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PR TB 212 Expedition Der Todgeweihten

PR TB 212 Expedition Der Todgeweihten

Titel: PR TB 212 Expedition Der Todgeweihten
Autoren: Perry Rhodan
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sagte
Michael Freyt. „Kannst du mir sagen, wie die Pflanze das
aushält?"
    Nyssen schüttelte den Kopf.
    „Vielleicht ist es so, daß diese Pflanze die Energie
braucht, die ihr auf diese Weise zugeführt wird."
    ,,Und wozu braucht die Pflanze die Energie?"
    Freyt schüttelte hilflos den Kopf.
    ,,Ich weiß es noch nicht, aber ich werde es sehr bald
wissen.
    ,,Was hast du vor?"
    ,,Gebt mir eine von den Shakootees"' sagte Michael Freyt.
„Vielleicht kann ich euch etwas sagen, vielleicht auch nicht.
Aber ich willjetzt die Wahrheit wissen."
    Rod Nyssen sah seinen Gefährten nachdenklich an.
    ,,Was meinst du, Conrad?"
    Deringhouse zuckte mit den Schultern.
    ,,Zu verlieren haben wir wohl nichts mehr", stellte er
unerbittlich fest. ,,Und beeilen müssen
    wir uns auch. Es ist taghell, obwohl die Sonne noch nicht
aufgegangen ist. In einer Stunde wird es unerträglich geworden
sein."
    ,,Dann los", sagte Michael Freyt. ,,Gebt mir eines von den
Dingern."
    Er entspannte den ganzen Körper. Eine nie gekannte Ruhe
durchflutete ihn. Endlich wußte er, was er hatte wissen wollen.
    Er kannte das Geheimnis der Shakootee, er fühlte es in diesem
Augenblick.
    Da war der Wind, der über die Ebene strich, der heiße
Schein der Sonne in jenen Gebieten, die gerade bestrahlt wurden. Da
war die sanfte Kühle des Ozeans.
    Mit jeder Faser seines Seins sog er die Informationen in sich auf.
Er war eins geworden mit dieser Welt, mit der gesamten Natur des
Planeten. Wo immer es Leben gab auf Shakootee' war es mit den Blumen
verbunden, die dort wuchsen. Sie registrierten alles, jede
Veränderung, jedes Wachstum, jeden Windbruch' jedes Unwetter.
    Er spürte den feinen Schmerz, den der Pflug eines Bauern in
ihm hervorrief. Er spürte ebenfalls den Todesschmerz eines
kleinen Nagers' der in diesem Augenblick von einem Vogel gefangen
wurde.
    Ein Netzwerk von Shakootees durchzog den Planeten, und hier in dem
Tempel liefen diese Informationen zusammen. Was für PSI-Kräfte
am Werk waren, wußte er nicht, aber diese Wunder
funktionierten.
    Er verstand jetzt die Ablehnung der Terraner, die nichts von den
Shakootees wissen wollten. Er verstand auch das Wort von der
Unterwerfung.
    Denn die Shakootees waren das Gesetz der Natur, das lebende
Gewissen des Planeten.
    Nur eine Spezies gab es, die fähig war, das Gleichgewicht der
Kräfte bis zur Katastrophe zu verändern - das warenjene
Zweibeiner, die vor vielen Jahrzehntausenden hier gelandet waren. Sie
hatten den Boden aufgewühlt in ihrer Gier nach Gold und edlen
Steinen, sie hatten die Natur tausendfältig geschändet und
verwüstet, ohne Rücksicht auf andere Lebewesen.
    ,Das wurde nun verhindert. Die Shakootee am Ohr des Menschen ließ
ihn spüren, was er sich erlauben durfte und was nicht. Mit
deutlichen Impulsen schuf sie ihm ein natürliches Gewissen.
Deshalb befragten die Menschen die Shakootee' wann immer sie ihre
Felder bestellen und zur Jagd gehen wollten, und das unbestechliche
Gefühl der Shakootee sagte ihnen, was sie tun durften. Es gab
kein höheres Leben ohne den Tod. Pflanzen wurden gefressen,
Tiere verschlungen, auch der Mensch mußte töten, um leben
zu können. Der Rahmen aber, in dem er tötete, um zu leben,
wurde von den Blumen gesteckt.
    Und noch eines begriff er in diesem Augenblick.
    Er starb.
    Aber er hörte nicht auf zu sein. Das Bewußtsein ging
über in das Kollektiv derer, die mit den Blumen verbunden waren.
Es blieb erhalten. Er wurde zu einem Bestandteil jenes
planetenumfassenden Wesens, das sich aus Milliarden kleiner Blumen
zusammensetzte. Er konnte die Natur des Planeten erfühlen,
mitjeder Faser seines Seins.
    Er wußte die Freunde an seiner Seite. Noch lebten sie ihr
früheres Leben, aber er wußte schon, daß es bald zu
ihm stoßen würden. Ihm fehltenjetzt die Freunde, die vor
ihm gestorben waren - niemand vermochte zu sagen, wo ihre
Bewußtseinsinhalte geblieben waren.
    Die anderen aber hatten ein Schicksal erlebt, das es für ihn
erklärlich machte, warum Shakootee die Welt der immerwährenden
Umarmung genannt wurde.
    Er wußte, was mit ihm geschehen würde. Viele Jahre
hindurch würde er noch der sein, der er war, als der Lebensfunke
seinen Körper verließ. Und dann würde er langsam,
unmerklich aufgehen im Kollektiv der Shakootee. Den Übergang
würde er nicht spüren, die anderen hatten ihn auch nicht
gespürt.
    Er fühlte, wie Kraft sein neues Leben durchströmte. Die
Sonne war aufgegangen, und jene wundervolle Maschinerie aus
natürlichen Gegebenheiten und
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