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PR TB 208 Welt Am Abgrund

PR TB 208 Welt Am Abgrund

Titel: PR TB 208 Welt Am Abgrund
Autoren: Perry Rhodan
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und
kniete sich wieder neben die Frau.
    »Jehatt, Merl und Sotzer«, flüsterte sie. Ein
Ruck ging durch ihren Körper. Sie richtete sich unter Schmerzen
auf und sagte schnell: »Vielleicht können wir sie noch
retten. Die Mooner haben sie fortgeschleppt. Vielleicht bringen sie
sie nicht sofort um!«
    Die Worte des Wilden:
    Alle Glatthäutigen werden geopfert, bevor der Mond achtmal
versinkt!
    Das waren acht Tage.
    Stace bewunderte den Mut des Mädchens. Auch ihn drängte
es danach, herauszufinden, was in die Mooner gefahren war. Und wenn
nur die geringste Chance für die drei Verschleppten bestand.
    Die Jäger im Dschungel Doomsdays waren wie Brüder.
Niemand ließ einen anderen in der Not im Stich. Stace sah fast
wehmütig zum Schlitten hinüber.
    Plötzlich erklangen dumpf die Trommeln der Halbmenschen. Das
Mädchen schrak auf. Flehend hingen ihre Blicke an Staces Augen.
    Irgendwo ganz in der Nähe, in einem der Mooner-Dörfer,
begann eine rituelle Zeremonie, über deren Zweck kaum Zweifel
bestehen konnten. Stace spürte, wie ihn eine Gänsehaut
überzog. Er stand auf, packte das Gewehr fester und reichte der
Jägerin die Hand.
    »Solange sie trommeln, leben deine Freunde«, flüsterte
er. »Und wir werden sie finden, das schwöre ich!«
    Die Zeit des Zauderns war vorbei. Die Jägerin mochte die
grimmige Entschlossenheit spüren, die Maccabor erfaßt
hatte. Der Schlitten war vergessen. Was nun noch zählte, waren
die drei Verschleppten und das eigene Leben.
    »Komm!« sagte Stace. »Wie heißt du?«
    »Alle nennen mich nur Sharla.«
    Stace reichte ihr sein Messer.
    »Du kannst damit umgehen?«
    »Ich war lange genug im Dschungel.«
    Stace setzte sich in Bewegung. Sharla ließ seine Hand nicht
los. Sie zitterte, aber sie folgte ihm entschlossen. Vielleicht
machte sein Name ihr Mut. Stace wußte, daß er für
viele, die noch nicht lange in den Wäldern lebten, fast eine
legendäre Figur war.
    Sie erreichten den Schauplatz des Kampfes. Die toten Mooner lagen
noch so am Boden, wie er sie zuletzt gesehen hatte. Es waren also
keine anderen zurückgekommen.
    Alle steckten im Dorf. Wie viele mochten von den Trommeln gerufen
worden sein?
    Unheilvolle Stille lag über dem Dschungel. Außer den
Trommeln war nichts zu hören. Es war fast so, als hätten
sich die Tiere in ihre Löcher und Verstecke zurückgezogen.
Alles hielt den Atem an.
    Stace folgte dem Pfad, den die Entführer von Sharlas
Begleitern ins Dickicht getreten hatten. Dann und wann mußten
die beiden Jäger einen Bogen um fleischfressende Pflanzen
machen, die ihre klebrigen roten Stränge über den Pfad
geschoben hatten.
    Die Trommeln wurden lauter, und es mochte eine halbe Stunde
vergangen sein, als Stace den Feuerschein zwischen den dicht
beieinanderstehenden Bäumen gewahrte.
    »Langsam jetzt«, flüsterte er Sharla zu. »Es
könnten noch Nachzügler unterwegs sein.«
    Sie gingen weiter, darauf bedacht, jedes unnötige Geräusch
zu vermeiden. Der Pfad verbreiterte sich nun. Stace blieb wieder
stehen und sah im Schein mehrer Feuer die ersten Hütten der
Halbmenschen.
    »Dort vorne!« Stace deutete mit dem Gewehr auf einen
umgestürzten Baumstamm direkt am Rand der Lichtung. Sharla
nickte tapfer und folgte
    ihm. Hinter dem mächtigen Stamm knieten sie nieder. Das Dorf
der Mooner lag nun direkt vor ihnen, und was sie sahen, ließ
das Blut in ihren Adern erstarren.
    Etwa zwei Dutzend Mooner tanzten wild um die Feuer herum, heisere
Schreie ausstoßend und Lanzen schwingend. Vor einer der fünf
primitiven Hütten standen drei Weißpelze mit Dämonenmasken
über den Köpfen. Neben ihnen saßen die Trommler mit
wirbelnden Händen. Stace sah auf den ersten Blick, daß die
Mooner berauscht waren.
    Und zwischen den Feuern, auf drei gefällte Baumstämme
gefesselt, lagen drei Menschen mit durchgeschnittenen Kehlen.
    Maccabor sah aus den Augenwinkeln heraus, daß Sharla
schreien wollte. Er packte sie blitzschnell von hinten und preßte
seine Hand auf ihren Mund.
    Er hatte Mühe, sich zu beherrschen. Sie waren zu spät
gekommen. Die Opferung war bereits vollzogen. Auch dies widersprach
der Gewohnheit der Halbmenschen. Warum trommelten und tanzten sie
noch?
    Unbändiger Zorn erfaßte den Jäger, der seine ganze
Willenskraft aufbieten mußte, um nicht in die rasende Meute zu
feuern. Er konnte die Toten nicht wieder lebendig machen. Außerdem
würde eine unbeherrschte Reaktion nur den eigenen Tod zur Folge
haben, und jemand mußte den Menschen auf Doomsday von dem
berichten,
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