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PR TB 190 Die Kinder Von Saint Pidgin

PR TB 190 Die Kinder Von Saint Pidgin

Titel: PR TB 190 Die Kinder Von Saint Pidgin
Autoren: Perry Rhodan
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erzeugte eine Hitze, die das Eis schmelzen
ließ und die Kälte verwehte.
    Niki bekam einen Schlag, der ihn durch die Luft wirbeln ließ.
    Die Blindheit und die Taubheit waren auf einmal wieder wie
weggewischt. Das schmerzhafte Dröhnen in seinem Kopf stellte
sich wieder ein.
    Er fand sich benommen im Eis liegen. Vor ihm türmte sich ein
weißer, bläulich schimmernder Kegel. Ein Riesengebilde aus
gezacktem Eis und gestampftem Schnee, glitzernd, blendend, die
tiefstehende Sonne grell wiederspiegelnd. Irgendwo in seinem Geist
verhallte ein fremdartiges Wimmern. Ein letztes Stöhnen und
Fauchen. Dann Stille. Diesmal trog der Schein nicht. Er war nicht
taub, sondern es herrschte wirklich Schweigen.
    Die Elemente waren zur Ruhe gekommen. Und dann ein Knacken in
seinen Kopfhörern. „Niki?"
    „Hier”, sagte Niki und erhob sich auf die Beine. An
der Stelle, wo sich der Shift mit dem Basislager befunden hatte,
türmte sich eine gut hundert Meter hohe Wächte aus Schnee
und Eis. Sie war von der Spitze des Vulkankegels heruntergerutscht
und hatte alles mit sich gerissen, was im Wege war. Die
eineinhalbtausend Meter lange Spur, die die Lawine zurückgelassen
hatte, war deutlich zu sehen.
    „Wo ist ,hier'? Ich bin im Freien. Gerry ist auch in
Ordnung. Und du?" Der Sprecher war Hobo Vorlanger.
    „Der Luftstau der Lawine hat mich umgerissen", sagte
Niki. „Aber es hätte schlimmer kommen können."
    „Das ist wahr", hörte er Gerry Nachhelfer in
seinen Kopfhörern sagen. „Der Luftdruck hätte uns
eigentlich zermalmen müssen. Es ist ein Wunder..."
    „Vielleicht besteht dann noch Hoffnung für die
anderen", meinte Hobo.
    Hinter einem Eisbrocken tauchten zwei vermummte, zerlumpt wirkende
Gestalten auf: die Zwillinge.
    „Wenn sie rechtzeitig ihren Schutzschirm eingeschaltet
haben, könnten sie glimpflich davongekommen sein", meinte
Niki. Er wollte noch etwas hinzufügen, unterließ es dann
aber.
    Aus seinen Kopfhörern drang ein fernes Stöhnen, dem eine
leise Stimme folgte:
    „Willi, wach auf! Lola, alles in Ordnung? Ango... Angord!"
    „Rose?" fragte Niki. Er war erleichtert, daß
wenigstens einige aus der Shiftbesatzung die Katastrophe überlebt
zu haben schienen. „Wie sieht es bei euch aus, Rose?"
    „Niki!" Rosalind atmete hörbar auf. „Von uns
ist niemand ernsthaft zu Schaden gekommen. Ich weiß nicht, was
passiert ist. Es ging alles so schnell, daß wir nicht einmal
mehr Zeit hatten, den Schutzschirm einzuschalten. Ich hatte den
Eindruck, als befänden wir uns im Explosionszentrum einer
Fusionsbombe."
    „Ihr seid unter einer Lawine begraben, die so groß ist
wie der Cororosa selbst", meldete Gerry. „Weiß der
Himmel, wie diese Lawine ausgelöst wurde. Es hat einen Knall
gegeben, als würde St. Pidgin auseinanderbrechen. Aber
Hauptsache, ihr seid wohlauf."
    „Physisch wohl", bemerkte Lola Sanftmut. „Jedoch..."
    Sie vollendete den Satz nicht.
    „Wir werden euch mit den Thermostrahlern freischmelzen",
sagte Niki und beglückwünschte sich selbst, daß sie
die Strahler bei der Besteigung des Vulkans mitgenommen hatten. Nicht
nur, daß sie ihnen bei der Beseitigung von Hindernissen während
des Aufstieges dienlich gewesen waren, konnten sie auch bei der
Rettung der Freunde eine unschätzbare Hilfe sein. Er fügte
hinzu: „Aber ihr müßt uns auf halbem Wege
entgegenkommen. Mit unseren Waffen allein schaffen wir es nicht."
    Sie orteten den Shift, bestimmten seine Position und schmolzen von
einer Flanke des Lawinenberges einen annähernd waagrechten
Tunnel in die Tiefe. Niki, Gerry und Hobo wechselten einander ab.
    Sie kamen nur langsam vorwärts. Zwar verdampfte der Großteil
des geschmolzenen Eises unter den sengenden Thermostrahlen. Aber als
sie tiefer kamen, konnte der Dampf nicht mehr abziehen. Er schlug
sich an den Eiswänden und auf ihnen selbst nieder und gefror
nach und nach. Und manchmal standen sie knietief im Eiswasser, das
nicht rasch genug abfließen konnte. Daraufhin gaben sie dem
Tunnel eine leichte Steigung, damit das Schmelzwasser ins Freie
entweichen konnte.
    Die Shiftbesatzung hatte solche Schwierigkeiten nicht, denn das
Desintegratorgeschütz des ehemaligen Flugpanzers der
terranischen Streitkräfte, den Niki in ein Geländefahrzeug
umgebaut hatte, war immer noch intakt. Und so war es möglich,
die im Wege stehenden Eismassen einfach zur Auflösung zu
bringen.
    Dennoch hatte auch die Shiftbesatzung mit einigen Problemen zu
kämpfen. Nachdem mittels des Geschützes im drehbaren Turm
eine
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