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PR TB 208 Welt Am Abgrund

PR TB 208 Welt Am Abgrund

Titel: PR TB 208 Welt Am Abgrund
Autoren: Perry Rhodan
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Urwaldriesen herunter. Stace schrie
auf und zog Sharla schnell mit sich von der Lichtung fort. Scharen
von Vögeln flatterten kreischend aus dem Laub.
    »Sie können mit den Strahlern umgehen«, murmelte
Stace. »Verdammt gut sogar. Ich frage mich, ob ihre Götter
ihnen auch Schießunterricht gaben.«
    »Komm fort von hier, Stace!«
    Diesmal ließ Maccabor sich von ihr ziehen. Sie schwiegen,
bis sie einen Pfad erreichten, auf dem sie nun schneller vorankamen.
Stace erkannte einige Markierungen an den Bäumen, die zum Teil
von ihm selbst stammten. Noch wenige Stunden bis zur Niederlassung.
    »Acht Tage«, murmelte der Jäger. »In acht
Tagen wollen sie alles menschliche Leben ausgelöscht haben.«
    »Das ist Wahnsinn!« entfuhr es Sharla.
    »Wahnsinn, ja. Und es bedeutet, daß sie kurz davor
stehen, die Niederlassungen niederzubrennen. Acht Tage, das heißt,
daß sie in acht Tagen die Städte überrannt haben
wollen.« Als Sharla ihn ungläubig ansah, fügte er
hinzu: »Und ich glaube, sie schaffen es, wenn wir es nicht
verhindern können.«
    Er war plötzlich nicht mehr so sicher, daß sie die
Niederlassung noch vorfinden würden. Maccabor beschleunigte
seine Schritte. Sharla stellte keine Fragen mehr. Sie hielt mit, auch
als er nach einer Weile zu laufen begann.
    Es war später Nachmittag, als sie die Zäune vor sich
sahen, dann die flachen Gebäude auf einer gerodeten Fläche
von vielen Quadratkilometern. Maccabors Erleichterung war
unbeschreiblich, als er die beiden bewaffneten Posten am Gatter
stehen sah.
    Er blieb stehen. Sharla sah ihn an und wischte sich Schweiß
aus dem Gesicht.
    »Gib mir den Strahler«, bat er sie.
    »Warum?«
    »Sie brauchen nicht gleich zu sehen, was wir gefunden haben.
Gib ihn mir. Du wirst schon sehen.«
    Sharla zuckte die Schultern und tat ihm den Gefallen. Maccabor
ließ die beiden Strahler unter seiner Bekleidung verschwinden.
    Die Posten hatten sie erblickt und kamen mit vorgehaltenen Waffen
näher.
    Maccabor nahm Sharla bei der Hand und winkte ihnen zu.
    »Macht auf! Oder kennt ihr mich plötzlich nicht mehr?
Was ist los, Shennan?«
    »Du bist's tatsächlich, Stace! Wo ist dein Schlitten?
Gegen die Kleine eingetauscht?«
    Wenn der Posten einen Scherz machen wollte, so klang es nicht
danach. Seine zaghaften Bewegungen, seine Blicke, als er den Strom
abschaltete und das Gatter öffnete, ließen zu deutlich
erkennen, daß er Angst hatte.
    Maccabor und Sharla traten an ihm vorbei. Das Gatter schwang zu
und wurde sofort wieder unter Strom gesetzt.
    »Wieso kommt ihr erst jetzt?« fragte Shennan.
    »Erst jetzt?«
    »Alle anderen, die im Dschungel waren, sind in den letzten
Tagen zurückgekommen.« Shennan senkte den Blick. »Alle,
die es noch schafften.«
    »Wie viele?«
    »Achtzehn von zirka fünfzig. Sie phantasierten. Alle,
Stace. Die Mooner müssen ihnen so zugesetzt haben.«
Shennan sah Maccabor unsicher an. »Aber du weißt besser
als wir, daß sie Amok laufen.«
    »Amok«, knurrte Maccabor. Er lachte rauh. »So
kann man's nennen.«
    Sie wissen gar nichts! durchfuhr es ihn. Sie glauben wirklich, daß
die Jäger, die sich bis hierher durchschlagen konnten,
phantasierten!
    »Bring uns zu Temm. Er ist doch noch hier?«
    »Natürlich, Stace. Wo sollte er sonst sein? Sag, warum
kommst du ohne Schlitten? Was passiert wirklich im Dschungel?«
    »Später, Shennan«, wehrte Maccabor ab. Er sah
sich um. Nur zwei Gleiter der Handelsgesellschaft standen zwischen
den Gebäuden. Keine Kampfgleiter der Schutztruppe. Nichts zeigte
deutlicher, daß Temm den Jägern keinen Glauben schenkte,
was immer sie auch im Dschungel gesehen haben mochten.
    »Wo sind die Zurückgekehrten?« fragte Stace.
Shennan deutete in die Richtung, in der die ferne Hauptstadt lag.
    »Dieser verfluchte Dickschädel!« knurrte
Maccabor.
    »Temm ist verdammt schlecht auf euch zu sprechen, Stace.
Vorgestern gab es eine Schlägerei zwischen ihm und Maboc. Maboc
und sein Haufen nahmen sich einen Gleiter, bevor wir es verhindern
konnten, und verschwanden damit.«
    »Er wird gleich noch schlechterer Laune sein«,
versicherte Maccabor. »Und ihr seht euch besser vor. Steht
nicht bei den Zäunen herum. Bleibt hinter den Gebäuden in
Deckung.«
    Bevor Shennan wieder Fragen stellen konnte, hatten Maccabor und
Sharla das Lagerhaus der Niederlassung erreicht, in dem sich Temms
Büro befand. Stace riß die Tür auf.

2.
    Nodger Temm war schon der Leiter dieses Außenpostens
gewesen, als Maccabor zum erstenmal in den Dschungel ging. Nun
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