Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 180 Das Goldland

PR TB 180 Das Goldland

Titel: PR TB 180 Das Goldland
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Wege, öffne lieber die
Wege deiner Gedanken als die deiner losen Zunge. Deine Rede ist Neid.
Deine Gedanken sind schwarz wie dein Ka. Du mißgönnst mir
das Bier. Wahrscheinlich willst du auch an meiner Stelle neben
Atlan-Horus liegen!"
    Selbst Ipuki stimmte in das laute Gelächter ein, das vom Heck
aus über das Schiff schallte. Einige Schläfer wachten auf
und sprangen erschreckt in die Höhe. Sie fürchteten, wir
wären auf ein Riff aufgelaufen. Am lautesten lachte Zakanza;
seine dunkle Stimme fuhr wie das Donnern großer Wellen zwischen
uns. Wir wußten, wie
    es gemeint war. Wir hatten uns gegenseitig schon wildere Dinge an
die Köpfe geworfen - und das, ohne daß einer der begehrten
Bierkrüge angebrochen worden wäre.
    Ich zog Ne-Tefnacht lachend an meine Brust. Und wieder
registrierte ich zwischen Zakanza und Ptah, den beiden Männern,
die mir weitaus am nächsten standen, einen unsicheren
Blickwechsel. Was wußten sie, das ich nicht wußte?
    Sie verkörpern keine Gefahr. Sie sind deine Freunde, Atlan!
beschwor mich der Logiksektor.
    So segelten wir weiter.
    In einer langen Linie, teilweise versetzt, folgten die Schiffe.
Links erstreckte sich die Wasserfläche. Wir hatten noch nie das
gegenüberliegende Ufer gesehen. Über uns der stahlblaue,
mitleidslos flirrende Himmel mit der stechenden Sonnenscheibe. Unter
uns die langen Wellen des Meeres: ein paar fliegende Fische, hin und
wieder eine Schule spielender Delphine oder anderer Meeresbewohner,
die aus dem Wasser sprangen. Jede Stunde ein Riff, dem wir auswichen,
nachdem wir ein Signal gaben, das aus einem doppelten und einem
einzelnen Blitz bestand. Zwei und Eins, das bedeutete Gefahr vom
Wasser, Riff, Untiefe oder Sandbank. Die HERRIN VON PUNT gab drei
kurze Blitze zurück, hervorgerufen durch einen Bronzespiegel,
der poliert und versilbert war. Eins, Eins und Eins, das hieß:
Verstanden!
    Der Wind brach gegen Mitternacht ab. Das Meer wurde flach wie ein
Nilteich. Die Mondsichel spiegelte sich bis zum Horizont in Myriaden
winziger Blitze auf dem Wasser. Die Ruhe war es, die uns weckte.
    Aber dann hörten wir, daß sich die Männer
bereitmachten, die Riemen ergriffen und zu rudern begannen. Zakanza
stand zwischen den Sprossen der Reling, klammerte sich an das Holz
des aufwärts und rückwärts gekrümmten Bugspriets
und starrte schweigend in die Wellen, während hinter ihm die
obere Rah fiel und das Segel an der unteren Rah angeschlagen wurde;
so war es einfacher. Die junge Frau und ich lagen unter der
Heckplattform auf einigen Fellen und Decken, und über uns hörten
wir das Geräusch der nackten Sohlen des Steuermanns.
    Es war eine wunderbare, kaum wiederholbare Stimmung. Alle Dinge
befanden sich in guter Ordnung, niemand war krank, und berechtigter
Optimismus diktierte die Gedanken und die Handlungen von eintausend
Menschen.
    Warum war es nicht immer so?
    Friede und Ruhe, Entspanntheit und Wohlgefühl haben auf mich
eine fatale Wirkung: Ich werde unruhig und nervös, denn ich
warte auf verhängnisvolle Entwicklungen. Ich mißtraute der
Harmonie. Da weder ein Schiff brannte, eine Mannschaft meuterte noch
ein anderes Schiff auf einen Felsen krachte, begann ich zu denken.
Verhängnisvolle Gedanken. Zumindest Gedanken voller Zweifel und
Unruhe. Warum befand ich mich noch immer auf der Planetenoberfläche?
    Ich war geweckt worden, um einen machtgierigen, entflohenen
Androiden des Kunstplaneten Wanderer zu töten, weil er die
positive Entwicklung des Nillands tatsächlich bedrohte. Dies war
geschehen; wir hatten den schwarzen Koloß getötet und
seine Anhänger samt Familien in die Gefangenschaft geführt.
Damit war eigentlich meine Aufgabe erfüllt. Warum brachte ES
mich nicht zurück und löschte meine Erinnerungen? Ich wußte
es nicht.
    Ich befand mich auf der Reise nach Punt und hatte nichts als die
Erinnerungen an die Zeit mit Narmer-Menes, dem Pharao, der Ober- und
Unterägypten geeinigt hatte. Nach den Worten der Priester, die
in ihren Aufzeichnungen blätterten und lange rechneten, war dies
vor mehr als tausend Jahren gewesen. Natürlich erinnerte ich
mich an alles, was mit dem Kampf jenseits von Buhen, der
Grenzfestung, zusammenhing.
    Aus welchem Grund hatte mich ES noch nicht zurückgeworfen in
die metallene Ruhe meines Unterwasserverstecks ?
    Ich schloß die Augen. Die rhythmischen Ruderschläge,
das Ausatmen der Männer, das Knarren des Holzes auf den
Bronzeringen, das Plätschern der einsetzenden Ruderblätter
und das Geräusch, mit dem sie wieder
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher