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PR TB 193 Das Ende Der Duplos

PR TB 193 Das Ende Der Duplos

Titel: PR TB 193 Das Ende Der Duplos
Autoren: Perry Rhodan
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um."
    „Templin", staunte der Warenhausbesitzer. „Mensch!"
    „Ich habe Ware im Schuppen", sagte Templin. Er hatte
Hunger, brauchte Geld und kam darum ohne Umschweife zur Sache. „Ein
Pärchen Hallinaren, dazu ein besonders schönes großes
Grünbärenfell. Alles zusammen wird dich zwanzigtausend
kosten."
    Mclnty zuckte zusammen, als sei er an eine Hochspannungsleitung
geraten.
    „Dich scheint die Ladung bereits den Verstand gekostet zu
haben", rief er mit seiner hohen, schrillen Stimme. „Bist
du übergeschnappt? Ich habe nicht für zwanzigtausend Solar
Umsatz im Jahr, von Gewinn gar nicht zu reden. Du weißt nicht,
was sich in diesem Jahr alles zugetragen hat. Ich bin praktisch
pleite."
    Templin ging auf das Manöver nicht ein.
    „Zwanzigtausend", sagte er hart. „Für das
Fell, für die Hallinaren und die gesamte restliche Ladung. Du
machst ein gutes Geschäft dabei. Fürs erste gib mir
tausend, ich habe Hunger." Wortlos griff der Warenhausbesitzer
in seine Kasse und holte ein Bündel Geldscheine hervor. Mit
Bewegungen, die sehr viel Fingerfertigkeit verrieten, zählte er
zehn Einhundert-Solar-Scheine ab und gab sie Templin.
    „Ich werde mir die Ladung ansehen", sagte Mclnty,
während er das restliche Geld in die Kasse zurücklegte.
„Vielleicht kommen wir ins Geschäft."
    „Man wird sehen", sagte Templin. Achtlos schob er sich
die Scheine in die Brusttasche. Dieser leichtfertige Umgang mit Geld
war typisch für die Bewohner von Lochny. Das Leben auf diesem
Planeten war erbarmungslos hart. Undjeder, der irgendwie zu Geld kam,
sah zu, daß er den Spaß für dieses Geld möglichst
bald bekam. Was hatte es für einen Sinn, Geld zu sparen, wenn
man zwei Monate später tot sein konnte?
    Der Schlamm schmatzte widerlich, als Templin die Hauptstraße
überquerte. Vom Raumhafen her kam ein großer Gleiter, auf
der Ladefläche stand ein Warencontainer. Templin lächelte
zufrieden. Er hatte genau den richtigen Zeitpunkt erwischt. Mclnty
brauchte bestimmt noch Ware, um einen Container voll zu bekommen, da
kam ihm Templins Beute gerade recht. Neben der Eingangstür zum
Saloon gab es einen Schlauch, mit dem man die Stiefel abspülen
konnte, bevor man den Gastraum betrat. Templin nahm sich sogar die
Zeit, die Stiefel trocknen zu lassen, bevor er die Tür aufstieß
und feierlich über die Schwelle stelzte.
    Es war genau so, wie er es sich vorgestellt hatte. Seit Monaten
spukte das Bild in seinem Schädel herum.
    Da war die langgestreckte Bar, blankpoliert wie immer, da war das
Riesengemälde hinter dem Keeper -„Die Eroberung des Alls",
von einem unbekannten Künstler, der über viel Farbe und
wenig Talent verfügt hatte, da waren die Tische, die Mädchen
- und vor allem die Freunde.
    Es wurde still, als Templin den Raum betrat, und einen Herzschlag
lang blieb es auch still, dann aber wurde es geräuschvoller als
je. Dutzende von Männern kamen herbeigeeilt, um den Ankömmling
zu begrüßen, und der Eifer, mit dem die Mädchen
Templin abküssten, entsprach keineswegs beruflichem Interesse.
Templin war beliebt in Lochaan. Auf den Schultern trugen ihn ein
halbes Dutzend Jagdgefährten zur Bar, wo der Barmann inzwischen
eine Zehn-Liter-Flasche vom besten Whisky geöffnet hatte.
    Das erste Glas schüttete Templin förmlich in sich
hinein, dann ließ er sich auf dem Boden absetzen. Mit einer
weit ausgreifenden Handbewegung gab er dem Barmann zu verstehen, daß
er sämtliche Anwesenden als seine Gäste betrachtete. Der
Keeper hatte mit dieser Reaktion gerechnet, das Publikum desgleichen.
Erneut brandete Jubel auf.
    „Freunde", rief Cassiddu. „Laßt mir Luft.
Außerdem will ich etwas essen. Ich habe lange kein Fleisch mehr
gesehen."
    Der Witz wurde gebührend belacht. In den Zeiten der Jagd
bekamen die Männer von Lochny im Freien praktisch nur Fleisch zu
essen. Jedes andere Nahrungsmittel hätte mühsam
mitgeschleppt werden müssen.
    Cassiddu Templin schaffte es, sich zu seinem Tisch
durchzuschlagen.
    Es war ein Geheimnis, wie die Runde es bewerkstelligte, aber die
Männer, die dazugehörten, schafften es tatsächlich
injedem Jahr, sich einigermaßen pünktlich in dieser Kneipe
zu treffen und ihren Stammtisch abzuhalten.
    Da war der alte Jenner, gichtbrüchig wie ehedem, da war Hugh
O'Malley, der riesenhafte Mann mit dem feuerroten Haar und dem Gemüt
eines Kindes, da war Isaak Axelson - die Runde war wieder einmal
vollständig.
    Nach dem ersten Überschwang, und nachdem der erste Whisky
ausgeschenkt worden war, kehrte
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