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PR TB 157 Der Mann Aus Dem Nichts

PR TB 157 Der Mann Aus Dem Nichts

Titel: PR TB 157 Der Mann Aus Dem Nichts
Autoren: Perry Rhodan
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Mitternacht."
    Sie blickte ihn unsicher an.
    „Und was wird aus dir?" erkundigte sie sich. „Du
hast auch mit Senghor-Laa zu tun? Fürchtest du dich nicht vor
den larischen Verhören?"
    „Ich habe eine Rache", antwortete er bitter. „Ich
muß sie vollenden. Ich darf mich nicht fürchten."
    Sie gab sich damit halb zufrieden. Der Blick, mit dem sie Sanssouq
bedachte, war fast bewundernd.
    „Ich glaube, wir könnten gut miteinander auskommen",
sagte sie nachdenklich.
    Und das war zehnmal mehr, als man je eine Obskonerin zu einem
Terraner hatte sagen hören. Allmählich wurde die Zeit zum
wichtigsten Faktor. Machraq schlief immer noch. Sanssouq wünschte
sich, er könnte es ihm gleichtun. Er fühlte sich erbärmlich
müde. Aber noch floh ihn der Schlaf. Die Erregung hielt ihn
wach. Er hatte den kritischen Zeitpunkt auf Mitternacht festgesetzt
und zählte die Stunden, die ihm noch verblieben.
    T minus zehn Stunden.
    Sanssouq schlich sich hinab in den Silbermondhof. Die Mehrzahl der
Fahrzeuge stand noch immer so, wie er es von jener Nacht in
Erinnerunghatte, in der er mit Ochmar und Sanijah hier angekommen
war. Ohne Mühe fand er Ochmars Gleiter. Es war eines der
privilegierten Fahrzeuge, mit dem man in das Getto von Yeti gelangen
konnte.
    Sanssouq prüfte die Kontrollen und stellte fest, daß
der Gleiter fahrbereit war. Heute nacht würde er ihn brauchen.
Er öffnete das Luk des Laderaums, so daß es von außen
wie geschlossen wirkte und dennoch mit einem Handgriff aufgeschlagen
werden konnte.
    Vom Silbermondhof kehrte Sanssouq zu Mammas Gemächern zurück
und fand, daß sich die Obskonerin verabredungsgemäß
zurückgezogen hatte. Die Verriegelung der Tür war so
eingestellt, daß er sie mühelos beseitigen konnte.
    Um T minus acht Stunden befand sich Sanssouq wieder in seiner
Wohnung und trank zwei Becher Kahwe, die allerdings keine sonderliche
Wirkung erzeugten. Er spürte, wie dumpfe Müdigkeit in
seinen Gliedern emporkroch und auch sein Bewußtsein einzuhüllen
drohte.
    Machraqwar erwacht. Aber er lag noch auf seinen Polstern und
starrte teilnahmslos gegen die Decke. Das Muster der Decke war ein
Bild, das Sanssouqzeit seines Lebens nicht vergessen
    würde. Es begleitete ihn, wohin er auch ging, woran er auch
dachte. Machraq lag völlig reglos und blickte stets auf
denselben Deckenausschnitt. Manchmal versank Sanssouq in tiefes
Brüten und sah nur noch die kunstlosen Schnörkel und
Spiralen der Deckenverzierung vor sich.
    Um T minus sechs Stunden hatte er ein kurzes Interkomgespräch
mit Tantur, den er darauf aufmerksam machte, daß er heute
nachtden Ersten Herrn von Obskon werde wecken müssen. Tantur
fragte zurück und ermittelte, daß Sanssouqs Ankündigung
in der Tat ihren guten Grund hatte. Daraufhin wurde er mitteilsam.
    „Es liegt etwas in der Luft, man spürt es. Die
Besprechung heute morgen hätte mehrere Stunden dauern sollen,
aber in Wirklichkeit war sie nach ein paar Minuten schon vorüber."
    Das bedeutete, daß Maylpancer von dem außerplanmäßigen
Datenzugriff erfahren und der Untersuchung des Vorfalls dadurch die
Spitze abgebogen hatte, indem er die Konferenz sofort beendete. Jetzt
glaubte er, was Sanssouq ihm berichtet hatte!
    Um T minus fünf Stunden suchte Sanssouq das Licht des Hetos
auf und erstattete folgenden Bericht:
    „Heute nacht liefere ich den Beweis für meine
Unübertrefflichkeit. Ingro hat sich bereit erklärt, dich zu
empfangen. Das Rendezvous soll heute, zwei Stunden vor Mitternacht,
stattfinden."
    Senghor-Laa schien wenig geneigt, dem Terraner Vertrauen zu
schenken.
    „Und woher weiß ich, daß du dir nicht irgend
etwas ausgedacht hast, nur um mich vor den Überschweren
bloßzustellen? Immerhin stehst du in Maylpancers Dienst!"
    „Du hast mir neunhundert Springergold zugesagt für den
Fall, daß ich ein Stelldichein mit Ingro vereinbare. Stehe ich
nicht also auch in deinen Diensten?"
    Der Lare bedachte das.
    „Wo soll das Rendezvous stattfinden?" „Im
geheimen Konferenzraum." Senghor-Laa blickte den Terraner
verwundert an.
    „Welch ein eigentümlicher Ort", meinte er. „Ingro
hat keine Vollmacht, den Konferenzsaal zu betreten."
    Sanssouq lächelte.
    „Das ist richtig. Aber du hast die Vollmacht. Ingro wird in
der Nähe warten und mit dir zusammen den Raum betreten. Es
bedarf nur eines Winkes von mir."
    Die Zweifel des Laren schwanden. Immerhin war er der Vertreter der
Macht, die diese Galaxis beherrschte. Wer sollte sich getrauen, mit
ihm Schabernack zu treiben? Dieser
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