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PR TB 193 Das Ende Der Duplos

PR TB 193 Das Ende Der Duplos

Titel: PR TB 193 Das Ende Der Duplos
Autoren: Perry Rhodan
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knappen Kilometer. In dieser
Zeit war der Nebel verschwunden, und man konnte sogar die Hügelkette
auf der anderen Seite der Bucht sehen, an der Lochaan lag. Hinter
diesen Hügeln erstreckte sich der Raumhafen von Lochny, auf dem
aber nur selten ein Schiff landete.
    Templin legte eine Verschnaufpause ein, als er den Rand von
Lochaan erreicht hatte.
    Im Einzugsbereich der Stadt war der Boden natürlich nicht
gefroren. Gepflastert waren die Straßen nicht. Was sich
zwischen den einzelnen Häusern erstreckte, war eine Ansammlung
schwärzlichen, knöcheltiefen Schlamms. Über den
Straßen lag der Geruch nach den Holzfeuern, mit denen die
Häuser geheizt wurden. Es war ein bekannter, beliebter Geruch,
jedenfalls für Templin.
    Mit letzter Kraft schleppte er den Wagen bis zu Mclntys Laden.
Neben dem Warenhaus stand ein Schuppen, den Templin vorsorglich
gemietet hatte.
    Dort stellte er sein Gefährt ab, dann versorgte er die
lebenden Tiere mit Wasser und frischem Futter. Vor allem die
Hallinaren waren überaus empfindlich und verloren rasch ihr
prachtvolles Federkleid, wenn sie nicht ausreichend gefüttert
wurden.
    Die schweren Pelze und Felle verstaute Templin in grobgezimmerten
Regalen, dann verließ er den Schuppen. Dipper folgte ihm wie
immer auf dem Fuß. Templin wandte sich nach rechts. Das nächste
Haus war eine Kneipe, aus der Musik und Gläserklirren erklang,
dazu ein Geräusch, das Templin in der Zeit der Jagd besonders
vermisst hatte - das helle Lachen einer jungen Frau. Er zögerte
einen Augenblick, ging dann aber weiter.
    An der nächsten Ecke gab es eine Badestube, die auch auf
Problemfälle wie Cassiddu Templin eingerichtet war. Templin
zahlte zehn Solar, es war sein letztes Geld, eisern für genau
diesen Zweck aufgehoben. Der Besitzer selbst wies Templin eine Kabine
an, in der bereits eine große gläserne Badewanne voll
heißen Wassers auf ihn wartete.
    Als erstes nahm Templin den Waffengurt ab; ein Thermostrahler und
ein langes Messer mit breiter Klinge steckten in dem Gurt, dazu
einige Ersatzmagazine. Die langläufige Energiewaffe, mit der
Templin für gewöhnlich jagte, hatte er beim Wagen gelassen.
Danach knöpfte der Jäger umständlich die schwere
Lederjacke auf. Die Tiere hatte er selbst geschossen, und die Jacke
war vor einem Jahr von einem der besten Kürschner von Lochny
gearbeitet worden. Auch Templins Hose bestand aus dünnem Leder.
Einzig die Stiefel waren nicht auf Lochny entstanden. Templins Wäsche
war löchrig und größtenteils erneuerungsbedürftig.
Zufrieden betrachtete Templin seinen Körper in dem großen
Spiegel. Das Alter des Mannes zu schätzen war ein Ding der
Unmöglichkeit. Templin war unleugbar erwachsen, aber keineswegs
alt. Die Schätzung wurde zudem durch die Magerkeit des Gesichts
erschwert, von dem ohnehin nur wenig zu sehen war. Templin trug
halslanges, schwarzes Haar, und sein Bartwuchs war ebenfalls recht
üppig ausgefallen. Templin war knapp mittelgroß und eher
schmächtig zu nennen. An seinem Körper war jedenfalls kein
Gramm überflüssiges Fett zu entdecken. Quer über die
Brust liefen weiße Striemen, Narben, die von einer Balgerei mit
einem Berglöwenweibchen zurückgeblieben waren. Das
    betreffende Weibchen schmückte als Bettvorleger Templins
Schlafzimmer, aber trotz dieser Rache schauderte Templin immer
wieder, wenn er die Narben sah. „Hast dich gut gehalten,
Alter", murmelte der Jäger. Er ließ sich in das
Wasser gleiten. Dipper schaute ihm eine Zeitlang interessiert zu,
dann schnappte sich der Hund die Kleidungsstücke des Jägers
und schleppte sie davon. Wenig später tauchte er mit frischer
Wäsche wieder auf. Dipper war ein vielseitiger Jagdgefährte.
    Templin verbrachte zwei Stunden im Badehaus, dann fühlte er
sich wieder als Normalmensch. Er hatte gebadet, sich rasieren lassen
und frische Kleidung angezogen. Niemand hätte jetzt noch
geglaubt, daß er mit dem stinkenden Jäger identisch war,
der am Morgen in die Stadt gekommen war.
    Templins nächster Weg führte ihn zu Mclnty. Der feiste
Alte hockte wie üblich hinter der Ladentheke und sah zu, daß
Geld in die Kasse kam. In der ganzen Stadt Lochaan gab es keinen
Jugendlichen, der wahrheitsgemäß hätte behaupten
können, in Mclntys Laden etwas gemaust zu haben, ohne erwischt
worden zu sein. Mclnty hatte unglaublich scharfe Augen, und er war
trotz seiner Fettleibigkeit beweglicher als die meisten seiner Kunden
annahmen. „Da bin ich wieder", stellte sich Templin vor.
„Das Jahr ist wieder einmal
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