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PR TB 180 Das Goldland

PR TB 180 Das Goldland

Titel: PR TB 180 Das Goldland
Autoren: Perry Rhodan
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Nebel, der sich schnell von beiden Seiten der
Barke näherte.
    Die Ruderer merkten nichts und bewegten rhythmisch ihre
Oberkörper. Die schlanken Riemen mit den Elektrumverzierungen
tauchten ein und wieder auf. Der Nebel wurde dichter.
    „Was ist das?" fauchte Nitokras hinter unserem Rücken.
    „Unmöglich! Ein solcher Nebel in dieser Jahreszeit!"
knurrte Ipuki wie ein Raubtier.
    „Wir werden eingehüllt! Der Nebel verschluckt uns!"
schrie Ne-Tefnacht. Ich ahnte, was nun kommen würde. Einige der
Ruderer sprangen auf und ließen die Schäfte der Riemen
los. Dann erstarrte die Szene und wurde gleichzeitig noch
undeutlicher. Der Nebel war dicht geworden wie ein weißes Tuch.
Ich fühlte eine eisige Kälte, die mein Rückgrat zu
vereisen schien.
    Die Insassen der Barke waren für einen langen Moment gelähmt.
    Dann hörte ich in meinen Gedanken ein dröhnendes
Gelächter. Noch ehe der Logiksektor sich melden konnte, sagte
die lautlose Stimme von ES:
    Du hattest recht, Arkonide. Deine Zeit ist abgelaufen. Aber ich
habe gesehen, daß deine Möglichkeiten wachsen, wenn du
zuverlässige Helfer hast. Ich werde dies berücksichtigen.
Nimm jetzt Abschied vom Land entlang des Flusses.
    „Nein!" ächzte ich.
    Aber ich nahm nur das abschließende Lachen von ES wahr, das
immer leiser wurde und sich zu entfernen schien. Dann erhellte eine
Art Blitz den Nebel, und ich sah, daß Zakanza verschwunden war,
daß sich neben ihm Ptah auflöste, und schließlich
verschwand wohl auch ich, denn ich verlor das Bewußtsein.
    Diesmal war die Erinnerung vollkommen klar. Ich erwachte, sah mich
um und merkte, daß ich mich ausgestreckt auf der medizinischen
Liege meines Arztraums befand, tief unter dem Meeresspiegel in meinem
sicheren Tiefseeversteck.
    Aber diesmal hat sich ES eine interessante Variante ausgedacht,
wisperte der Extrasinn.
    „Auf ein Wunder dieser Art habe ich seit zehn Monden
gewartet", erklang von ganz rechts die Stimme von Ptah-Sokar.
Und auf der anderen Seite erklärte Zakanza-Upuaut:
    „Nun wissen wir es ganz genau, daß unser Freund Horus
kein normaler Ägypter ist. Inzwischen wurde selbst der Pharao
mißtrauisch. Was geschieht jetzt, Atlan?"
    Obwohl ich Zeit gehabt hatte, mich an diesen Gedanken zu gewöhnen,
war ich verblüfft und unfähig, einen klaren Gedanken zu
fassen. So krächzte ich nur:
    „Wir werden jetzt lange schlafen. Wie lange - ich weiß
es nicht. Aber unser gemeinsamer Herrscher wird Mittel und Wege
finden, uns zu wecken."
    Rico, mein treuer Versorgungsrobot, schnurrte heran und starrte
mich mit glühenden Linsen an. Seine Stimme klang wohlmoduliert,
aber drückte sein Staunen aus.
    „Gebieter! Ich sehe, du bist wach. Schon mehrmals schliefen
hier Menschen des Barbarenplaneten, aber diesmal sind es gar zwei.
Wie soll ich mich verhalten?"
    „Wie immer, Rico!"
    So war es also: Offensichtlich plante ES schon seinen nächsten
Zug in diesem planetengroßen Spiel. Und wenn er noch nicht
wußte, anläßlich welcher Gelegenheit ich wieder
eingreifen sollte, so plante er für die Zukunft und gab mir zwei
zuverlässige Freunde an die Seite, die mir helfen sollten und
auch helfen würden. Wann? Wobei? In welcher Gegend?
    „Wo sind wir, Atlan?" fragte Ptah-Sokar durch das
Summen und Klicken anlaufender Maschinen und Langschlafgeräte.
    „In meinem Versteck, tief unter den Wellen. Alles ist hier
vorhanden, was wir brauchen. Keine Angst, wir schlafen lange und tief
und werden langsam erweckt. Wenn wir wieder auf die Oberfläche
des Planeten zurückkehren, werden wir wohlausgerüstet
sein."
    „Du bist sicher?" erkundigte sich Zakanza. Wir lagen
nackt auf den Lagern, und in jeder Sekunde schlössen sich neue
und fremdartige Geräte an diesen oder einen anderen Teil unserer
Körper an. Ununterbrochen summte, sirrte, klickte und winselte
es um uns herum. Ich wußte, daß ES die Maschinen neu
programmiert hatte, um die von ihm gewünschten Effekte
sicherzustellen.
    „Ich bin absolut sicher. Jedenfalls", ich gähnte,
denn die Medikamente wirkten und der Zellschwingungsaktivator fühlte
sich auf meiner Brust eiskalt an, „könnt ihr beide mit dem
Bewußtsein einschlafen, daß wir in zwanzig, fünfzig
oder hundert Jahren aufwachen und gemeinsam eine bestimmte Aufgabe zu
lösen haben werden."
    Ich schloß die Augen. Die tiefe Müdigkeit nahm Besitz
von meinem Körper und von den Körpern meiner Freunde. Wir
waren in Sicherheit gebracht worden, aber nur deshalb, weil wir zu
einer bestimmten Zeit an einem unbekannten
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