes gehörte, und überlegte. Das Ganze erschien ihr unwirklich. Was war los gewesen? Sie hatte viel getrunken, zu viel. Sie entschloß sich, doch in der Zentrale anzurufen.
    ,,Wo sind wirjetzt?" fragte sie, als das Gesicht eines Offiziers auf dem Schirm erschien.
    ,,Wir haben die Provcon-Faust verlassen und fliegen die Erde an", erhielt sie zur Antwort. Mona schaltete ab. Ihre Gedanken begannen zu kreisen. Die Dunkelwolke. Hatte sie einen Einfluß auf sie, den sie nicht kannte, oder war es nur die Einbildung, die ihr etwas vorgaukelte? Dann hätte sie aber betrunken sein müssen. Sie beschloß, nach ihrer Ankunft auf der Erde einen Spezialisten aufzusuchen.
    Der Rest des Fluges verlief ereignislos. Das Schiff setzte auf dem Raumhafen von Terrania City auf. Mona vergaß das Erlebnis beim Durchflug durch die Dunkelwolke. Sie kümmerte sich um die Formalitäten ihres Wohnortwechsels. Drei Tage war sie unterwegs, bis sie alles erledigt hatte. Da die Arbeit der Behörden noch schleppend voranging, viele Ämter nicht optimal ausgerüstet waren, dauerte es ewig, bis sie endlich ihre Kreditkarte und den Impulsschlüssel für ihre neue Wohnung in Händen hielt. Sie richtete sich ein, mit Beginn der neuen Woche nahm sie die Arbeit in ihrem Institut wieder auf, das am Rand der Stadt lag.
    Am zweiten Arbeitstag wurde es Mona unheimlich. Sie stellte fest, daß Mitarbeiter, die in all den Jahren immer gleichgültig an ihr vorbeigegangen waren, sie mit unverhohlenem Interesse musterten. Wenn sie sich unverhofft umdrehte, sah sie Männer, die ihr nachblickten.
    Sie ging zur nächsten Toilette und betrachtete sich von allen Seiten. Sie versuchte, etwas zu entdecken, einen Fehler. Einen Riß im Mantelschurz, einen Farbfleck an den Haaren oder etwas anderes. Sie' fand nichts. Was war los?
    Das Erlebnis auf dem Flug fiel ihr ein. Bestand ein Zusammenhang? Mona blickte in den Spiegel und sah sich tief in die Augen. Sie fand zu dem wahnwitzigen Gedanken, daß sie plötzlich attraktiver geworden war, daß die Männer sich ihr nicht mehr gleichgültig näherten. ,,Es wäre zu schön", dachte sie und wußte, daß es Einbildung war. Bis sie Rodrey traf, der sie eines Besseren belehrte.
    Mona ging nach Dienstschluß hinüber auf die andere Straßenseite, wo ein Cafe mit nicht mehr als zweitausend Plätzen lag. Sie setzte sich ganz hinten an den einzigen freien Tisch, den es noch gab. Sie tat das aus Prinzip. Einmal auf Gäa hatte sie sich zu einemjungen Mann an den Tisch gesetzt und erleben müssen, daß dieser aufstand und sich entfernte, ohne ein Wort mit ihr gewechselt zu haben.
    Hier aber war es anders. Wieder spürte sie die Blicke, die man ihr heimlich oder offen zuwarf. Mona sah auf die Tischplatte, vertiefte sich in die Unterlagen, die sie dabei hatte. Zwischendurch tastete sie sich einen Tee, der sofort an der Ausgabesäule in der Mitte des Tisches erschien. Sie griffnach dem Becher, nahm einen Schluckund las ununterbrochen weiter.
    Ein leises Räuspern riß sie schließlich aus der Konzentration, die sie die Umwelt um sich hatte vergessen lassen. Sie blickte auf und sah sich einem Mann gegenüber, der sie freundlich anlächelte.
    ,,Ich hoffe, ich störe nicht", sagte der Mann. ,,Ich heiße Rodrey. Und du?"
    In den vergangenen Tagen hatte Mona aufgehört, sich zu wundern. Sie hatte einen Freund gefunden. Zusammen mit Rodrey saß sie in einem Düsenclipper, der sie direkt von Terrania
    City nach Malta brachte, dem Raum- und Flughafen im Mittelmeer, der der zentrale Verkehrsknotenpunkt Europas war. Hier trafen alle Fluglinien zusammen. Malta war ein einziger Hafen, die ganze Insel umfassend.
    Mit Mühe und Not hatte sie einen Urlaub auf Vorschuß durchgesetzt. Rodrey hatte sie überzeugt, daß sie nach Gibraltar fliegen sollten, wo er ein Haus besaß. Jetzt näherten sie sich mit dreifacher Schallgeschwindigkeit ihrem Ziel. In Malta stiegen sie um, eine halbe Stunde später landete der Gleiter auf der Betonpiste im Hinterland der Landzunge' nachdem er vorher einmal den Felsen und die gewaltige Staumauer mit ihren Wasserfällen überflogen hatte, die das Mittelmeer vom etwa zehn Meter tiefer
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher