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PR TB 193 Das Ende Der Duplos

PR TB 193 Das Ende Der Duplos

Titel: PR TB 193 Das Ende Der Duplos
Autoren: Perry Rhodan
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Gebüsch und kehrte willig zu seinem Herrn zurück. Das
linke Vorderbein quietschte jämmerlich. Es war höchste
Zeit, daß die Gelenke mit frischem Öl versehen wurden.
    „Wir sind bald zu Hause, Dipper", sagte der Jäger.
Er kratzte sich hinter dem Ohr. Bei Cassiddu Templin war zwar kein
Ölwechsel fällig, wohl aber ein Bad, Kleiderwechsel und ein
Haarschnitt, der in dieser Größenordnung fast schon als
Schur zu bezeichnen war.
    Cassiddu legte sich das Seil über die Schulter und
marschierte wieder los. Ächzend und knirschend setzte sich der
Wagen in Bewegung. Die Hallinaren heulten erschreckt, und vom Verdeck
fiel eines der Felle herab und breitete sich auf dem Boden aus.
    Templin stieß einen Fluch aus. Er blieb stehen und machte
sich an die Arbeit, das schwere Fell wieder auf den Wagen zu wuchten.
Der Grünbär, dem er das Fell abgezogen hatte, war ein altes
und großes Tier gewesen. Zu dem Gewicht kam noch der
entsetzliche Geruch, der dem Fell entströmte. Templin hätte
die Haut am liebsten auf dem Weg liegen lassen, aber er war nicht
reich genug, seinen Weg mit Fellen zu pflastern, die pro Stück
mehrere Tausend Solar einbrachten.
    „Los, fass mit an, Nichtsnutz!"
    Dipper bellte krächzend und schnappte dann nach dem Seil. Mit
vereinten Kräften setzte sich der Wagen leichter in Bewegung,
vor allem nicht so ruckhaft.
    Das vorletzte Stück Weg war der schlimmste Teil der ganzen
Strecke. Templin mußte den schweren Wagen einen Hügel
hinaufwuchten. Es gab keinen Weg, und von den vier Reifen des Wagens
waren zwei schon vor Tagen platt gewesen. Den restlichen sechs war
beim Aufstieg die Luft ausgegangen. Aber als Templin den Gipfel
erreicht hatte und im Licht des frühen Morgens Lochaan unter
sich liegen sah, vergaß er die Mühen und Strapazen.
    „Endlich daheim", murmelte er. Mit einem rotkarierten
Taschentuch wischte er sich den Schweiß von der Stirn. Dipper
winselte beglückt, stellte sich neben Templin und blickte aus
einem normalen und einem angesplitterten Auge auf die Stadt hinab.
    Der Hügel, auf dem die beiden standen, war die höchste
Erhebung in der Nähe von Lochaan. Lochaan wiederum war die
größte Stadt des Planeten Lochny. Lochny seinerseits war
die Hauptwelt des sogenannten Loch-Systems, das seinerseits zu den
unbekanntesten und abgelegensten Sonnensystemen zu rechnen war, das
jemals in einem galaktonautischen Katalog aufgeführt worden war.
Dort hätten Interessierte, so es welche gab, nachlesen können,
daß das Sonnensystem mit Namen Loch eigentlich Loch Ffeeththwyn
hieß, von einem schottischen Raumfahrer entdeckt und vor
ziemlich genau fünfzig Jahren erstmalig besiedelt worden war.
Sehr viele Siedler hatten sich nicht in dieses System verirrt, dessen
wahrer Name der Unaussprechlichkeit halber in Vergessenheit geraten
war.
    Templin steckte das Taschentuch zurück in eine der
zahlreichen Öffnungen seines Ledergewands. Als er aufgebrochen
war, hatte er einen modernen Anzug aus Synthesefasern getragen, die
angeblich praktisch verschleißfest waren. Inzwischen war von
dieser Ausrüstung nur noch das Paar Stiefel übriggeblieben,
und die Bewaffnung, mit der Cassiddu Templin ausgestattet war.
Geblieben war auch Dipper, sein Hund - wobei der Ausdruck Hund nichts
war als ein Notbehelf zur Bezeichnung einer Kreatur, die
ihresgleichen in den Weiten des Kosmos suchte.
    Templin war ein Jahr unterwegs gewesen, und er hätte fast vor
Freude geweint, als er die Häuser von Lochaan unter sich sah,
klein, schmutzig, verräuchert, jetzt vom morgendlichen Nebel
fast verdeckt... für Cassiddu Templin stellten sie den Inbegriff
der Zivilisation dar.
    Lochaan zählteje nach Jahreszeit zwischen fünftausend
und zehntausend Einwohner. Jetzt, im Winter, lag die Einwohnerzahl an
der oberen Grenze. Keinem der Fallensteller, Jäger oder
Goldsucher war daran gelegen, die Winter im Freien zu verbringen.
    Der Weg ins Tal hinab war, üblich in dieser Jahreszeit,
tiefgefroren, also knochenhart. Obendrein hatten die letzten
Regenfälle, die vermutlich Wochen zurücklagen, den Boden
vorher ausgeweicht und nahezu unpassierbar gemacht. In jedem Fall war
es eine Tortur, den schwerbeladenen Wagen diesen Weg hinab zu
steuern, ohne den Wagen umzuwerfen oder sich einige Knochen zu
brechen.
    Während er das Gefährt langsam in die Tiefe rollen ließ
und alle Körperkräfte anspannte, um den Wagen nicht
führerlos davonsausen zu lassen, warf Templin ab und zu einen
Blick auf die Stadt.
    Er brauchte zwei Stunden für den
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