Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 193 Das Ende Der Duplos

PR TB 193 Das Ende Der Duplos

Titel: PR TB 193 Das Ende Der Duplos
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Templin sah nach oben.
    Er erkannte eine Silhouette, die sich gegen die Helligkeit
abzeichnete.
    „Dipper!" rief Templin, und er begann wieder zu hoffen.
    Das Kratzen verstärkte sich, dann tauchte ein Stück
Metall auf. Dipper hatte eine seiner zahlreichen Gliedmaßen
durch die Wandung des Kellers bohren können. Vermutlich hatte er
die Umrahmung des Fensters aufgebrochen. Templin langte in die Höhe,
und er bekam ein Werkzeug zu fassen - eine Feile aus Terkonit.
    „Damit kann man etwas anfangen", murmelte Templin. „An
die Arbeit."
    „Was hast du vor?" fragte Gaelyn. Wieder drückte
sie Joan an sich. Templin wurdejedesmal fast übel, wenn er das
sah - den er wußte nicht mehr, ob das kleine Mädchen nun
die echte oder die duplizierte Joan war.
    In der Aufregung hatte er nicht darauf geachtet.
    Energisch rückte der Jäger den Bändern der
Kellertür zu Leibe. Eine Wache gab es nicht - die Gefangenen
waren unbewaffnet, daher hatte der Gegner auf einen Posten
verzichtet.
    „Ich werde versuchen, den Raumhafen zu erreichen",
sagte Templin. „Vielleicht gelingt es uns, zum Funkgerät
vorzudringen, dann können wir das Schlimmste noch verhindern
-vorausgesetzt, wir sind schnell genug."
    Er arbeitete verbissen.
    Die Bänder der Tür bestanden aus Eisen und waren dem
verdichteten Stahl, aus dem Terkonit bestand, auf Dauer nicht
gewachsen. Es war dennoch ein hartes Stück Arbeit, das Templin
zu leisten hatte.
    Nach seiner Uhr brauchte er eine Stunde, um das Hindernis zu
beseitigen. Mit dumpfen Poltern stürzte die Tür aus ihren
Angeln. Der Weg war frei.
    Templin stürmte die Kellertreppe hinauf. Ein Mann tauchte auf
und stellte sich ihm in den Weg. Einen Augenblick später hatte
Templin den Soldaten mit einem Handkantenschlag zu Boden gestreckt.
    „Bran, wo verstecken Sie die Waffen?"
    Der Bürgermeister lief voran. Die Waffenkammer lag in der
Nähe des Büros, und sie war noch gefüllt. Offenbar
verfügten die Duplos über genügend eigene Waffen - sie
konnten sie schließlich in riesigen Mengen herstellen. Templin
wußte inzwischen, daß die Maschine, die solche Dinge tun
konnte, Multiduplikator genannt wurde. Sie stand an Bord der CALCUTTA
in dem Versteck in den Wäldern. Templin wußte auch, daß
mehr als fünftausend Duplos -allesamt Kopien der
CALCUTTA-Besatzung - in den Wäldern rings um Lochaan auf der
Lauer lagen. Es war Leutnant Bender gewesen, dem es einen
sadistischen Spaß bereitet hatte, den Gefangenen die
Hoffnungslosigkeit ihrer Lage vorzuführen.
    „Und jetzt brauchen wir einen Gleiter", bestimmte
Templin. Er fühlte sich erheblich besser, seit er eine geladene
Waffe in der Hand hatte.
    Das Privatfahrzeug des Bürgermeisters stand neben dem Haus,
ein altersschwacher Gleiter, der nur drei Erwachsenen Platz bot.
Templin überlegte nicht lange - er und Gaelyn setzten sich in
die Vordersitze, Carruthers wurde auf dem Rücksitz untergebracht
und durfte Joan halten. Templin hoffte, daß er so leichter
durch eventuelle Sperren kam.
    Er ließ die Maschinen des Gleiters jaulen und kreischen, als
er das Gefährt beschleunigte. Unwillkürlich sah er zum
Himmel hinauf. Es waren nur graue Wolkenmassen zu erkennen. Von dem
erwarteten Schiff war nichts zu sehen.
    Templin hatte Glück, daß das Haus des Bürgermeisters
im Norden lag und er nicht durch die Stadt fahren mußte. Auf
den Straßen von Lochny hatte das große Freudenfest
bereits seinen Anfang genommen. Es wurde getrunken, getanzt und
gelacht. Ein makabrer Anblick, dachte Templin, als er die Szenerie im
Rückspiegel sah.
    Mit heulenden Aggregaten fegte der Gleiter die Straße nach
Norden entlang, auf den Raumhafen zu. Templin schielte auf die Uhr.
Er wußte nicht, wann das Schiff aus Terrania landen sollte -
die Zeit würde injedem Fall knapp werden.
    „Ich habe furchtbare Angst", sagte Gaelyn plötzlich.
    „Ich auch", gab Templin zu, „aber was hilft es."
    „Selbst wenn alles gut geht", sagte die Frau beklommen,
„selbst wenn es keine Katastrophe gibt - wie wollen wir
beweisen, daß wir echte Menschen sind, keine Duplos. Im Grunde
kann ichja nicht einmal sicher sein, ob du kein Duplo bist. Ich war
bewußtlos, als ich eingesperrt wurde."
    „Den Beweis werde ich dir in Kürze liefern",
versprach Templin grimmig und schob den Beschleunigungshebel weiter
nach vorn. Der Gleiter machte einen Satz und erhöhte seine
Geschwindigkeit.
    Die Duplos fühlten sich vollkommen sicher. Es gab keine
Wachen am Eingang zum Raumhafen. Niemand kümmerte sich um
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher