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PR TB 199 Die Parasiten

PR TB 199 Die Parasiten

Titel: PR TB 199 Die Parasiten
Autoren: Perry Rhodan
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Keiner von
ihnen aber hat klar erkannt, daß seine Klugheit mit diesem
Fetzen Hautgewebe etwas zu tun hatte."
    “Also nicht nur wir, die ausgesuchten Führer der
Nomadenstämme!" ächzte er. “Wer hat diese Pest
der Klugheit über die Menschen gebracht?"
    “Ich weiß es nicht", gab ich zu.
    “Weißt du, wie viele Menschen befallen sind?"
    Er war beeindruckt und stark beunruhigt. Natürlich wußte
er, daß der ägyptische Adel versuchte, die Heka Khasut zu
vertreiben. Sie saßen aber fest und waren stark. Trotzdem mußte
der kranke Pharao gewärtig sein, daß aus dem mittleren
Teil des Reiches ununterbrochen Nadelstiche erfolgten, die prüfen
sollten, wie stark der Gegner war, der am selben Ufer lebte, und dem
man Tribut zollte.
    “Nein, ich war es nicht. Aber es sind sicherlich nicht viel
mehr als ein Dutzend, entlang beider Ufer zwischen Delta und
Katarakten."
    “Woher kennst du diese Zahl?"
    “Wenn es einen Befallenen in jeder zweiten Siedlung gibt,
dann sind es bei fünfundzwanzig größeren Städten
nicht mehr als diese Zahl."
    Er schwieg und dachte nach. Dann fragte er:
    “Was wirst du tun, Arzt Atlan?"
    Ich dachte an den Ruf seines Konkurrenten und antwortete:
    “Ich reise durch das Land, durch alle drei Zonen. Wer meine
Hilfe braucht, bekommt sie und bezahlt mich gut. Ich mache keinen
Unterschied, bin unparteiisch und will nur helfen und heilen. Bei dir
ist es abermals geglückt. Ich bin froh, daß ich neue
Lebensfarbe auf deinen Wangen sehe."
    Ein langes und intensives Schweigen breitete sich aus. Außerhalb
der Mauern hörten wir die Schritte der Soldaten und das Rasseln
eines vorbeifahrenden Gespanns. Der Pharao hob die Hand und sagte:
    “Rufe meinen Schreiber, bitte."
    Der Schreiber kam, kauerte sich zu Füßen des Herrschers
und schrieb auf, daß ich, wenn mich mein Weg nach Auaris
bringen sollte, dort die Gunst des Herrschers in jeder Form genießen
würde: ein Legat an Essen, ein großes Haus und alles, was
ich zum Leben brauchte, dies alles und andere Kleinigkeiten würden
mir vom Palast zur Verfügung gestellt, dazu eine beträchtliche
Menge an Gold. Ich bedankte mich und sagte schließlich, als ich
den Zellaktivator vom Hals des Pharaos nahm und mir umhängte:
    “Du kannst jetzt mit dem Schiff zurück nach Auaris
reisen. Und wenn ich dir einen guten Rat geben darf, Herrscher...?"
    “Ich höre?"
    “Greife nicht den Süden und die Mitte an. Ich war lange
unterwegs und sah viel. Sie sind nicht stark, aber du hast nur dann
eine Chance, wenn sie dich angreifen. Vielleicht solltest du, wenn du
wieder ganz gesund bist, ihre Kräfte ausprobieren."
    Er nickte zustimmend.
    “Es wird mir einfallen, Sekenenre zu einem unüberlegten
Schritt zu zwingen." Ich hob beide Arme und zeigte ihm
unschuldig die Handflächen.
    “Dies ist nicht meine Sache. Ich werde mit meinem Gespann
und allen meinen Salben nilaufwärts fahren. Dort wartet meine
Freundin auf mich, dort arbeitet mein Freund, den du mit allerlei
Arbeiten betraut hast."
    “Du gehst mit meinem Wohlwollen, und ich werde nicht müde
werden, deine Fähigkeiten zu preisen. Denn ich rechne damit, daß
du auch noch die anderen Menschen findest, die gleich mir an der
kranken Haut leiden. Daß ich dabei meine zukünftigen
Gegner ausschalte, soll mir recht sein."
    Ich konnte nicht umhin, seine Vorausschau etwas zu verdüstern,
und sagte kurz: “Es ist wie bei dir. Selbst wenn die Haut
verbrannt wurde, bleibt die Klugheit. Aber sie stirbt mit dem
Befallenen."
    “Seth ist mit dir!" sagte er mürrisch.
    Sie brachten Haakenen Re Apophis zurück zur Barke, die in den
Strom hinausschoß, wendete und sich dann rasch nilabwärts
entfernte. Ein Trupp Soldaten sammelte sich und fuhr der Barke nach.
Die kleinere Abteilung begleitete mich, aber diesmal ließen wir
uns viel Zeit. Als ich endlich in Akoris ankam, war es, als beträte
ich wieder meine Heimat. Shainsa-Tar wartete auf mich, Ptah-Sokars
Erleichterung, mich wieder zu sehen, war nicht gespielt, obwohl ich
mit ihm über Funk gesprochen hatte.
    Aber inzwischen war eingetreten, was nur wenige befürchtet
hatten. Aber es war mehr als ein Zeichen.
    Es war eine offene Provokation. Ein Brief, abgefaßt von
Apophis, sicherlich beeinflußt von seinen Räten, und
eindeutig ein grausiger Scherz an den Tributpflichtigen. Uns kam der
Text dieses Schreibens nur wörtlich zu Ohren; ein Gardist, der
zu Ptahs Freunden zählte, berichtete uns von dem Schreiben. VON
HAAKENEN RE APOPHIS, A US DEM GROSSEN HA US ZU A UARIS,
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