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PR TB 193 Das Ende Der Duplos

PR TB 193 Das Ende Der Duplos

Titel: PR TB 193 Das Ende Der Duplos
Autoren: Perry Rhodan
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sinnlos.
    Templin fuhr auf.
    Er hörte einen erstickten Schrei, ein qualvolles Stöhnen.
    Templin sah auf.
    Er sah in das Gesicht des Wissenschaftlers. Frank Carruthers Augen
waren geweitet, sein Gesicht eine Grimasse des Entsetzens.
    Dann sah Templin, was geschehen war.
    Joan war verschwunden, die falsche Joan, der Duplo?
    Was Templin sah, hatte nichts mehr mit einem Menschen zu tun.
Carruthers Körper war zur Hälfte bedeckt mit einem
widerlichen, rötlichen Schleim, der langsam an ihm
herabsickerte. Schwärzliche Fäden durchzogen diesen
rötlichen Schleim, bewegten sich, zuckten, lebten offenbar noch.
    Im Eingang des Kontrollturms tauchte Gaelyn auf, und als sie sah,
was von Joan übriggeblieben war, brach sie zusammen.
    Templin wurde übel. Er übergab sich.
    Er sah nicht, wie am Himmel eine große silberne Kugel
auftauchte. Er sah nicht, wie sich diese Kugel auf den Boden
zubewegte, Landebeine ausfuhr und auf dem kleinen Hafen des Planeten
Lochny aufsetzte. Templin sah nicht, wie ein kleines Mädchen
eine steile Treppe hinabkletterte, mit weißem Gesicht und sehr
verängstigt.
    Templin sah nicht, daß am Horizont, sehr weit entfernt, eine
riesenhafte Wolke in den Himmel wuchs, eine Wolke die unverkennbare
Pilzform hatte.
    Cassiddu Templin sah nicht, daß das Drama von Lochny beendet
war.
    „Wir sind Ihnen zu großem Dank verpflichtet",
sagte der Vertreter des Solaren Imperiums.
    Es war ein Mann mittleren Alters und sanften Aussehens. Der
schüttere Haarkranz an dem sonst kahlen Schädel war sein
Markenzeichen. Allan D. Mercant.
    „Wir haben doch gar nichts getan", sagte Cassiddu
Templin. „Und ich weiß ehrlich gesagt, noch immer nicht,
was eigentlich passiert ist."
    Er saß in Mercants Kabine an Bord des Schweren Kreuzers
GHANA. Joan war bereits zu Bett gebracht worden, ihre Mutter und ihr
Onkel saßen ebenfalls in der Kabine. Mercant hatte einen Wein
von der Erde mitgebracht, der genau fünfzig Jahre alt war und
atemberaubend schmeckte.
    „Wenn ich Ihre Erklärungen richtig verstanden habe,
Sir, dann haben die Mdl eine Maschine erfunden, mit der man aus
beliebiger Materie beispielsweise zehn, hundert oder mehr Flaschen
von diesem Wein herstellen könnte?"
    „Richtig", stimmte Mercant zu. „Dazu wird eine
Schablone hergestellt - das wurde mit Ihnen gemacht, als sie von dem
Gas betäubt waren. Und mit dieser Schablone und einer
entsprechenden Menge Materie beliebiger Art kann dann eine beliebig
große Anzahl molekülidentischer Duplos hergestellt
werden."
    „Entsetzlich", murmelte Gaelyn. „Was sind das für
Wesen, die auf solche Gedanken kommen?"
    „Wenn sich die Mdl auf Weine beschränkt hätte,
könnte ich ihren Standpunkt verstehen", sagte Templin und
nahm einen Schluck aus seinem Glas.
    „Es hat im Andromedanebel riesige Duplikatoren gegeben,
Maschinen, die komplette Raumschiffe herstellen konnten. Auf diese
Duploarmeen stützte sich die Macht der Meister." „Wann
wurde zum ersten Mal etwas davon bekannt?"
    „Schon vor einigen Jahren", gab Mercant zu. „Sie
haben selbst erlebt, was für Belastungen ein Mensch ertragen
muß, der mit seinen eigenen Duplos konfrontiert wird. Ich kann
verstehen, daß Jentho Cardon diesen Gedanken nicht ertragen
hat."
    „Ihr Verständnis ehrt Sie", sagte Gaelyn.
    „Immerhin, er hat den Mund gehalten, als er die Gefahr
erkannte - und er muß sie sehr früh erkannt haben",
überlegte Carruthers. „Das Prinzip dieser Maschine habe
ich begriffen, Sir. Aber wie ist es möglich, Leben mit diesen
fürchterlichen Apparaturen zu erzeugen? Leben ist doch mehr als
eine bloße Zusammenballung organischer Verbindungen."
    „Sie haben gesehen, wie die Duplos endeten", sagte
Mercant. „Sie lebten, aber auf einer ganz anderen Basis als wir
Menschen. Sie waren in jeder Sekunde ihres künstlichen Lebens
von den Launen der Mdl abhängig, und das kann man wahrlich kein
Leben nennen."
    „Und diese Gefahr ist nun gebannt?"
    Allan D. Mercant antwortete nicht auf diese Frage. Der Hyperkom
meldete sich. Mercant ging zu dem Gerät hinüber. Als der
Bildschirm aufflammte, zeigte er das Gesicht eines Mannes. „Sir",
sagte der Offizier. „Wir haben eine Nachricht aus Andromeda!"
    „Ich höre? Oder ist die Nachricht geheim?"
    „Keineswegs, Sir. Wir haben gerade erfahren, daß es
gelungen ist, den letzten Mdl zu stellen. Faktor I ist tot. Damit,
Sir, dürfte der Krieg um Andromeda ein Ende haben."
    Der Offizier hatte Mühe, seine Beherrschung zu wahren.
Mercant lächelte milde.
    „Ich
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