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PR TB 206 Die Energiefalle

PR TB 206 Die Energiefalle

Titel: PR TB 206 Die Energiefalle
Autoren: Perry Rhodan
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grinste säuerlich; er
wußte nicht, ob er das als Freundlichkeit oder als Spott zu
werten hatte.
    „Morgen früh werden wir fliegen“, sagte Ganclar.
„Unwiderruflich.“
    „Hoffentlich“, sagte Vat leise.
    Es war Abend geworden, und auf der Treppe war es seltsam still,
von den Touristen abgesehen, die über den Platz schritten. Vat,
Vivian, Giorgio und Ganclar waren von Detsa zurückgekehrt, müde,
zerschlagen und deprimiert. Bennet und Mac hatten sie zurücklassen
müssen. In der Station hatten fürchterliche Brände
gewütet, und sie hatten es nicht wagen können, dort zu
bleiben. Schließlich wurde Giorgio nach wie vor von der Polizei
gesucht.
    Dies war auch der Grund, weshalb Ganclar und die anderen darauf
verzichtet hatten, den Leuten von der Treppe die Wahrheit über
die Ereignisse der letzten Stunden zu sagen. Sie mußten
annehmen. Mac und Bennet trieben sich noch irgendwo in der Stadt
umher. „Und was wollt ihr machen?“ fragte Ganclar.
Giorgio zuckte nur mit den Schultern. „Weiß ich nicht“,
sagte er. „Wir haben Sommer, und der wird noch ein paar Monate
dauern. Ich bleibe hier.“ Er sah Ganclar und Vat eindringlich
an. „Ich werde noch ein paar Jahre so herumkrebsen müssen“,
sagte er leise. „Früher kann ich nicht zur Erde zurück,
auch wenn ich wollte. Aber... später... in ein paar Jahren...“
    „Du hast meine Adresse“, sagte Ganclar. „Wir
werden auf dich warten, einverstanden?“ Giorgio nickte traurig.
    „Danke“, sagte er. „Stellt mir schon mal ein
Bier kalt.“ Er stand auf und stieg langsam die Treppen
hinunter. Scharf zeichnete sich die schmale Gestalt gegen den
nächtlichen Himmel ab, unter dem Arm den zerschlissenen
Schlafsack, in der Hand eine halbleere Flasche. Langsam stieg Giorgio
die Treppe hinab und verschwand in der Menge, die sich am Brunnen auf
dem Platz drängte.
    „Ob wir ihn wiedersehen werden?“ fragte Vat. „Ich
weiß es nicht“, sagte Ganclar. „Ich hoffe für
ihn, daß er es schafft. Die Chance ist sehr gering.“
    „Gestern waren unsere Chancen geringer“, sagte Vat.
Sie rückte näher an Ganclar heran. „Und du, Vivian?“
    Die schlanke Blondine lächelte breit. „Ich werde auch
noch ein paar Wochen bleiben“, sagte sie. „Danach werde
ich Arkon besuchen, vielleicht auch einige andere Welten. Im Winter
komme ich euch besuchen, auf der Erde.“
    „Dann müssen wir alleine fliegen“, sagte Ganclar
seufzend. „Ich bin gespannt, was für einen Seelenverkäufer
man uns zumuten wird.“
    „Hauptsache, er bringt uns zur Erde zurück“,
sagte Vat. „Ich habe dieses Leben satt. Aber ich habe eine Idee
- wollen wir uns nicht schon jetzt verabreden? Nächstes Jahr auf
Salita?“
    „Aber nicht auf der Treppe“, sagte Ganclar. „Mein
Bedarf an Treppen ist für die nächsten Jahre gedeckt.“
    „Dann nehmen wir einen anderen Platz“, schlug Vivian
vor. „Wie wäre es mit Bighqueqe, dort soll es auch sehr
schön sein.“
    „Einverstanden“, sagte Ganclar. „Nächstes
Jahr, am ersten August, drei Uhr nachmittags. Und wo auf Bighqueqe?
Gibt es da eine Treppe?“
    „Soweit ich weiß, nicht“, sagte Vivian lachend.
„Aber es soll dort sehr berühmte Wasserspiele geben.
Treffen wir uns dort?“
    „Du sagst Giorgio Bescheid und den anderen“, schlug
Ganclar vor. „Ich freue mich auf dieses Wiedersehen.“
    Er sah auf die Uhr. Es wurde Zeit das Hotel aufzusuchen, der Start
am nächsten Morgen lag sehr früh.
    Vat und Ganclar verabschiedeten sich. Bei Buanorotti blieb Ganclar
noch ein paar Augenblicke stehen. Der Zeichner umarmte Ganclar und
zerschlug ihm fast die Schulterknochen.
    „Macht es gut“, sagte er immer wieder. Dann griff er
in sein Bündel. „Für euch!“ Ganclar winkte Vat
heran und entrollte die Zeichnung. Es war eine Karikatur geworden,
ähnlich den Bildern, die Buanorotti normalerweise zu zeichnen
pflegte, nur wesentlich freundlicher.
    „Sind wir das?“ fragte Vat lächelnd und hakte
sich bei Ganclar ein.
    „Noch nicht“, sagte Buanorotti. „Ihr werdet es
sein.“
    Sie bedankten sich und gingen langsam die Stufen hinab. Als sie
den Brunnen passierten, in dem Ganclar die Leiche gefunden hatte,
faßte Vat seinen Arm unwillkürlich fester.
    „Das alles liegt jetzt hinter uns“, sagte Ganclar. „Er
fand den Satz nicht sonderlich originell, aber ihm wollte nichts
Besseres einfallen.
    Ein Zeitungsverkäufer kam ihnen entgegen. Die lokale Presse
hatte sich mit Sonderausgaben beinahe überschlagen, obwohl
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