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PR TB 208 Welt Am Abgrund

PR TB 208 Welt Am Abgrund

Titel: PR TB 208 Welt Am Abgrund
Autoren: Perry Rhodan
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fragte Sharla dann. »Man erzählt
sich Wunderdinge von dir. Stace Maccabor, der Mann, der den Dschungel
kennt wie kein anderer, der sogar in ihm geboren sein soll.«
    »Von wilden Tieren großgezogen.« Maccabor lachte
rauh. »Die Leute in den Niederlassungen reden viel, wenn der
Tag lang ist. Sehe ich aus wie Tarzan?«
    »Wie. wer?«
    »Irgend jemand erzählte mir einmal uralte Geschichten.«
    »Du siehst aus wie.« Sharla rückte ein Stück
näher an ihn heran, »wie jemand, an den ich mich gewöhnen
könnte.«
    Mit einem Schlag sah Maccabor wieder das Bild seiner toten
Gefährtin vor sich. Er steckte den Strahler in den Gürtel
zurück, nahm sein Gewehr und stand auf.
    »Es wird Zeit für uns«, sagte er und suchte die
Sonne zwischen den dichten Wipfeln der Urwaldriesen, um sich zu
orientieren.
    »Oh, ich wollte dir nicht zu nahe treten!«
    »Bist du nicht. Vielleicht komme ich später darauf
zurück. Jetzt komm.«
    Seufzend stand sie auf und strich sich das Haar aus dem Gesicht.
Kaum etwas an ihr erinnerte jetzt an das wimmernde Bündel
Mensch, das noch vor Stunden neben Maccabor hinter dem Baumstamm
gelegen hatte. Konnte sie so schnell vergessen, oder spielte sie sich
selbst etwas vor?
    Stace konnte es gleichgültig sein. Dennoch ertappte er sich
dabei, wie er sie beobachtete, als sie an ihm vorbeiging. Ihre
kräftigen und doch so graziösen Bewegungen, ihren
geschundenen, aber schönen Körper, ihre Haltung. Alles an
ihr war Herausforderung.
    Es war völlig hell, als sie die Lichtung verließen. Die
Sonne schickte ihre ersten Strahlen durch die Bäume.
    »Paß auf Fallen auf«, warnte Stace. »Die
Mooner verkriechen sich zwar bei
    Tag, aber nachts kommen sie, um ihre Beute zu holen.«
    »Ich weiß, großer Mann, ich weiß.«
    »Ist es dir so verdammt gleichgültig, was geschehen
ist?« schrie Stace, von seiner eigenen Heftigkeit überrascht.
    Sie fuhr herum. Ihre Augen blitzten auf.
    »Nein, du Narr! Es wird mir nie gleichgültig sein! Ich
werde nie das Bild meiner hingeschlachteten Gefährten vergessen
- ebensowenig, wie du sie vergessen kannst!«
    »Sie?«
    »Die Frau! Glaubst du, eine Frau merkt nicht, was mit dir
los ist?«
    Sie drehte sich um und schlug mit dem Messer eine Bresche in das
Unterholz, ohne Maccabor weiter zu beachten.
    Stace packte das Gewehr fester und folgte ihr.
    Sie kannten die Geräusche des Dschungels und wichen jagenden
Raubtieren so oft wie möglich aus. Nur einmal war Stace
gezwungen, von der Waffe Gebrauch zu machen.
    »Wenigstens etwas«, brummte er, nachdem er der
erlegten Großkatze das Elfenbein aus dem Rachen geschnitten
hatte. »Reicht vielleicht für ein gutes Essen in der
Niederlassung.«
    Und ihm knurrte der Magen. All seine Vorräte, auch das
Wasser, hatte er auf dem Schlitten zurückgelassen.
    Sie wechselten sich in der Führung ab. Gegen Mittag
erreichten sie eine Lichtung, deren Gras niedergetrampelt war und
sich noch nicht wieder aufgerichtet hatte. Was sie am
gegenüberliegenden Rand sahen, ließ Maccabors letzte
Zweifel an dem, was den Menschen auf Doomsday bevorstand, schwinden.
    »Stace!« flüsterte Sharla. »Sieh dir die
Bäume an!«
    Es waren nur noch verkohlte Stümpfe, und kein auf natürliche
Weise entstandenes Feuer hatte die Urwaldriesen in Brand gesetzt.
Hier war kein Blitz eingeschlagen. Aus den Stämmen waren
meterlange Stücke regelrecht herausgebrannt worden.
    »Ein Schießplatz«, stellte Maccabor erschüttert
fest. »Ein Schießplatz der Mooner, Sharla.«
    »Laß uns schnell weitergehen«, drängte sie.
    Stace ging an einen der schwarzen Stümpfe heran. Einige
fingerdicke Löcher befanden sich darin. Hier war mit extrem
gebündelten Strahlen geschossen worden. Stace ging um den Stumpf
herum und sah, daß die Strahlen ihn ganz durchschlagen hatten.
    Er trat zurück auf die Lichtung, blieb in ihrer Mitte stehen
und zog die entwendete Waffe aus dem Gürtel. Er suchte kurz nach
der Schaltvorrichtung für die Fächerung, dann zielte er.
    »Was soll das, Stace?«
    »Ich will wissen, wie gut sie sind.«
    Er schoß. Der Lichtfinger schlug zwischen zwei
Einschußlöchern in den Stumpf. Stace schaltete auf
weiteste Fächerung und bedeutete Sharla, sich
    hinter ihn zu stellen.
    Diesmal zielte er auf einen der unversehrten Bäume. Geblendet
schloß er die Augen, als der gefächerte Strahl den Baum in
Brand setzte. Als er sie wieder öffnete, sah er nur noch einige
kleine blaue Flämmchen, die über den neuen Stumpf
züngelten.
    Krachend kam der Wipfel des
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