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PR TB 206 Die Energiefalle

PR TB 206 Die Energiefalle

Titel: PR TB 206 Die Energiefalle
Autoren: Perry Rhodan
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zur Treppe, oder sehen wir uns noch die Versteigerung an?“
    Er deutete auf ein Plakat, das eine große Kunstauktion
ankündigte, zu der nicht nur Interessenten sondern auch
Zuschauer zugelassen waren. Vat brauchte nicht lange zu überlegen.
    „Sehen wir uns die Auktion an“, schlug sie vor.
    Die Veranstaltung fand unter freiem Himmel statt und war nicht
sonderlich gut besucht. Auf Stuhlreihen saßen etwa zweihundert
Zuschauer, in den vordersten Reihen diejenigen, die Kunstobjekte
ersteigern wollten. Die Gegenstände der Auktion waren auf einem
Podest hinter unsichtbaren Sicherungen aufgebaut worden. Es waren
einige ausgesprochene Kostbarkeiten darunter.
    „Haben Sie schon gehört“, vernahm Ganclar hinter
sich eine aufgeregte Frauenstimme. „Es heißt, er will
höchstpersönlich kommen. Er und auch einige seiner
Mitarbeiter. Ich weiß es aus ganz sicherer Quelle.“
    Ein Klingeln brachte die mitteilungsbedürftige Dame zum
Schweigen, bevor sie erklären konnte, wer da Salita IV die Ehre
seines Erscheinens geben wollte.
    Die Auktion begann, und kaum einem im Zuschauerraum war so bewußt,
was für riesige Summen für Kunst ausgegeben wurden, wie den
beiden von der Treppe. Was ein Fanatiker von Ferrol für eine
Skulptur aus gepreßtem Tierhaar und gehärteten Ölsäuren
ausgab, hätte ausgereicht, dem ganzen Haufen von der Treppe ein
Jahr lang ein förmliches Luxusleben zu ermöglichen.
    Als letztes Kunstwerk wurde eine Plastik aufgerufen, ein berückend
schönes Werk, eine echte Kostbarkeit. Beim Anblick des
Männerkopfes aus reinstem weißen Marmor erschien es
Ganclar verzeihlich, soviel Geld auszugeben.
    Der Auktionator begann bei dreißigtausend Solar und schwang
sich in Minutenfrist auf einhunderttausend Solar hinauf. Ganclar
holte bei diesem Tempo tief Luft.
    Es war purer Zufall, daß er den Kopf wandte - und in einem
der Bieter den Unbekannten erkannte, den er im Kontrollturm und am
Fuß der Treppe gesehen hatte. Das hagere Gesicht hatte sich ihm
nach der zweiten Begegnung am Morgen unverrückbar eingeprägt.
    „Was stierst du immer zur Seite?“ wollte Vat wissen.
    „Kennst du diesen Mann?“ fragte Ganclar zurück.
„Den Hageren?“
    „Nie gesehen“, antwortete das Mädchen. „Ist
er wichtig? Von der Polizei?“
    „Das glaube ich nicht“, murmelte Ganclar.
    Er öffnete seine Kameratasche und holte die Kamera hervor.
Die Entfernung zwischen ihm und dem Mann betrug knapp zwölf
Meter, geschätzt. Auf diese Entfernung stellte Ganclar das
Objektiv ein, dann bestimmte er den Maßstab. Er wollte das
Gesicht des Mannes formatfüllend. Er verschob die Brennweite des
Objektivs auf knapp zweihundertfünfzig Millimeter, dann spannte
er den Verschluß.
    Über diese Entfernung hinweg einen scharfen Schnappschuß
zu erhalten, war keine einfache Aufgabe. Um absolut sicher gehen zu
können, brauchte Ganclar eine hinreichend große
Tiefenschärfe und außerdem, wegen der Schnelligkeit der
Bewegung, eine sehr knapp gehaltene Verschlußzeit, die ein
Verreißen der Kamera praktisch ausschloß. Ganclar sah auf
die Zählscheibe; er hatte von dem Film nur sieben Bilder bislang
verbraucht. Wenn er diese Bilder opferte, konnte er sein Ziel
erreichen. Ganclar überlegte kurz, was er auf diesen ersten
sieben belichteten Negativen abgebildet hatte, und er entschloß
sich, die Bilder zu opfern. Ein Knopfdruck genügte, um den
automatischen Belichtungsmesser auf eine stark erhöhte
Empfindlichkeitsausnutzung des Filmes einzustellen.
    Ganclar wartete einen Augenblick lang. Immer wieder schielte er zu
dem Hageren hinüber. Das Gesicht des Mannes war wirklich
interessant - auch ohne sein geheimnisvolles Gebaren wäre er
einen Schnappschuß wert gewesen.
    Der Fremde drehte sein Gesicht ein wenig zur Seite, er sah über
die Menge hinweg, sein Gesicht war Ganclar halb zugewandt. Eine
blitzschnelle Bewegung genügte. Ganclar riß die Kamera in
die Höhe. Der Motor war eingeschaltet und machte in einer
knappen Sekunde zehn Aufnahmen in Reihe, dann ließ Ganclar die
Kamera wieder sinken.
    Unter diesen zehn Aufnahmen, sagte er sich, würde mindestens
ein Volltreffer sein, eine Aufnahme, auf der der Mann so gut
abgebildet war, daß man ihn anhand des Bildes zweifelsfrei
identifizieren konnte.
    „Nun?“ fragte Vat. „Erfolg gehabt?“
    „Ich hoffe“, sagte Ganclar. Er flüsterte Vat zu,
wo er den Mann bereits getroffen hatte und was ihm an dem Fremden
aufgefallen war.
    Vat sah ihn verständnislos an.
    „Deine Sorgen möchte ich
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