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PR TB 193 Das Ende Der Duplos

PR TB 193 Das Ende Der Duplos

Titel: PR TB 193 Das Ende Der Duplos
Autoren: Perry Rhodan
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erreichten die Empfänger.
    Und sie taten ihre Wirkung.
    Die lange Reise hatte die Impulse verändert, deformiert. Aber
sie hatte dem Befehl der toten Mirona Thetin nichts von der
grauenvollen Konsequenz genommen. Wenn dieser Impuls einen Empfänger
traf, dann tat er seine fürchterliche Wirkung.
    Die Bremsen des alten Gleiters waren miserabel. Templin schaffte
es nur knapp, eine Kollision mit der Wand des Kontrollturms zu
vermeiden. Templin sprang aus dem Gefährt und griff zur Waffe.
    Das Dröhnen des landenden Schiffes war nicht mehr zu
überhören. Es war eine Frage von Minuten, die über die
Zukunft entscheiden mußten. Templin stürmte voran, die
entsicherte Waffe in der Hand. Gaelyn folgte.
    Der Jäger erreichte den Eingang des Kontrollturms. Ein
Besatzungsmitglied der CALCUTTA versuchte ihn aufzuhalten. Templin
schoß im Laufen und traf, der Mann taumelte zur Seite. Templin
stürmte die Treppen in die Höhe. Er nahm zwei Stufen auf
einmal.
    Von oben waren Stimmen zu hören. Menschliche Stimmen, die
klar und ruhig Anweisungen gaben. Dazwischen waren andere Stimmen zu
hören, die von den Lautsprechern stark verzerrt wurden.
    Cassiddu Templin blieb auf dem obersten Absatz stehen. Er konnte
hören, daß Gaelyn die Treppe hinaufstürmte.
    Nur noch eine Tür war zu überwinden, eine einfache Tür
aus dünnem Holz, das splitternd aus der Fassung flog, als
Templin mit aller Kraft zutrat.
    „Keine Bewegung!" schrie Templin und brachte die Waffe
in Anschlag.
    Er zielte auf sich selbst.
    Templin erstarrte.
    Die Waffe zitterte in seiner Hand. Sie zitterte, weil er damit auf
sich selbst zielte. Er stand im Kontrollraum, er hatte ein Mikrophon
in der Hand, er lotste den ahnungslosen Besucher auf Lochny herab.
„Oh nein!" stöhnte Templin auf. Sein Duplo grinste
höhnisch. Sein Duplo wußte, daß er es nicht
fertigbringen würde, auf sich selbst zu schießen. Auch
Gaelyn stand im Raum, und sie hatte Joan bei sich. Welche Joan?
    „Sie müssen ein wenig mehr nach Südosten
abschwenken", sagte Templin II in das Mikrophon. „Sie
werden sonst das Landefeld verfehlen." „Wird gemacht",
erklang es aus dem Lautsprecher. Templin hörte hinter sich ein
Stöhnen. Gaelyn Carruthers hatte ihn erreicht, und sie stand der
Situation ebenso fassungslos gegenüber. Templin unterdrückte
ein Schluchzen. Er richtete seine Waffe auf den weiblichen Duplo.
    „Ich kann nicht", stöhnte Templin. „Ich kann
einfach nicht."
    Die Situation ging über seine Kraft. Er konnte nicht auf sich
selbst schießen, er konnte auch nicht auf die falsche Gaelyn
schießen - und das, obwohl die beiden Duplos durch ihr
Verhalten anzeigten, auf welcher Seite sie standen.
    „Schieß!"
    Gaelyns Stimme war kaum mehr zu erkennen. Aufflackernder Wahnsinn
schwang darin mit. Joan saß auf einem Tisch, genau in der
Schussbahn und winkte ihrer Mutter zu.
    „Hallo!" sagte sie strahlend.
    Templin ließ die Waffe fallen. Sie polterte auf den Boden
und blieb dort liegen. Er drehte sich um, sah in Gaelyns
tränenüberströmtes Gesicht.
    Wortlos ging Templin an ihr vorbei, langsam stieg er die Treppe
hinab.
    Er ging nach draußen. Carruthers saß noch in dem
Gleiter und hatte Joan im Arm.
    „Ist es vorbei?" fragte er mit rauher Stimme.
    Templin nickte.
    „Vorbei", krächzte er. „Wir haben verloren."
    Er setzte sich auf den Boden und weinte.
    Über ihm war das infernalische Donnern zu hören, mit dem
das Schiff aus Terrania zur Landung ansetzte. Egal, wen es an Bord
hatte, die Falle war aufgebaut, und sie würde perfekt
zuschnappen. Die Duplos hatten den Kampf gewonnen.
    Sie würden den Vertreter des Solaren Imperiums gefangen
nehmen und kopieren. Der Duplo konnte ihnen dann die anderen
Mitglieder von Rhodans Kabinett in die Hände spielen.
    Und dann, eines Tages, konnten sie auch den größten
Coup landen.
    Irgendwann einmal mußte der Chef schließlich zur Erde
zurückkehren. Es gab immerhin Wahlen auf der Erde, selbst in
solchen Zeiten.
    Die Mdl konnten ihren gefährlichsten Gegner ausschalten, auf
eine geniale und elegante Weise. Sie brauchten nur den
Großadministrator zu duplizieren.
    Perry Rhodan, ein Duplo, ein Werkzeug in den Händen der
Meister.
    Und das alles nur, weil ein Mann und eine Frau nicht in der Lage
waren, auf ihre Ebenbilder zu schießen.
    Templin hatte sich noch nie in seinem Leben so elend gefühlt.
Die Duplos hätten ihre Waffen auf ihn richten können, er
hätte keinen Fluchtversuch unternommen.
    Es war alles so sinnlos geworden, so unglaublich
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