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PR TB 208 Welt Am Abgrund

PR TB 208 Welt Am Abgrund

Titel: PR TB 208 Welt Am Abgrund
Autoren: Perry Rhodan
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was hier vorging.
    Die Mooner schafften ihre Gefangenen nicht mehr zu den Leuchtenden
Feldern, um sie ihren Göttern zu opfern. Warum nicht? Warum
wagten sie sich jetzt ohne ihre Priester dorthin?
    Das Trommeln erstarb schlagartig. Stace hielt Sharla fest an sich
gepreßt, unfähig, ihr Worte des Trostes zuzusprechen. Er
sah, daß eine der fünf Hütten von zwei Halbmenschen
bewacht wurde, die offenbar nicht berauscht waren. Weshalb?
    Einer der drei Priester trat zwischen die Feuer. Die Tanzenden
erstarrten mitten in der Bewegung und kauerten sich um ihn herum auf
den kahlen Boden.
    Im Schein der Feuer wirkte die Maske des Priesters noch
unheimlicher, als er nun einen Arm in die Luft streckte und mit dem
anderen auf die Geopferten zeigte.
    Stace hielt den Atem an. Sharla sank kraftlos neben ihm zu Boden.
    Dann begann der Maskierte zu sprechen. Stace verstand die
heiseren, gebellten Laute. Er verstand jedes Wort, und dennoch
glaubte er, daß ihm seine Phantasie einen bösen Streich
spielte.
    »Was. was sagt er?« fragte Sharla leise. Ihre Stimme
klang erstickt. Es kostete nicht nur sie ungeheure Überwindung,
ruhig zu bleiben und nicht zu schreien.
    Stace nahm den Blick nicht von dem Mooner, dessen Arme beschwörend
in den Himmel zeigten. Seine Stimme steigerte sich zu einem Brüllen.
    »Deine Begleiter wurden irgendwelchen >Neuen Göttern<
geopfert«, flüsterte Maccabor. »Diese Götter
sollen aus dem Himmel gekommen sein und den Moonern Macht und Stärke
gegeben haben, die sie befähigen soll,
    die Glatthäutigen, also uns, von ihrer Welt zu vertreiben.
Sie.« Stace lauschte wieder. »Sie werden angeblich
wiederkommen. Er bittet sie darum und verspricht weitere Opfer. Sie
sollen die Mooner gegen unsere Niederlassungen und die Hauptstadt
führen.«
    »Neue Götter?«
    Wieder mußte Stace die Tapferkeit des Mädchens
bewundern, die mit Sicherheit schwerste Qualen litt. Wieder mußte
er mit aller Gewalt gegen den Impuls ankämpfen, sich mitten in
die Halbmenschen hineinzustürzen.
    »Frag mich jetzt nicht.«
    Sharla schwieg. Nur ihr leises Schluchzen war zu hören.
Zitternde Hände legten sich um Maccabors Hüften.
    Der Priester senkte die Hände. Wieder begannen die Trommeln
zu dröhnen, und die Mooner sprangen auf und umtanzten die toten
Jäger.
    Stace durfte nicht mehr hinsehen. Nur schnell fort von hier. Es
waren keine Schauermärchen gewesen, die er von den anderen
Jägern gehört hatte. Etwas von unübersehbarer
Tragweite kündigte sich an, und die »Neuen Götter«
der Mooner hatten etwas damit zu tun.
    Raumfahrer?
    Stace zwang sich, den Kopf noch einmal über den Baumstamm zu
schieben. Die bewachte Hütte. Was war in ihr, das Wachen
erforderte? Stace beobachtete die Tanzenden. Keiner von ihnen wagte
sich in die Nähe der Hütte. Wie leibhaftige Teufel huschten
sie zwischen den Feuern umher, mit glühenden Augen.
    »Warte hier«, flüsterte der Jäger. »Beweg
dich nicht fort, ganz egal, was geschieht. Sollte ich nicht
zurückkommen, dann versuche, dich allein zur Niederlassung
durchzuschlagen.«
    Sie klammerte sich noch fester an ihn.
    »Was hast du vor? Nein, bleib hier.«
    Stace löste ihre Hände, nahm ihr das Messer ab und
reichte ihr sein Gewehr.
    »Ich bin so schnell wie möglich wieder hier.«
    Bevor sie erneut nach ihm greifen konnte, sprang er auf und lief
geduckt über den Pfad. Sharla streckte ihre Hände in seine
Richtung, wollte ihm auf allen vieren folgen, doch schon war er im
Dickicht verschwunden.
    Am ganzen Körper bebend kauerte sie sich hinter den Stamm.
    Stace arbeitete sich durch das Dickicht, bis er hinter der
bewachten Hütte war. Mit den Händen teilte er die Blätter
einer Kletterpflanze, deren Laub einen dichten Vorhang zwischen zwei
Urwaldriesen bildete, und schob den Kopf hindurch.
    Noch tanzten die Mooner. Noch war ihre ganze Aufmerksamkeit auf
die Geopferten und die Priester gerichtet.
    Stace konnte es nicht riskieren, die Wachen zu überwältigen
und von vorne in die Hütte einzudringen. Sie bestand aus
geflochtenen trockenen Gräsern und Bambusstämmen. Er mußte
es von hinten versuchen.
    Maccabor ließ sich auf alle viere nieder und schob seinen
Körper durch das Dickicht, das Messer zwischen den Zähnen.
Er erreichte die Hütte, überzeugte sich ein letztesmal
davon, daß die Mooner noch um die Feuer tanzten, und machte
sich an die Arbeit.
    Nach wenigen Minuten hatte er eine Öffnung in die rückwärtige
Wand geschnitten, die groß genug war, um ihn durchschlüpfen
zu lassen.
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