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PR TB 180 Das Goldland

PR TB 180 Das Goldland

Titel: PR TB 180 Das Goldland
Autoren: Perry Rhodan
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Bronzeringen gehaltenen Systems
verlängert hatten.
    „Ich werde dich beim Wort nehmen. Bei Sonnenuntergang l"
erwiderte Ipuki ernsthaft.
    „Mein Wort gilt!"
    Die LOB DER HATHOR fuhr allen Schiffen voraus. Es war auch das
schnellste Schiff. Aber wir durften auf keinen Fall den Sichtkontakt
zum folgenden Schiff - es war, wenn ich recht sah, die HERRIN VON
PUNT -verlieren. Wir hatten ein System von Zeichen ausgearbeitet, das
bisher bei allen Proben gut funktioniert hatte.
    „Außerdem bin auch ich noch da", sagte ich. „Ich
langweile mich zwar nicht, aber ich bin gern bereit, am Ruder zu
stehen."
    Die Schiffe waren nicht eigentlich gut und zuverlässig.
Sicherlich hatten die Baumeister ihr Bestes gegeben. Aber es fehlte
ein tiefer, scharfer Kiel. Das Rahsegel ließ fast nur Segeln
bei Rückenwind zu; dieser Umstand diktierte die Monde, in denen
wir nach Süden oder zurück nach Norden segelten, denn nur
zu bestimmten Zeiten gab es die sicheren Winde. Die Abfahrt war zu
spät erfolgt, aber wir schienen Glück zu haben. Auch gab es
in diesen vergleichsweise kurzen Schiffen kein durchgehendes,
geschlossenes Deck; jeder schwere Brecher würde das Schiff
vollschlagen lassen. Es war, und niemand hatte es den Ägyptern
gezeigt, der Versuch, eine Flußbarke für das Meer zu
konstruieren, wobei man zu stark an den Regeln hing, die das Segeln,
Rudern und Treideln auf dem Nil bedingte. Aber wenn Henenu Punt
erreicht hatte, und dies mit schlechteren Schiffen, dann würden
auch wir dies schaffen.
    „Fünfzehn oder zwanzig Tage - es wird bitter und lang.
Aber wir können nichts anderes tun!" sagte Nitokras
nachdenklich. „Jedenfalls sind wir ausgeschlafen und können
bei der nächsten Windstille kräftig rudern."
    „Du hast recht!" sagte ich.
    So war es. Für den Betrieb des Schiffes genügten im
Moment weniger als zehn Männer. Die anderen schliefen im
Schatten des Segels oder vertrieben sich die Zeit mit Brettspielen,
mit Erzählungen oder damit, daß sie auf der oberen Rah
umherturnten und nach Untiefen Ausschau hielten. Ein paar von ihnen
versuchten, Fische zu fangen, aber bisher hatte sich unser Koch
geweigert, das, was sie herauszogen, zu entschuppen und zu braten
oder zu kochen. Unter Armeslänge, schrie er, täte er es
nicht; es lohne nicht die Gefahr, unter dem Halbdeck die Glut aus der
Asche zu befreien und den Rost zu benutzen.
    Ich deutete zum Himmel und rief:
    „Freunde! Wir segeln, solange es Wind gibt. Wenn der Wind
stirbt, müssen wir rudern. Wir sind weit davon entfernt, Not zu
leiden. Die Tage und Nächte, in denen wir die Berge zur rechten
Hand haben, werden vergehen. Dann ziehen wir die Schiffe an Land und
feiern ein großes Fest."
    Ich wußte: dieser erste Teil der Reise war die leichteste
Strecke. Wir ahnten die Gefahren, aber wir waren weder darauf
vorbereitet, noch erwarteten wir sie. Mit der Sicherheit des
negativen Zufalls würden sie kommen, und vermutlich recht bald.
Ich hütete mich, meine Gedanken laut auszusprechen.
    „Wir haben schon lange kein Fest mehr gefeiert", sagte
Zakanza. „Nun, es gab auch keine gute Gelegenheit dafür."
    Sie verbargen etwas vor mir. Obwohl ich vom ersten Tag, den ich in
Ägypten verbracht hatte, bis zur Stunde eine lückenlose
Folge von Erinnerungen besaß, ahnte ich, daß sie alle
mehr wußten als ich. Irgend etwas fehlte. Ich hatte keine
Ahnung, was fehlte. Aber hin und wieder drängte sich mir die
Gewißheit auf, daß sie alle eine Geschichte erzählen
konnten, die eigentlich ich erlebt hatte.
    Ne-Tefnacht bearbeitete ihren Nagel mit einem Stück Bimsstein
und lächelte.
    „Ich kenne euch gut genug. Jeden von euch. Wir können
sicher sein, daß ihr die erste Gelegenheit dazu benutzt, Feuer
anzuzünden, Wild zu braten, Speck zu grillen, wilde Geschichten
zu erzählen und die Siegel der wertvollen Bierkrüge
aufzubrechen."
    Zakanza deutete mit langem Zeigefinger auf sie.
    „Frau", sagte er mit gespielter Strenge, „die
Gnade, an unseren lodernden Feuern zu sitzen und an einem Becher
kalten Bieres zu nippen, verdankst du nur dem Umstand, daß der
Horus des Horizonts sein lüsternes Auge..."
    „Das linke oder das rechte?" fragte zahnlos kichernd
Nebamum und schlug sich auf die mageren Schenkel.
    „... sein lüsternes Auge auf dich geworfen hat",
fuhr Zakanza ungerührt fort. „Du redest dich um Kopf und
Kragen, Weib!"
    Sie war schlagfertig; ich kannte dies aus den Tagen im weißen
Haus zu Edfu. Sie funkelte ihn an und rief:
    „Zakanza-Upuaut. Öffner der
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