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PR TB 208 Welt Am Abgrund

PR TB 208 Welt Am Abgrund

Titel: PR TB 208 Welt Am Abgrund
Autoren: Perry Rhodan
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Es war dunkel in der Hütte. Nur der durch den
bewachten Eingang einfallende Feuerschein beleuchtete schwach die in
ihrer Mitte gestapelten Kisten.
    Stabile Holzkisten!
    Maccabors Herz schlug wild. Er spürte, daß er hier
einem Geheimnis auf der Spur war, daß er im Begriff war, an
etwas zu rühren, das für das Leben der Menschen auf
Doomsday von entscheidender Bedeutung sein konnte. Diese Kisten waren
weder von den Wilden hergestellt noch von Jägern erbeutet
worden. Sie alle waren gleichgroß und hatten Scharniere aus
Metall.
    Leise richtete Maccabor sich auf. Wenn nur jetzt die Trommeln
nicht erstarben!
    Die mannshoch aufeinandergestapelten Kisten zwischen sich und den
Wachen, die ihm nach wie vor den Rücken zukehrten, versuchte er,
die oberste zu öffnen. Wider Erwarten ließ sich der Deckel
leicht hochstemmen. Stace öffnete sie nur so weit, daß er
eine Hand hineinschieben konnte. Seine tastenden Finger spürten
etwas Hartes, Metallisches, etwas, dessen Berührung ihm vertraut
vorkam.
    Stace zog einen der Gegenstände heraus, und obwohl er schon
eine Ahnung gehabt hatte, worum es sich handelte, glaubte er, seinen
Augen nicht trauen zu dürfen, als er nun sah, was er in der Hand
hielt.
    Maccabor unterdrückte einen Fluch, überzeugte sich
schnell davon, daß die Wachen nicht aufmerksam geworden waren,
und holten einen zweiten Gegenstand aus der Kiste. Dann ließ er
den Deckel wieder zuklappen und beeilte sich, aus der Hütte zu
verschwinden.
    Sharla erwartete ihn mit fiebrigen Augen.
    »Hier«, flüsterte er und reichte ihr einen der
beiden Strahler. »Damit sollten wir bessere Chancen haben,
lebend zur Niederlassung zu kommen.«
    »Energiestrahler!« entfuhr es ihr. »Aber
woher.?«
    »Sei still!« flüsterte er. »Ich erkläre
dir alles, wenn wir hier weg sind. Jetzt.«
    Aber es war zu spät. Sharlas Aufschrei war von den Moonern
gehört worden. Die Tanzenden fuhren herum. Die Trommeln
erstarben.
    Stace packte Sharlas Hand. Er brauchte ihr nun nicht mehr zu
sagen, daß sie zu rennen hatten, wenn ihr Leben noch einen
Schuß Pulver wert sein sollte. Die Mooner hatten ihre
Überraschung überwunden und stürmten heran.
    Sharla riß sich los.
    »Verdammt!« schrie Maccabor. »Was.?«
    Sie hörte ihn nicht. Sie lief zurück bis zum Baumstamm,
war mit einem Satz auf ihm und richtete den Strahler auf die drei wie
versteinert zwischen
    den Feuern stehenden Priester.
    »Das ist für Jehatt, für Merl, für Sotzer!«
schrie sie mit sich überschlagender Stimme. Bei jedem Namen
schoß sie. Blendendhelle Energiefinger durchschnitten das
Dunkel der Nacht und brannten sich in die Dämonenmasken der
Priester.
    Die Mooner, die bis auf wenige Meter heran gewesen waren,
erstarrten. Ungläubig fuhren sie herum und sahen, wie ihre
Priester zu Boden sanken, gefällt von dem furchtbaren Licht der
Götter.
    »Bist du verrückt geworden?« schrie Stace, war
mit drei Sätzen bei Sharla und riß sie vom Baumstamm.
    »Vielleicht!« keuchte sie. »Aber jetzt ist mir
wohler!«
    Sie rannte so schnell, daß Stace Mühe hatte, ihr zu
folgen. Unbeschreibliches Geschrei brach bei den Hütten los.
Noch saß der Schock in den Nacken der Mooner und lähmte
sie. Noch glaubten sie vielleicht daran, daß ihre »Neuen
Götter« erschienen seien, um sie zu bestrafen. Götter
brauchten für Wesen wie sie keinen besonderen Grund dazu. Aber
früher oder später würden sie die richtigen Schlüsse
ziehen.
    Bis dahin mußten Stace und Sharla untergetaucht sein.
    Als der Morgen dämmerte und sie immer noch keine Mooner
hinter sich hörten, wußten sie, daß sie vorerst mit
dem Leben davongekommen waren. Tagsüber zogen die Weißpelze
sich in ihre Hütten oder die Höhlen zurück, in denen
viele hausten und erstarrten. Sie ertrugen das Licht der Sonne nicht.
Warum das so war, war immer ein Geheimnis geblieben.
    Auf einer Lichtung machten Stace und Sharla halt. Sie ließen
sich ins weiche, vom Morgentau bedeckte Gras fallen und atmeten
schwer. Erst nach Minuten richtete Maccabor sich wieder auf und sah
das Mädchen an. Während der Flucht hatten sie kein einziges
Wort miteinander gesprochen. Sharla war einige Male gestrauchelt, und
Stace hatte sie tragen müssen, als sie dem körperlichen
Zusammenbruch nahe war. Und auch er hätte nicht viel weiter
laufen können.
    »Du hättest nicht schießen dürfen«,
sagte er nun zornig.
    »Sie haben drei von uns auf bestialische Weise ermordet«,
entgegnete sie ohne sich aufzurichten. »Abgeschlachtet wie
Tiere! Sie
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