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PR TB 212 Expedition Der Todgeweihten

PR TB 212 Expedition Der Todgeweihten

Titel: PR TB 212 Expedition Der Todgeweihten
Autoren: Perry Rhodan
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paar Rippen gebrochen und
innere Organe verletzt hatte. Der Schmerz war heftig, gerade noch zu
ertragen. Was Freyt noch mehr quälte, war das Bewußtsein,
daß auch die Freunde es nicht mehr schaffen würden.
    „Üblicherweise müßten wir uns jetzt
Zigaretten anstecken", sagte Freyt nach einer Pause. ,,Das tut
man doch in solchen Situationen."
    „Nicht auf Shakootee"' murmelte Nyssen. ,,Ich möchte
wissen, warum dieser Mann, der dir die Koordinaten verraten hat, dich
so angeschwindelt hat. Diese Welt ist kein Paradies, jedenfalls nicht
mit den Shakootees. Sie ist für uns die reine Hölle."
    „Vielleicht machen wir etwas falsch", sagte Freyt.
Immer wieder sah er zu der riesigen Blume hinüber.
    Das gab alles keinen Sinn. Es fehlte ein Wort, ein Begriff, der
den Schlüssel darstellte. War das Wort gefunden, ließen
sich die einzelnen Steine zu einem wunderbaren Mosaik zusammenstellen
- fehlte das Wort, fand man nicht einmal den Anfang des Puzzles.
    Freyt ging die Bausteine durch, die er kannte. Da waren die
Erdmenschen' die kleine Kolonie, die er selbst und seine Gefährten
gegründet hatten. Da waren die humanoiden Shakootees' den
Terranern zum Verwechseln ähnlich, von den Blumen einmal
abgesehen, mit denen sie in Symbiose lebten. Dabei war es noch völlig
ungeklärt, in welcher Weise diese Lebensgemeinschaft
funktionierte. Was hatten die Bewohner von Machli ki Tikka von dieser
Gemeinschaft, was die Pflanzen?
    Es gab natürlich eine einfache Methode, das festzustellen -
man mußte sich nur eine Shakootee ansetzen. Freyt wußte
aber, daß es keinen Bewohner dieser Welt gab, der anschließend
die Blume wieder abgelegt hatte. Dieser Test war also eine
Einbahnstraße, von
    der es kein Zurück mehr gab.
    Michael Freyt horchte in sich hinein. Er wußte, dass er nur
noch ein paar Stunden zu leben hatte. Er nahm sich vor, das
Experiment zu wagen, wenn die Zeit gekommen war - er wollte das
Geheimnis lüften, bevor er starb. Bis dahin wollte er Herr
seiner Gedanken und Empfindungen bleiben.
    „Wollt ihr es nicht wenigstens versuchen?" fragte er
seine Freunde. „Vielleicht..."
    „Kein Vielleicht", sagte Conrad Deringhouse. ,,Wir
werden es nicht schaffen, also versuchen wir es gar nicht erst. Wir
werden hier bei dir bleiben und abwarten."
    Michael Freyt lächelte dünn.
    ,,Es kann noch ein paar Stunden dauern", sagte er mit einem
Anflug von Sarkasmus.
    ,,Es hat lange genug gedauert", sagte Rod Nyssen. „Liegst
du bequem?"
    ,,Es geht", gab Freyt zurück.
    Er versuchte sich vorzustellen, was jetzt in diesem Augenblick
draußen in der Galaxis vorging. Wo mochte der Chef stecken,
Atlan, Bully und die anderen - falls sie überhaupt noch lebten.
Hatte Perry Rhodan es geschafft, wenigstens für die wichtigsten
Mitarbeiter einen der fünfundzwanzig Zellaktivatore zu besorgen?
    Und was war es für eine Gefahr gewesen, die so groß und
schrecklich war, daß sogar der Unsterbliche von Wanderer davor
Reiß aus nahm?
    Auf diese Fragen würde Michael Freyt keine Antwort mehr
bekommen, das wußte er. Er hatte sich diesen Augenblick immer
anders vorgestellt. Er hatte an die unzähligen Male gedacht, in
denen er im Bruchteil einer Sekunde hätte atomisiert sein
können, wenn der Schutzschirm eines von ihm geführten
Schiffes zusammenbrach. Er hatte auch an einen friedlichen Tod im
Bett gedacht, umgeben von der Familie, aber das waren Vorstellungen,
die einer Zeit angehörten, als er noch nicht die Zelldusche
erhalten hatte. Seither hatte sich Michael Freyt wenig mit dem
Gedanken an den Tod beschäftigt.
    Es waren etliche gestorben in den letzten Monaten, aber es gab
noch genug andere, die noch viele Jahre zu leben hatten. Wären
die Shakootees nicht gewesen,, hätte es eine hübsche kleine
Kolonie geben können. Die Zukunft mußte erweisen, was aus
den Terranern wurde.
    ,,Es wird hell", sagte Rod Nyssen. ,,Merkt ihr es?"
    Tatsächlich stieg die Intensität und Leuchtkraft des
Lichtes ringsum an.
    „Jetzt vestehe ich, warum hier nach Tagesanbruch keiner mehr
herauskommt", sagte Rod Nyssen. ,,Wenn das Licht des Mondes
schon derartig verstärkt wird, wird das Sonnenlicht nicht zu
ertragen sein. Vermutlich werden wir bei lebendigem Leib geröstet."
    „Verstärkt", murmelte Freyt. ,,Du hast verstärkt
gesagt."
    ,,Habe ich ,,, knurrte Rod Nyssen grimmig. ,,Das Licht, das auf
den Tempel fällt, wird auf sehr undurchsichtige Weise
tausendfach verstärkt und nach hier unten gestrahlt."
    ,,Und vermutlich auf diesen seltsamen Tempel gelenkt",
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