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PR TB 183 Der Fall Oberon

PR TB 183 Der Fall Oberon

Titel: PR TB 183 Der Fall Oberon
Autoren: Perry Rhodan
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hatten, VanMaaghems Knechte und Mägde zu sein.
Zusätzliche Bergungsschiffe mußten angefordert werden, um
die Menschenmasse abzutransportieren. Zurück blieben knapp
zweitausend Leute. Sie wollten nichts von der Erde wissen.
Behaupteten, es ginge ihnen auf Maaghem besser, als es ihnen irgendwo
sonst gehen könnte. Einer von diesen war VanMaaghem selbst."
    „Und ein zweiter seine Tochter Zheerika", ergänzte
Ronald Tekener. „Ich weiß. Aber es scheint, VanMaaghem
hat seine Ansicht geändert."
    „Darf ich sehen?" erkundigte sich Kochern Ahab.
    Tekener reichte ihm ein Stück Druckfolie, das den Text der
Hyperfunknachricht enthielt. Ahab las:
    „Fordere sofortige Rückführung der gesamten
terroiden Bewohnerschaft Maaghems von Maaghem zur Erde."
    Als Zeichen war VanMaaghems Siegel beigesetzt, im Faksimile
übertragen: ein gotisches M mit einer Krone darauf.
    Kochern Ahab reichte das Stück Folie zurück.
    „Spaß beiseite - ich frage mich, was ihn dazu
veranlaßt", sagte er.
    „Wahrscheinlich Druck von dritter Seite. Maaghem liegt in
der Zone, in der die Interessen der Blues und der Akonen einander
überlappen. Ohne Unterstützung kann VanMaaghem sich nicht
halten. Die Blues verstehen zwar nichts von Juwelen, und die Akonen
sind dem Schmuck abhold - aber dabei übersehen sie nicht, daß
von Maaghem aus der galaktische Saphyrillen-Markt beherrscht wird.
Umsatz dreihundert Milliarden Solar pro Standardjahr. Das läßt
man sich nicht entgehen, wenn man ohnehin nur zuzugreifen braucht."
    „Auf die Gefahr hin, daß Terra den Vorgang als
unfreundlichen Akt betrachtet?" fragte Ahab zweifelnd.
    „Terra ist keine Macht mehr", antwortete Tekener. „Wir
selbst haben am lautstärksten darauf hingewiesen, daß wir
keine Gebietsansprüche mehr stellen. Die Liga Freier Terraner
ist ein Ding in sich selbst, kein Reich, kein Imperium. Wie lange,
glauben Sie, kann man solche Propaganda machen, ohne daß die
dort draußen sich auf die Reste des Imperiums zu stürzen
beginnen wie die Hyänen auf ein Stück Fleisch?"
    Kochern Ahab lächelte, als er die Bitterkeit in Tekeners
Worten bemerkte. Es gab viele, die die auf alle Ansprüche
verzichtende Politik der Regierung für verfehlt hielten.
    „Wie dem auch sei", resümierte Ahab schließlich:
„Ich erkenne, daß unser Statut uns keine andere Wahl
läßt, als VanMaaghem zu helfen. Trotzdem bringe ich dem
Mann keinerlei Sympathie entgegen. Er hat auf dem Planeten, den er
nach sich selbst benannt hat, wie ein Despot geherrscht. Die Bewohner
von Maaghem waren keine Bürger, sondern seine Untertanen. Er hat
sie ausgebeutet bis aufs Blut..."
    „Es gibt viele", unterbrach ihn Ronald Tekener, „die
behaupten, es sei den Leuten auf Maaghem eigentlich recht gut
gegangen. VanMaaghem hat den Planeten rechtmäßig
erworben."
    „Gekauft!" platzte Ahab heraus.
    „Meinetwegen gekauft. Das war übrigens nicht er selbst,
sondern sein Großvater. Man kann den Leuten nicht vorwerfen,
daß sie Geld haben. Die VanMaaghems haben sich unter den Schutz
des Solaren Imperiums gestellt, was sie teuer zu stehen kam, weil sie
ihren Planeten nicht gleichzeitig zur Kolonialwelt machten und damit
die Solare Verfassung anerkannten. Zumindest auf dem Papier also ist
alles mit rechten Dingen zugegangen."
    „Auf dem Papier", echote Ahab bissig.
    „Richtig. Im übrigen ist nach Ihrer Sympathie hier
nicht gefragt. VanMaaghem und seine Leute müssen abgeholt
werden. Haben wir ein Fahrzeug in der Nähe?"
    „Die OBERON und die LUXOR kreuzen in der Gegend."
    „Weisen Sie eine der beiden Einheiten an, Maaghem
anzufliegen und die Leute abzuholen." Kochern Ahab stand auf.
„Wird gemacht", versprach er.
    Auf dem Weg zum Ausgang blieb er noch einmal stehen.
    „Das Wort terroid - ist es schon ins Wörterbuch der
Umgangssprache aufgenommen?" fragte er.
    Ronald Tekener winkte ab.
    „Terroid ist, was Nichtterraner sagen, wenn sie von Terra
Abstammende meinen. Von uns wird es nicht verwendet. Wahrscheinlich
hat VanMaaghem zu engen Kontakt mit Blues und Akonen gehabt und den
Sprachgebrauch von ihnen übernommen."
    „Das macht ihn mir nicht sympathischer", murmelte
Kochern Ahab und ging.

2.
    Für menschliche Augen war der Raum unerträglich grell
beleuchtet. Aber es befanden sich keine Menschen hier. Um den runden
Tisch saßen in Sesseln, die jeweils ihren Körperformen
angepaßt waren, drei Blues, vier Akonen und ein Ära.
    Der Ära führte den Vorsitz. Er war von überaus
hagerer Gestalt. Die Gesichtshaut saß straff
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