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PR TB 180 Das Goldland

PR TB 180 Das Goldland

Titel: PR TB 180 Das Goldland
Autoren: Perry Rhodan
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auftauchten, die
langgezogenen Rucke, mit denen die LOB DER HATHOR sich jetzt
fortbewegte - es waren ausnahmslos Töne und Bewegungen, die
unsere Ruhe vertieften.
    „Du bist wach, Atlan?" flüsterte Ne-Tefnacht neben
mir, gähnte und streckte sich, dann rollte sie sich wieder
zusammen wie ein Kind.
    „Es ist nichts", sagte ich leise. „Wir rudern.
Der Wind ist weg."
    „Er wird wiederkommen", murmelte sie und steckte den
Zeigefinger zwischen die Lippen. Ich lehnte mich wieder zurück
und glich meine Gedanken dem Heben und Senken, dem Wiegen des
Schiffes an. Ich fühlte mich wohl - bis zu dem Augenblick, den
ich irgendwie befürchtet hatte.
    Ein lautes, schallendes Gelächter erschütterte mich. Nur
ich hörte es; ich erkannte es sofort als Zeichen von ES. Immer
trat ES so auf, erschreckte mich mit diesem sarkastischen Lachen. Ich
befand mich im Zwiespalt: einerseits haßte ich dieses
Kollektivwesen, das mich versklavt und zu seinem Werkzeug gemacht
hatte. Andererseits half mir ES, mein selbstgewähltes Amt
leichter wahrzunehmen, denn ich hatte mir irgendwann einmal
geschworen, der Hüter dieses Barbarenplaneten zu sein.
    Natürlich hast du auf mich gewartet, Arkonide. Du weißt,
daß ich dich niemals enttäusche. Du bist mein bestes und
einziges Werkzeug auf Larsaf Drei. Du findest keinen Sinn in der
Fahrt nach Punt - und womöglich wieder zurück?
    Persönlich, für mich als Bewohner dieses Planeten, als
Besucher in dieser Kultur, finde ich die Fahrt aufregend und schön.
    Warum beklagst du dich?
    Ich beklage mich nicht. Du wirst verstehen, daß ich
mißtrauisch bin. Du zwingst mich auf abenteuerliche Weise,
deinen Rächer, Richter und Henker zu spielen. Ich bin
mißtrauisch, denn ich bin ziemlich sicher, daß auch das
Stichwort Punt für dich nichts anderes als einen Pragmatismus
darstellt.
    Und wenn das nicht so ist, du unsterblicher Arkonide? Das
Gelächter verursachte mir Kopfschmerzen. Die Auseinandersetzung
vollzog sich in völliger äußerlicher Stille.
    Ich bin und bleibe mißtrauisch. Warum liege ich noch nicht
schlafend in der Tiefseekuppel, von Robot Rico bewacht?
    Aus mehreren Gründen, Arkonide. Du hast bewußte
Erinnerungen an Menes und deinen Besuch, als der Pharao starb,
damals, nachdem ihr das Land geeinigt habt. Du erlebst die zweite
wirklich wichtige und große Expedition nach Punt mit, und du
wirst viele fremde Küsten sehen. Die Kultur des Nillands, die du
kennst und schätzest, soll sich ausbreiten. An Land, über
Land und - in diesem Fall - über Wasser. Du weißt, wie
langwierig und schwer es ist, aber deine Patrouille der Kultur soll
ein Zeichen sein. Ihr werdet völlig neues, zivilisatorisch
jungfräuliches Land betreten, mit fremden Menschen, fremden
Sitten und fremder Tier- und Pflanzenwelt.
    Das mag sein. Aber bisher hat sich dein Eingreifen, ES, nur auf
die Verfolgung von entwichenen Androiden oder notgelandeten
Raumfahrern beschränkt.
    Wieder ein Gelächter, noch wilder und dröhnender.
    Weißt du so genau, Atlan, was auf diesem Planeten geschieht,
in den langen Pausen zwischen deinen freiwilligen oder erzwungenen
Besuchen?
    Nein. Ich kenne nur das, was Rico dank der Spürsonden erkennt
- falls du diese Informationen nicht auch sperrst!
    Wir beide, Atlan-Horus, wissen mehr und sehen weiter. Ich sehe
dazu auch noch weiter als du. Ich weiß, was gut und nicht gut
ist. Ich weiß auch, daß deine Fahrt nach Punt keine
Garantie ist, daß die Pharaonen ein größeres Reich
friedlich regieren. Aber ihr werdet Tore aufstoßen. Punt wird
zum Wort der Sehnsucht und zum Begriff für eine Art goldenes
Paradies werden. Wenn du das erreichst, dann ist die Mission ebenso
wichtig wie der Kampf gegen den schwarzen Koloß. Und auf dieser
Fahrt wird niemand versuchen, dich zu töten.
    Abgesehen von den Haifischen!
    Dank deines Überlebenspotentials, das höher ist als das
eines anderen Menschen dieses Planeten, wirst du auch die Haifische
überstehen.
    Schon möglich. Und welche Informationen sollte ich eigentlich
haben, die du aus unerfindlichen Gründen mir vorenthältst?
    Keine wichtigen. Du wirst die fremde Sprache verstehen und
sprechen können. Was dich dort erwartet, ist nicht alltäglich,
wirft aber keine Probleme auf. Das ist mein Auftrag an dich. Du
wirst, was Abenteuer betrifft, möglicherweise auf deine Kosten
kommen, aber es tut mir fast leid, dir sagen zu müssen: Diesmal
brauchst du niemanden zu suchen und zu bekämpfen.
    Kann ich mich darauf verlassen?
    Nein. Abermals ein
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