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PR TB 206 Die Energiefalle

PR TB 206 Die Energiefalle

Titel: PR TB 206 Die Energiefalle
Autoren: Perry Rhodan
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Mac. „Übrigens würde ich dir
empfehlen, auf der Treppe nicht allzu wild herumzufotografieren. Es
gibt hier einige, die das gar nicht mögen.“
    „Ich werde aufpassen“, versprach Ganclar.
    Nach und nach trudelten die anderen Dauergäste der Treppe
ein. Vat erschien und ärgerte sich still über ihren
Sonnenbrand, der sie wie gesprenkelt aussehen ließ. Bennet
tauchte auf und setzte sich dazu, und von irgendwoher tauchte auch
Vivian auf, langbeinig und goldbraun und bester Laune.
    „Was machen wir heute?“ fragte Ganclar fröhlich.
„Hat jemand einen Vorschlag?“
    Er machte ein paar Aufnahmen von der Gruppe mit normaler
Brennweite, dann pickte er sich die Gesichter einzeln für
Porträts mit dem Tele heraus.
    „Machen? Nun, wir werden hier sitzen und den Tag
überstehen“, sagte Mac, sichtlich verwirrt von Ganclars
Tatendrang.
    „Wenn ihr nichts Besseres zu tun habt“, sagte Ganclar.
„Ich wollte mir heute das städtische Museum ansehen. Es
soll hier einige Kostbarkeiten geben. Will jemand mitkommen?“
    Niemand hatte Interesse, außer - zu Ganclars Verblüffung
- Vat.
    „Ich komme mit“, sagte sie. „Wann brechen wir
auf?“
    „Sofort!“ entschied Ganclar.
    Sie machten sich auf den Weg. Das große Museum lag im
Stadtzentrum, man mußte fast eine Stunde gehen, bis man am Ziel
war. Unterwegs fiel Ganclar auf, daß Vat ab und zu verstohlen
auf die Schaufenster der Straßencafes schielte. Schließlich
blieb er vor einem der Schnellimbisse stehen.
    „Möchtest du etwas essen?“ fragte er. „Ich
bekomme nämlich langsam Hunger. Du nicht?“
    Vat nickte zögernd. Ganclar bestellte beim Wirt zwei
Mahlzeiten, die zu seinem Geldbeutel paßten. Vat fiel, über
das Gericht mit echtem Heißhunger her. Erst als sie zwei
Drittel verzehrt hatte, verfiel sie in ein normales Eßtempo.
    „Das ist meine erste warme Mahlzeit seit zwei Wochen“,
sagte sie kauend. „Vielen Dank dafür.“
    Ganclar winkte ab.
    „Wie bist du nach Salita IV gekommen?“ fragte er. Wenn
Vat nicht gerade ein mürrisches Gesicht machte, sah sie recht
attraktiv aus - man mußte sich nur ihre Haut unverbrannt
vorstellen.
    „Sitzengelassen“, zischte das Mädchen. „Dieser
Lump. Er hat mich zu einem Kurzurlaub eingeladen und dann läßt
er mich hier sitzen, ohne Geld, ohne Papiere.“ „Wenn dich
die Polizei erwischt?“
    „Arbeitslager“, sagte sie. „Drei bis vier
Monate, bis ich das Geld für den Rückflug und die Gebühren
verdient habe. Ich könnte auch zur Botschaft gehen, aber dann
müßte ich sofort nach Hause zurück. Und dazu habe ich
keine Lust. Es ist dies das erste Mal, daß ich mich so weit von
der Erde entfernt habe.“
    Ganclar ergänzte die Mahlzeit durch zwei Portionen Kaffee,
dann machten sich die beiden auf den Weg. Vat taute allmählich
auf und wurde etwas gesprächiger.
    Vor dem Museum wartete eine unangenehme Überraschung auf die
beiden. Der Haupteingang wurde gerade restauriert, sie mußten
einen Nebeneingang aufsuchen. Das bedeutete in der brütenden
Hitze einen weiteren Fußmarsch von einer halben Stunde.
    „Kunst ist ganz schön anstrengend“, witzelte
Ganclar. Er war in Schweiß gebadet, als sie schließlich
den richtigen Eingang gefunden hatten.
    Die Stadtverwaltung von Mora war touristenfreundlich, die
Eintrittspreise erstaunlich niedrig. Und was für diesen geringen
Obolus geboten wurde, war wirklich erstaunlich.
    Ganclar, sonst kein eifriger Museumsbesucher, kam aus dem Staunen
nicht mehr heraus. In weniger als einer Stunde verschoß er
einen ganzen Farbfilm mit einhundert Aufnahmen.
    „Ich möchte wissen, wie diese ganzen Schätze nach
Salita IV kommen“, sagte er, als er vor einer Statue stand, die
in jedem besseren Kunstband als galaxisweites Meisterwerk gepriesen
wurde.
    „Viele ältere Leute übersiedeln nach Salita“,
sagte Vat. „Sie wollen in dem angenehmen Klima ihren
Lebensabend verbringen. Und wenn sie ohne Angehörige sterben,
verfällt ihr Besitz dem Staat - also Salita. Und es gibt viele
Kunstsammler, die ihren Alterssitz auf Salita haben.“
    Diese Erklärung klang einleuchtend. Die beiden verbrachten
fast sieben Stunden in dem Museum, und als sie es verließen,
waren sie sicher, nur einen verschwindend geringen Bruchteil der
Schätze gesehen zu haben.
    Im Innern des Museums mit seinen meterdicken Mauern war es
angenehm kühl gewesen. Im Freien überfiel die beiden sofort
wieder die sengende Nachmittagshitze des Planeten.
    „Was nun?“ fragte Ganclar. „Flüchten wir
uns
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