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PR TB 208 Welt Am Abgrund

PR TB 208 Welt Am Abgrund

Titel: PR TB 208 Welt Am Abgrund
Autoren: Perry Rhodan
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hatten den Tod verdient!«
    »Feige aus dem Hinterhalt zu schießen, macht dich
nicht besser als sie!« knurrte Stace. »Davon abgesehen,
wissen sie jetzt, daß wir ihre Waffenvorräte entdeckt
haben.«
    »Stace Maccabor, du magst sie besser kennen als ich, aber
ich habe genug gesehen, um zu wissen, daß sie nicht besser sind
als Tiere. Außerdem habe ich uns das Leben gerettet.«
    »Nachdem du sie erst auf uns aufmerksam machtest!«
Maccabor fluchte. Warum versuchte er, die Mooner zu verteidigen?
Hatte sie denn nicht recht? Solange es Menschen auf Doomsday gab,
wurden sie von den Moonern gejagt und getötet. Selbst aus der
Stadt wurden Frauen und Kinder entführt,
    um in den Leuchtenden Feldern ihr Leben auszuhauchen. Auf keinen
Versuch, sich mit ihnen auf friedliche Weise zu arrangieren, waren
die Mooner eingegangen. Die Angst vor ihnen war so groß, daß
alle vorgeschobenen Niederlassungen der Handelsgesellschaften von
elektrisch geladenen Zäunen umgeben waren und bis an die Zähne
bewaffnete Posten Tag und Nacht patrouillierten. Und trotzdem kehrten
viele Männer und Frauen nach ein paar Monaten im Dschungel als
zitternde Wracks in die Städte zurück.
    Stace zog die entwendete Waffe aus dem Gürtel, der seine
Fellkleidung nur noch zum Teil zusammenhielt. Endlich hatte er
Gelegenheit, sie näher zu betrachten, und jetzt bestätigte
sich, was er längst vermutet hatte.
    Dieser Waffentyp war nicht der gleiche, den die Menschen in den
Niederlassungen und in der Hauptstadt benutzten. Die Bedienung war
ähnlich, nur deshalb hatte Sharla schießen können.
Doch damit waren die Ähnlichkeiten auch schon erschöpft.
Ein Handgriff, der Auslöser, der dicke, spiralförmig
gedrehte Lauf selbst. Die Handstrahler, die Maccabor bisher zu sehen
bekommen hatten, waren schlanker und kürzer.
    Sharla hatte sich aufgerichtet und saß nun vor Stace, den
zweiten Strahler in der Hand.
    »Energiewaffen, und du hast sie in dieser Hütte
gefunden?«
    Stace nickte. »Kistenweise liegen sie dort. Und sie haben
sie nicht von uns.«
    »Die >Neuen Götternicht, daß Fremde auf Doomsday gelandet sind, ausgerechnet im
Dschungel, und ihnen.«
    »Wo sonst? Ich habe gehört, daß es die Erde nicht
mehr gibt. Die Sternenreiche teilen die Galaxis unter sich auf.
Glaubst du, sie werden in der Stadt landen, wenn sie als Eroberer
kommen?«
    »Aber.«
    Stace winkte ab.
    »Sollen sich andere die Köpfe darüber zerbrechen.
Unsere Sorge ist es, bis zum Abend in der Niederlassung zu sein.«
    »Falls sie noch existiert«, murmelte Sharla.
    »Sie muß existieren! Unsere Leute müssen wissen,
daß nicht plötzlich alle Waldläufer verrückt
geworden sind. Wir haben den Beweis.«
    Er legte sich wieder zurück. Sie hatten noch einen langen,
anstrengenden Weg vor sich. Dazu mußten sie ausgeruht sein.
Stace täuschte die Ruhe nur vor, die er jetzt zur Schau trug.
Seine Gedanken wirbelten durcheinander. Als er merkte, daß sie
sich im Kreis bewegten, fragte er, mehr um sich abzulenken als aus
echtem Interesse:
    »Du bist noch jung. Wie lange bist du im Dschungel?«
    »Zwei Jahre vielleicht. Ich weiß es nicht genau. Ich
kam mit meinen Eltern und einem Bruder nach Doomsday, aber in der
Stadt hielt ich es nicht aus.«
    »Der Reiz des Abenteuers«, sagte Stace sarkastisch.
    »Mag sein. Aber vielleicht kannst du dir vorstellen, wie es
ist, wenn man in einer Insel aus Beton lebt, inmitten einer Wildnis,
vor der alle Zittern. Man
    will wissen, wovor man Angst hat, und dann.« Zum erstenmal
seit ihrer Begegnung sah Maccabor, die Jägerin schwach lächeln.
»Dann steckt man mittendrin. Es packt dich, das, was du
Abenteuer nennst. Du liebst die grüne Hölle und haßt
sie zugleich, und bald kannst du dir nicht mehr vorstellen, in einem
sauberen Bett zu schlafen, die stickige Luft eines Zimmers zu atmen
und durch Betonschluchten zu gehen.«
    Stace nickte. Genauso hatte er es empfunden, als er mit Karba zum
erstenmal in den Dschungel ging. Wie lange war das her?
    »Zwei Welten«, murmelte er. »Die Stadt und der
Dschungel. Wir laufen sogar mit veralteten Gewehren herum und
verzichten auf Strahler. Bist du stolz auf dich?«
    »Stolz worauf?«
    »Daß du es geschafft hast. Die ersten Monate in der
Wildnis, du weißt schon. Und daß du noch lebst.«
    »Jehatt, Merl und Sotzer sind tot«, sagte Sharla
niedergeschlagen. »Daß ich noch lebe, verdanke ich allein
ihnen.«
    Sie schwiegen eine Weile, in der beide ihren Gedanken nachhingen.
    »Und du?«
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