Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 190 Die Kinder Von Saint Pidgin

PR TB 190 Die Kinder Von Saint Pidgin

Titel: PR TB 190 Die Kinder Von Saint Pidgin
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Blut.
Und... und es sieht so aus, als sei das zermatschte Etwas mal ein
lebendes Wesen gewesen. Ich kann noch etwas wie eine Klaue erkennen,
das... Nein, ich kann nicht mehr hinsehen. Ich komme in den Shift."
    Er würgte wieder, und eine ganze Weile waren nur die
unartikulierten Geräusche zu hören, die er von sich gab,
während er gegen die aufsteigende Übelkeit ankämpfte.
    Niki sagte schließlich:
    „Da ist ohnehin nichts mehr zu machen. Fahr los, Ango."
    Danach wurden vom Shift keine Zwischenfälle mehr gemeldet.
    Niki löste Gerry ab. Er richtete seinen fast ausgebrannten
Thermostrahler auf die Eiswand vor sich und drückte ab. Sofort
war er in eine heiße Dampfwolke gehüllt. Seine Füße
wurden von einem schäumenden Strom kochenden Wassers umspült,
das über das leichte Gefalle des Tunnels ins Freie floß.
    Niki war nicht recht bei der Sache. Immer wieder rekonstruierte er
im Geiste den Verlauf der Katastrophe, und mit jedem Mal wurde er
überzeugter, daß er die Psycho-Explosion einer gewaltigen
PSI-Macht erlebt hatte. Die von Angord, dem Trommler, angedeutete
Möglichkeit, daß es sich dabei um eine Äußerung
des vergeistigten Gründers der Kinderrepublik auf St. Pidgin
handeln konnte, war nicht einmal so abwegig.
    Über das Schicksal Erlan Thobens wußte man so gut wie
nichts. Er war schon spurlos verschwunden, lange bevor Niki geboren
und in die Kinderkolonie gekommen war. Seit damals galt er als
verschollen. Niki hatte alle erreichbaren Informationen über den
legendären Gründer der Kinderrepublik von St. Pidgin
zusammengetragen und dann vor einem halben Jahr diese Expedition
gestartet, um das Geheimnis seines Verschwindens zu lüften. Aber
die spärlichen Spuren, die er fand, endeten schließlich im
ewigen Eis dieser den Hauptkontinent von St. Pidgin beherrschenden
Vulkankette.
    Und jetzt dieser Vorfall. Gerade als man nach der Gipfelbesteigung
des Cororosa die Expedition als erfolglos abbrechen wollte, passierte
diese Katastrophe mit den unerklärlichen Begleiterscheinungen.
    Ein Zufall? Oder ein Lebenszeichen des geheimnisumwitterten Erlan
Thobens? Niki wurde aus seinen Gedanken gerissen, als auf einmal die
Wasserdämpfe sich lichteten und die Sicht sich klärte. Der
Wasserstrom zu seinen Füßen versiegte, obwohl er den
Thermostrahler immer noch vor sich auf die Eiswand richtete und den
Auslöser drückte.
    „Dein Strahler hat wohl den Geist aufgegeben", hörte
er hinter sich Hobo Vorlanger rufen. „Komm, laß mich mal
'ran."
    Niki wollte ihm schon Platz machen, als er im Licht des
Scheinwerfers eine Unregelmäßigkeit in der Eiswand vor
sich entdeckte. Er ging hin und wischte mit dem Handschuh die
Eiskristalle fort, die sich auf der geschmolzenen Fläche
niedergeschlagen hatten. Als er die Schicht aus vereistem Wasserdampf
weggewischt hatte, prallte er vor dem sich bietenden Anblick einen
Schritt zurück.
    „Was ist los, Niki?" hörte er Hobo hinter sich
ungeduldig sagen. „Willst du mit bloßen Händen
weitergraben?"
    „Komm her", sagte Niki, ohne den Blick von dem Paar
Facettenaugen lassen zu können, die ihn aus dem Eis anstarrten.
„Da ist ein Fremdwesen im Eis. Es sieht aus wie ein
menschengroßes Insekt."
    Niki vertauschte den Thermostrahler mit einem der Eispickel, die
sie für alle Fälle bei der Vulkanbesteigung mitgenommen
hatten. Damit begann er rund um den kugelförmigen Kopf des
Fremdwesens das Eis abzuschlagen.
    Die Zwillinge erreichten ihn fast gleichzeitig. Gerry drückte
seine Hand mit dem Eispickel hinunter und sagte:
    „Kann das ein Ureinwohner von St. Pidgin sein, der sich vor
Jahrtausenden hier oben verirrte und vom Eis eingeschlossen wurde?"
    „Sieht aus wie eine Grille mit verkümmerten
Gliedmaßen", meinte Hobo. „Aber der Kopf könnte
von einer Fliege stammen. Der Körper ist noch gut erhalten. Als
sei es erst vor kurzem von der Kälte überrascht worden."
    „Das Eis hat seinen Körper konserviert, darum entsteht
dieser Eindruck", erwiderte Gerry. „Oder hast du jemals
schon von der Existenz solchen Rieseninsekten auf St. Pidgin gehört?
Nein, Freunde, ich sage euch, dieses Wesen war schon lange tot, bevor
noch ein Mensch seinen Fuß auf St. Pidgin gesetzt hat. Dieser
Fund hat nur für die Paläanthropologen unserer Welt eine
Bedeutung."
    Niki war nicht dieser Meinung, sondern glaubte vielmehr, daß
das Wesen zur gleichen Zeit wie sie von der Lawine überrascht
worden war. Aber er sagte das den Zwillingen nicht, weil er auf deren
Gegenargumente nichts
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher