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PR TB 180 Das Goldland

PR TB 180 Das Goldland

Titel: PR TB 180 Das Goldland
Autoren: Perry Rhodan
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Gipfel, auf die Nebelränder,
die wie der Schlund eines Tiefseefisches aussahen - und auf eine
riesige Trombe aus Sand. Die Entfernung war schlecht zu schätzen,
aber es war eine gewaltige, schräge Säule, die sich drehte
und, je höher sie in den farblosen Himmel ragte, desto mehr
zerfaserte.
    „Ein vortreffliches Bild zum Aufwachen. Mir scheint, wir
geraten in wirkliche Gefahr!" knurrte ich. Ptah-Sokar grinste
respektlos.
    „Ein Körnchen Weisheit bei Sonnenaufgang ist ein
Frühstück des Geistes, Atlan!"
    „Richtig. Ipuki!"
    Der Steuermann, den Ptah-Sokar irgendwann in der Nacht abgelöst
hatte, schreckte zusammen. Er hatte bisher auf einigen Fellen, mit
zwei Mänteln zugedeckt, neben der hölzernen Reling
geschlafen.
    „Herr!" gähnte er, sah sich um und schien dann
zusammenzusacken. „Welch ein minderwertiges Wetter. Hathor hat
uns verlassen!"
    „Nur ein kurzer Spaziergang", korrigierte ich. „Mache
dich fertig, das Ruder zu übernehmen."
    „Sicher. Diesem Vater der Fußtruppen kann man nicht
trauen!"
    Er deutete auf Ptah-Sokar, entging dem Fußtritt und tauchte
unter das Halbdeck, wo er etwas trank, sich mit Salzwasser Gesicht
und Hände säuberte, die Gurgel ausspülte und abermals
Süßwasser trank.
    „Ist ein Mann vor dem Bugspriet?" fragte ich.
    „Ja. Festgebunden. Er wird schreien, sobald ein Riff oder
Felsen auftaucht."
    „Gut. Näher zum Ufer. Langsamer rudern. Wir warten,
ohne stark zurückzufallen, auf die HERRIN VON PUNT und die
FREUDE DES DELTA."
    „Guter Entschluß."
    Noch immer gähnte der Riß im Nebel, aber er wurde von
Augenblick zu Augenblick enger.
    Meine Anordnungen wurden sofort ausgeführt. Ipuki stemmte
sich ins Doppelruder, die Männer auf den breiten Ruderbänken
verringerten das Tempo ihrer Körperbewegungen, und schwerfällig
ging die HATHOR in eine Steuerbordkurve. Ich warf wieder einen langen
Blick auf die seltsame Naturerscheinung. Der Riß im Nebel wurde
breiter, aber die Sandsäule hatte sich jetzt drastisch
verändert. Ihre Basis schien sich vom Boden der Wüste
entfernt zu haben, und die Spitze zerfaserte in einer riesigen Wolke.
    „Zakanza... wir haben doch diese Bronzefanfaren an Bord.
Oder war es ein anderes Schiff?" rief ich nach vorn.
    „Nach deinem Befehl hat jedes Schiff ein paar dieser
schauerlichen Instrumente. Du brauchst eines?"
    „Ja. Und den Mann mit den besten Lungen an Bord."
    „Verlasse dich darauf."
    Zakanza sprang vom Achterdeck hinunter und rief schnelle,
undeutliche Fragen. Jetzt hatten wir den Bogen ausgefahren. Ipuki
steuerte wieder in die entgegengesetzte Richtung. Der Mann im Bug
sang mit schriller, deutlich verständlicher Stimme:
    „Bei Atums Gnade! Keine Felsen und keine Riffe. Fahrt
geradeaus!"
    Ich drehte mich um. Das folgende Schiff war noch immer nicht zu
sehen. War es möglich, daß sich die Flotte verirrt hatte?
Kaum anzunehmen, solange die Sonne noch sichtbar war. Einer der
Bogenschützen, die zu der Besatzung gehörten, kam aus der
Tiefe des Kielraums, sprang auf das durchgehende Zederndeck um den
Mast und hob das lange, glänzende Instrument. „Blase zum
Heck! Dort sind die Schiffe!" rief ich. „Ja, Herr!"
    Der Mann setzte die Fanfare an die Lippen, holte tief Luft und
blies einen schauerlichen Ton in die Richtung der unsichtbaren
Schiffe. Dieses Geräusch erschreckte jeden von uns. Doch der
langgezogene Signalruf ging in ein anderes Geräusch über.
Es war ein Brummen, das gleichzeitig aus allen Richtungen kam, ein
lautes Summen wie von Myriaden gewaltiger Insekten. Die Nebelwand riß
weiter auf, und der Sand näherte sich jetzt. Ich sagte zu Ipuki
und Zakanza:
    „Wir haben keine andere Wahl. Wir müssen so dicht unter
Land wie nur möglich. Vielleicht macht der Sandsturm einen
günstigen Wind für uns, wahrscheinlich aber nicht. Im
Windschatten können wir überstehen, wenn wir etwas Glück
haben."
    Ipuki schätzte die Entfernung ab; die dunkle Masse hinter dem
Nebel schien nähergerückt zu sein. Das Meer war jetzt in
ein schauerliches, bösartiges Rot getaucht. Selbst unsere
schweißüberströmten Gesichter glühten wie im
Widerschein eines Feuers.
    „Wenn wir Glück haben", gab Ipuki zurück,
„schaffen wir's. Es ist nicht gesagt, daß der Sand genau
auf uns zukommen wird."
    Darüber, daß es in diesem Bereich Sandstürme
dieser Größe gab, besaß ich keine Informationen.
„Gleich werden wir es erleben!"
    Zakanza hatte kaum echte Sorge um die LOB DER HATHOR, aber er war
sicher, daß die folgenden Schiffe in ernste
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