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PR TB 190 Die Kinder Von Saint Pidgin

PR TB 190 Die Kinder Von Saint Pidgin

Titel: PR TB 190 Die Kinder Von Saint Pidgin
Autoren: Perry Rhodan
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sind
gerettet. Sie werden bei uns in der Kolonie bleiben. Was ist also,
kommst du mit?"
    Niki schnitt eine Grimasse, deutete auf die Tür hinter sich
und sagte nur ein Wort:
    „Nurse!"
    „Wenn es nur das ist. Ich werde schon mit Euride klarkommen.
Sie muß doch einsehen, daß sie dich nicht an sich fesseln
kann."
    „Moment!" sagte Niki und begann, die verschiedenen
Teile des dreidimensionalen Puzzles zusammenzuklauben. „Eine
Minute!"
    Er zählte im Geiste die Sekunden mit. Bei dreiundfünfzig
hatte er das Puzzle fertig zusammengesteckt. Er legte es auf den
Tisch, überlegte sich, ob er der Nurse eine Nachricht
hinterlassen sollte, entschied sich aber dagegen. Schließlich
hatte sie gesagt, daß er gehen könne, wenn er seine
Gymnastik abgeschlossen hätte. Und also ging er, stieg durch das
Fenster und lief Hand in Hand mit Distel zum Schweber. Er war völlig
außer Atem, als er ihn erreichte.
    „Du solltest abnehmen, Niki", sagte Distel, während
sie den Schweber startete. Er wäre glücklich gewesen, hätte
er auch einen Schweber fliegen können. „Du bist viel zu
dick."
    Niki knurrte etwas Unverständliches.
    „Wäre ich an Eurides Stelle, würdest du bestimmt
schon besser dastehen", sagte Distel während des Fluges.
„So schwer kann es doch nicht sein."
    „Aber du bist nicht meine Nurse", sagte Niki bedauernd.
    „Ich könnte es sein, wenn du wolltest, Niki. Ich
wünsche mir nichts so sehr als das. Ich bin sicher, daß
ich mehr Erfolg hätte."
    „Na, wird vielleicht werden", sagte er in Erinnerung an
das was die Nurse über ein Balg gesagt hatte, das sie sich ins
Haus nehmen wollte. „Die Nurse will ein Kind, und das ist mir
zuviel. Da lauf ich davon, das weiß ich."
    „Bist du sicher, daß sie ein Kind kriegt?" fragte
Distel
    ganz seltsam.
    „Sie hat sich's jedenfalls in den Kopf gesetzt."
    „Wenn sie schwanger ist, dann kommt nur einer als
    Vater in Frage."
    Distel zog mit dem Schweber eine Schleife und flog in Richtung
Kinderkolonie zurück.
    „Was denn!" rief Niki aus. „Ich dachte..."
    „Vergiß es!"
    Das war alles, was sie bis zur Landung in der Siedlung sagte.
Später am Tage hörte Niki von Willi, daß er mit
Distel auf Tour gehen werde.
    „Ich wollte, ich könnte mit", sagte er wehmütig.
    Der Rest des Tages verging damit, daß die Nurse ihn wegen
des kurzen Ausflugs mit Distel ausschimpfte. Bei Einbruch der
Dunkelheit landete der Transportgleiter mit Seidelbast und den
dreiundzwanzig giftgrünen Hüpfern. Sie sahen alle so wie
Daggi aus. Aber kein Vergleich mit ihm. Wie komisch die sich
benahmen, als Niki zu ihnen lief, um Freundschaft zu schließen.
Natürlich hatte die Nurse deshalb wieder etwas an ihm
auszusetzen, und sie hielt ihm eine geharnischte Moralpredigt. Aber
er hörte nicht zu und dachte sich sein Teil.
    Und damit war wieder ein Tag vorbei, und die Nacht kam, und wieder
wurde die Nurse ganz melancholisch. Sie wollte es sich mit ihm
gemütlich machen und meinte, er solle einen Vorschlag machen,
wie sie den Tagesabschluß gestalten könnten. Aber er hatte
keine Idee.
    Dann hieß es zu Bett gehen, und Niki gehorchte folgsam, denn
er war rechtschaffen müde. Und hungrig! Er würde sich
schlafend stellen, und wenn die
    Nurse ihm das abnahm und ihn in Frieden ließ, wollte er zu
Daggi hinüberlaufen und sehen, ob er nicht vielleicht noch was
abkriegen konnte.
    Wie immer brachte ihn die Nurse zu Bett und zog ihn aus. Dabei
wurde sie wieder mal besonders komisch. Und sie fragte:
    „Erinnerst du dich denn wirklich nicht, Niki? Weißt du
denn nicht mehr, wie wir zueinander stehen? Das kann doch nicht alles
vergessen sein."
    Er verstand nicht, aber als sie dann schluchzend hinausrannte, tat
sie ihm leid. Er ärgerte sich über sich selbst. Was wollte
sie nur von ihm, und warum verstand er nicht? Er biß vor Ärger
ins Kissen und trommelte mit den Fäusten aufs Bett.
    Vielleicht konnte er der Nurse eine Freude machen, wenn er,
sozusagen als Fleißaufgabe, noch etwas Gymnastik betrieb?
    Er schlich hinüber ins Lehrzimmer und bastelte, zuerst
lustlos, aber dann mit steigendem Eifer an dem Puzzle herum. Er fand,
daß das so übel gar nicht war. Irgendwie begann er sich
auf einmal leichter zu fühlen. Ans Essen dachte er gar nicht
mehr. Wenn es so war, daß er bei der Finger- und
Gehirngymnastik seinen Hunger vergaß, dann wollte er es morgen
wieder versuchen. Das ersparte ihm vielleicht den täglichen Gang
zu Daggi und den Zwillingen eine Menge Arbeit, das
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