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PR TB 180 Das Goldland

PR TB 180 Das Goldland

Titel: PR TB 180 Das Goldland
Autoren: Perry Rhodan
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Gelächter.
    Warum nicht?
    Weil es auf diesem barbarischen, bronzezeitlichen Planeten alles
gibt, alles Denkbare und Vorstellbare, die phantastischsten Dinge und
die aberwitzigsten Geschichten, nur eines gibt es nicht.
    Du meinst Sicherheit?
    Ich meine Sicherheit. Nichts ist sicher. Auf diesem Planeten ist
absolut alles unsicher, veränderlich, pausenlos in Gärung
und Auseinandersetzung befindlich, einer fruchtbaren
Auseinandersetzung, aber einer höchst unsicheren. Alles ist
unsicher; es ändert sich alles innerhalb von Stunden. Die
Schwachen sterben ebenso wie die Ideen, die Starken überleben
nicht länger als die nächste Ernte. Fahre jetzt nach Punt,
und wenn es dir gelingen sollte, nicht allzu unglücklich zu
sein, dann ist's mir recht.
    Denke daran: Nichts ist sicher.
    Dann folgte wieder ein gewaltiges Gelächter, das in den
kosmischen Weiten meiner Gedanken nachhallte und, sich entfernend wie
eine Schallquelle, immer leiser wurde.
    Ich war wieder allein.
    Jetzt weißt du es genau, Arkonide, wisperte das Extrahirn.
    Ich wußte es jetzt. Ich lag da, ließ diese mehr als
makabre Unterhaltung in meinen Gedanken passieren und versuchte, mir
über alles klarzuwerden. Ich konnte noch immer nicht glauben,
was ich eben erfahren hatte. Ich lächelte.
    Langsam, aber mit kräftigen Schlägen arbeiteten die
Ruderer. Die HATHOR schob sich unaufhaltsam nach Süden. Die
Sterne und die Mondsichel erhellten schwach das Fahrwasser vor uns.
Was wollte ich mehr? Warum war ich nicht glücklich? Ich hatte
nach herkömmlicher Ansicht eine unbeschwerte Fahrt vor mir. Ich
entspannte mich und beschloß, genau das zu tun, was sich in
diesem Fall anbot: Ich wollte alles, was mich überraschen
mochte, auf mich zukommen lassen und versuchen, jedes Problem zu
lösen.
    Erst einmal den Morgen abwarten, dachte ich. Und versuchen, an der
Spitze der Flotte die Zone der sonnenglühenden Felsstrände
hinter uns zu bringen. Wir würden es schaffen, ob mit Rückenwind
oder mit den Ruderern.
    Ich wurde wach, als mich jemand an der Schulter rüttelte. Ich
blinzelte; die Sonne war bereits aufgegangen. Ptah-Sokar beugte sich
über mich und sagte drängend:
    „Ich glaube, es wird gefährlich. Komm ans Deck,
Freund."
    „Ja, gleich!" murmelte ich, blinzelte und kroch unter
dem dicken Leinentuch hervor. Ich schlüpfte in die Stiefel,
vergewisserte mich mit einem automatischen Griff, daß der
sichelförmige Brustschmuck mit dem versteckten
Zellschwingungsaktivator noch vorhanden war und schwang mich an dem
schräg verlaufenden Tau auf die Plattform. Dort erwarteten mich
Ptah, Zakanza und Nebamum.
    „Auch wir unter Henenu kämpften uns durch tausend
Gefahren, Herr!" versicherte der Grauhaarige.
    „Das sieht nicht gut aus!" murmelte ich nach einem
prüfenden Rundblick. Es war, als ob das Schiff sich in einer
anderen Welt befände. Die Veränderung war in den vagen
Stunden zwischen Nacht und Sonnenaufgang vor sich gegangen.
    Das Meer war völlig ruhig. Die Wellen schienen nicht größer
zu sein als eine Handbreit. In einer langen Spur sahen wir die
doppelten Markierungen im Wasser; überall dort, wo ein Riemen
eingetaucht hatte, kräuselte sich eine kleine, schaumumzirkelte
Stelle. Die Doppelspur verschwand im Dunst zwischen Horizont und
Himmel. Das folgende Schiff war nicht einmal mehr zu ahnen. Aber wie
die Maschinen arbeiteten die Ruderer weiter.
    Die Sonne war ein gigantischer runder Fleck aus stechendem Rot. Es
war eine Farbe, die in den Augen schmerzte. Ein grauer,
durchscheinender Nebel hing über dem Wasser, und zwar etwa so
hoch, daß sich gerade Bugspriet und einwärts gekrümmter
Hecksteven mit der trichterförmig stilisierten Lotosblüte
darunter hinwegschieben konnten.
    Auf der Wasserfläche zeichneten sich schleifenförmige
und rankenähnliche Muster ab. Durch die Geräusche der
Ruderer ertönte ein knisterndes Schaben oder Kratzen. Ich warf
Zakanza einen beunruhigten Blick zu und murmelte: „Was ist das?
Sand etwa?"
    „Ja. Sand fällt vom Himmel, und das völlig ohne
Wind. Andernfalls hätten wir dich schlafen lassen, Horus des
Horizonts." Ich grinste und erwiderte bitter: „Welchen
Horizonts?"
    Ich drehte meinen Kopf und sah hinüber in die Richtung der
felsigen Ufer. Die hohen Steinwälle mit den Schrunden und
Spalten waren nicht zu sehen, aber jenseits des Nebels ahnten wir sie
als dunkle, massige Wand. Dort im Westen, rechts des Schiffes,
spaltete sich der Nebel trichterförmig. Das gebrochene
Sonnenlicht fiel auf einen einsamen
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