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PR TB 183 Der Fall Oberon

PR TB 183 Der Fall Oberon

Titel: PR TB 183 Der Fall Oberon
Autoren: Perry Rhodan
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ihn auch umbringen, wenn er merkt, daß
wir ihn gewaltsam befreien wollen. Versteht ihr Hitzköpfe denn
nicht, daß wir im Handumdrehen keinen neuen Plan entwickeln
können? Wenn wir uns jetzt etwas Neues einfallen lassen, wird
garantiert Pfusch daraus. VanMaaghem kommt um, und wir stehen mit
leeren Händen da. Der gegenwärtige Plan ist gut durchdacht.
Ich gebe zu, daß er an einigen Stellen bis auf die Sekunde
genau kalkuliert ist. Aber dafür haben wir unsere besten Leute
an Ort und Stelle. Wenn Pament den Gefangenen holen läßt,
ist er schon in Sicherheit."
    Es gab noch eine ganze Menge Hin und Her, aber schließlich
setzte sich Mardouns Ansicht durch. Der Springer beendete die Sitzung
mit dem Hinweis, daß er spätestens gegen Mittag des
nächsten Tages werde berichten können, ob alles nach Plan
gegangen sei oder nicht. An einigen grimmigen Gesichtern erkannte er,
daß seine Rolle ausgespielt sein würde, wenn er ein
negatives Ergebnis berichtete. Aber das kümmerte ihn nicht. Er
glaubte einfach nicht an einen Fehlschlag. Er hatte alle Trümpfe
in der Hand.
    Von seiner Wohnung aus führte er ein Hyperkom-Gespräch.
Es war eine ziemlich umständliche Verbindung, denn es mußte
mehrere Male umgeschaltet werden, bevor er schließlich den
gewünschten Gesprächspartner erreichte. Die Bildübertragung
war nicht eingeschaltet. Mardoun begann ohne weitere Einleitung:
    „Wie sieht die Sache aus?"
    „Sehr gut", antwortete die Stimme vom anderen Ende des
Hyperkom-Kanals. „Die OBERON ist im Anflug. Pament rechnet
damit, daß sie auf Warnungen von Maaghem nicht hören,
sondern zur Landung ansetzen wird. Für den Fall ist geplant, das
Schiff zu zerstören."
    „Hast du Gegenmaßnahmen getroffen?"
    „Zweierlei. Die OBERON wird gewarnt. Wenn das nichts
fruchtet, ist dafür gesorgt, daß im entscheidenden
Augenblick das Feuerleitsystem versagt."
    „Die OBERON wird nicht getroffen?"
    „Richtig. Die Geschütze feuern weit am Ziel vorbei. Die
OBERON wird erkennen, daß sie sich in der Stärke der
Besatzung des Planeten getäuscht hat, und hoffentlich sofort
abdreht."
    „Hm", machte Mardoun. „Was, wenn sie es nicht
tut?"
    „Dann brennt uns die Zeit auf den Nägeln. Dann muß
der Gefangene sofort in Sicherheit gebracht und von Maaghem
fortgeschafft werden. Auch dafür sind Vorbereitungen getroffen."
    „Ich bin zufrieden", erklärte Mardoun och Vlaas.
„Ich erwarte deinen Bericht, sobald die Sache ins Rollen
gekommen ist."
    „Ich werde mich melden", versprach der Mann am anderen
Ende.
    Mardoun trennte die Verbindung. Im großen und ganzen war er
mit sich zufrieden. In ein paar Monaten würde er einer der
reichsten Männer der Galaxis sein.
    Die OBERON war ein umgebauter Schwerer Kreuzer aus der Zeit des
Solaren Imperiums. Als sie der Sammlerflotte zugeteilt wurde, hatte
mehr als die Hälfte der schweren Bewaffnung gehen müssen.
Die OBERON besaß eben noch genug Artillerie, um sich hinhaltend
verteidigen zu können. Geriet sie in ernsthafte Schwierigkeiten,
dann verließ man sich lieber auf das mächtige Triebwerk
als auf ihre Feuerkraft. Denn obwohl die OBERON knapp zweihundert
Jahre auf dem Rücken hatte, lief sie mit ihrem
Beschleunigungsvermögen von rund 650 km/sec' fast allen gängigen
Fahrzeugtypen anderer Völker mühelos davon.
    Zu den sechshundert Mann Besatzung der OBERON zählten knapp
fünfzig Leute aus Ronald Tekeners AID-Organisation. Die Oberon
hatte den Befehl, Maaghem anzufliegen und den Besitzer des Planeten
samt seiner Restmannschaft von dort abzuholen, vor zwanzig Stunden
erhalten. Inzwischen war sie rund fünf Lichtstunden von Maaghem
entfernt aus dem Linearraum aufgetaucht und befand sich im Anflug auf
die Welt, die sich als galaktisches Saphyrillen-Zentrum einen Namen
gemacht hatte.
    Niemand rechnete mit Schwierigkeiten. Die Fernmeßgeräte
zeigten keinerlei verdächtige Aktivität auf Maaghem. Der
Kommandant der OBERON, Maester Ruph, hatte mit Hilfe einiger
Simulationsspiele auf dem Bordrechner zu ermitteln versucht, wie
wahrscheinlich es sei, daß entweder die Akonen oder die Blues
bereits von Maaghem Besitz ergriffen hätten. Der Rechner war
jedoch nicht sonderlich mitteilsam gewesen und hatte Ruph bei
mehreren Gelegenheiten wissen lassen, daß es ihm an
Informationen fehle.
    Maester Ruph, siebzig und ein paar Jahre alt, von fülligem
Wuchs und dabei nicht eben hoch gewachsen, war zeit seines Lebens der
Typ gewesen, der dem Grundsatz huldigte: keine Nachrichten sind
besser als schlechte
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