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PR TB 179 Unsterblichkeit X 20

PR TB 179 Unsterblichkeit X 20

Titel: PR TB 179 Unsterblichkeit X 20
Autoren: Perry Rhodan
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normal erschienen, und daß sich
dafür ein Fremder opfern mußte, war ihnen wohl sehr recht.
Daß aber der Vater gleichzeitig versuchte, sich die kleine
Göttin zu verschaffen, erregte den Unmut der Menge. Indes
brauchte Cadara nur einmal mit den Augen zu rollen, um Ruhe in der
Menge herzustellen. Schlagartig wurde Bully klar, wer in diesem Dorf
das Oberkommando hatte.
    Er war sich allerdings nicht ganz sicher, was ihm blühte,
wenn er diesen Kuhhandel verweigerte. Vielleicht machten die
Than-kher ihre Drohung wirklich wahr. Cadara schien schon von einigen
Than-khern verschmäht worden zu sein, und das hatte ihr Gemüt
verfinstert.

    Bully überlegte fieberhaft.
    Es gab eine Möglichkeit, aus dieser Falle zu entkommen. Bully
wollte nicht länger Reginald Bull heißen, wenn die
Verheiratung von Cadara nicht auf ein schauerliches Besäufnis
des ganzen Dorfes hinauslief. Wenn er sich zurückhielt, konnte
er nach dem Gelage sicherlich ohne Risiko verschwinden.
    Indes hatte die Sache einen verteufelten Haken.
    Arcomurth war zwar nur Eingeweihten bekannt, aber es war von
Arkoniden besiedelt, und Bully wußte, daß das
Arkon-Imperium alle von Arkoniden besiedelte Planeten grundsätzlich
als zum Imperium gehörig betrachtete. Ohne es zu wissen, waren
die Than-kher Untertanen des Imperators Gonozal VIII. Der Haken
bestand darin, daß schon vor langer Zeit zwischen dem Großen
Imperium der Arkoniden und dem Solaren Imperium der Menschheit ein
Vertrag geschlossen worden war, der die Verbindlichkeiten im
Rechtssystem regelte. Danach waren Übereinkünfte nach
Arkon-Recht für Terraner ebenso bindend wie umgekehrt. Mithin:
auch bei einer primitiven Zeremonie hier auf Arcomurth kam zwischen
ihm und Cadara ein Ehevertrag zustande, der im ganzen Arkon-Imperium
gültig war. Pacta suntservanda hieß es im irdischen Recht;
Verträge müssen eingehalten werden. Diese Ehe wäre
demnach auch nach Erdrecht gültig gewesen, einschließlich
sämtlicher Klauseln. Wenn die Than-kher kein Scheidungsrecht
kannten, und Bully war sich sicher, daß sie derlei nicht
kannten, dann war die Ehe, die ihm bevorstand, nach arkonidischem und
irdischem Recht zum einen gültig und zum anderen, wegen der
Besonderheiten des Arkon-Rechtssystems auch unauflöslich.
    Es war eine verteufelte Zwickmühle. Um sein Leben zu retten,
hätte Bully zur Not auch des Teufels Urgroßmutter
geehelicht - die er sich im übrigen Cadara sehr ähnlich
vorstellte.
    Gültig wäre aber auch gewesen, daß der
vertrocknete Häuptling Gwendolin geheiratet hatte, und was
Gwendolins Vater mit Bully anstellen würde, wenn er erfuhr, daß
Bully es zugelassen hatte, daß Gwen an einen halbwilden
Ar-konidenhäuptling verschachert worden war, würde sich nur
wenig von dem unterscheiden, was die Than-kher mit ihm anstellten,
wenn er das Angebot rundheraus ablehnte.
    „Darf ich mit meiner Tochter darüber sprechen?"
fragte Bully, um Zeit zu gewinnen. Er zermarterte sich förmlich
das Gehirn auf der Suche nach einem praktikablen Ausweg, der nicht in
den Speeren der Than-kher endete.
    „Du darfst!" verkündete der Häuptling
hoheitsvoll. Seine Tochter musterte Bully mit dem Blick eines
ausgehungerten Silberlöwen. Bully lächelte gequält.
    „Hör zu, Gwendolin", sagte er aufEnglisch und
erklärte dem Mädchen die Zwickmühle.
    „Du bist ein kluges Kind, Gwen. Wenn dir etwas einfällt,
wie wir aus dieser Klemme herauskommen, dann sag es, aber sag es sehr
schnell."
    Gwendolin war von dem Gehörten noch völlig benommen.
    „Dieser häßliche alte Mann will mich heiraten?
Ohne Kutsche? Ohne sechs weiße Pferde?
    Der istja nicht ganz richtig im Kopf!"
    Das mochte zutreffen, aber Bully dankte seinem Schöpfer, daß
Gwen sich der englischen Sprache bediente, die der Häuptling
nicht verstehen konnte.
    Gwen sah sich den Häuptling noch einmal ganz genau an. Sie
legte die Stirn in Falten und ging prüfend einmal um ihn herum.
Dem Häuptling kam das nicht ganz geheuer vor. Er stutzte.
    „Ausgeschlossen", sagte Gwen Schließung
aufEnglisch. „Ich werde dem Alten schon zeigen, was er zu
erwarten hat."
    Sie lächelte den Häuptling an, und die Zahnlücke im
Oberkiefer gab diesem Lächeln den Charakter des Aberwitzigen.
Dann ging sie auf ihn zu, noch immer lächelnd, holte aus und
trat dem Häuptling vor das Schienbein.
    Zuerst riß der Häuptling nur die Augen auf, dann schrie
er auf und sprang in die Höhe. Lauthals brüllend hüpfte
er auf einem Fuß hin und her und rieb sich das
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