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PR TB 152 Der Stadtebauer

PR TB 152 Der Stadtebauer

Titel: PR TB 152 Der Stadtebauer
Autoren: Perry Rhodan
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etwas, ohne dich zu verraten!
flüsterte eindringlich der Logiksektor.
    Ich hob die Arme und sagte laut:
    „In einigen Stunden sind wir am Ufer des Wunderflusses. Dort
werden wir an Land gehen und uns ausruhen. Einverstanden?"
    Ein zustimmendes Geschrei aus fünfzig Kehlen widerhallte
unter dem Deck. Merkwürdig abermals: Wir sprachen eine Sprache.
Sie war vokalreich und volltönend, und ich kannte sie, ohne zu
wissen, wie und wann ich sie gelernt hatte. Wie kam ich ohne
Erinnerung aus der Schutzkuppel unterWasser hierher?
    Ich ging zum Bug, kletterte die mit gedrehten Tauen gesicherte
Treppe hinauf und bemerkte unaufhörlich neue Einzelheiten, die
mir bestätigten, daß dieses Schiff ,ebenso von Meisterhand
erbaut wie die Mannschaft von einem klugen Fachmann ausgesucht worden
war. Das Segel war an dem riesigen Rahgestänge befestigt. Ein
Dreieckssegel, das recht komplizierte Manöver erlaubte, mit zwei
der Spitzen an der Schrägrah und mit dem letzten Eck auf der
rechten Seite des Schiffes angebracht war. Trittleitern aus Seilen
und runden Hölzern führten zum Mast hinauf. Dergeschnitzte
Kopfam Bug entsprach, wenn auch vergrößert und dämonisch
verzerrt, dem Raubvogelkopf des Seeadlers.
    Ich fürchtete mich nicht mehr.
    Aber ich warvollkommen ratlos. Ich verfügte über keine
Informationen.
    Ich wußte nur, daß eine Besonderheit an den Ufern des
Wunderflusses das Ziel der AIV und des anderen Schiffes war.
    Ich musterte die Umgebung. Die Sonne hatte sich aus dem
Dunstschleier erhoben und ließ mit den schwarzen Schatten alle
Einzelheiten deutlich hervortreten. Die Schiffe steuerten noch immer,
eines im Kielwasserdes anderen und eine Bogenschußweite
voneinander getrennt, das linke Ufer an, also die Stelle, an der die
breite Flußmündung ins Meer überging. Dort sah ich
Felsen, runde Hügel und ein Waldgebiet. In der Ferne, im
Nordosten, glaubte ich eisbedeckte Berge erkennen zu können. Auf
diesem Teil des spiegelglatten Meeres, einer halbmondförmigen
Bucht, waren wirvöllig allein, abgesehen von springenden Fischen
und kreisenden Vögeln.
    Im Schiff entstand Bewegung. Ich sah, wie eines der Mädchen
mit einem Metallpokal auf mich zukam und mir das Gefäß
entgegenhielt.

    "DerTrunkwird dich erfrischen, Herr Atlantharro, wiejeden
Morgen!" sagte sie und strahlte mich an. Sie warjung, sah
hinreißend aus mit ihren bloßen Schultern und dem langen,
schwarzblauen Haar, und sie schienen mich alle zu schätzen.
    "Danke!" sagte ich und, hielt den schweren Pokal fest in
beiden Händen. Mit federnden Knien fing ich die Bewegungen des
Schiffes ab, als hätte ich mondelang nichts anderes getan. Jeden
Morgen? Atlantharro? Die Rätsel vermehrten sich!
    Das gelbliche Getränk roch frisch, nach Früchten, nach
säuerlichem Alkohol und einem prickelnden Gewürz. Es war
eine erhebliche Menge. War ich der Mannschaft als Trinker bekannt?
    Kein Gift! beruhigte mich der Extrasinn.
    Ich nahm einen kleinen Schluck, und dann spürte ich den
Durst. Ich trank den Pokal leer. Die Mischung erfrischte, klärte
den morgenmüden Verstand und kühlte den schwitzenden
Körper. Sie schmeckte ebenso hinreißend, wie das Mädchen
aussah.
    "Gutwiejeden Morgen", sagte ich leichthin. Eine
trügerische Heiterkeit überkam mich ganz plötzlich.
Alles würde gut werden, wenn ich nur lange genug beobachtete und
mir merkte, was ich' sah. "Ich habe lange geschlafen, wie?"
    "Langer Schlaf macht gute Laune, Herr!"
    "Nicht immer. Aber bald werden wirAbwechslung haben und
wieder Boden unter den Beinen."
    "Nichts anderes, als was wir wollten!" erwiderte sie,
lächelte wieder und nahm mirdas Gefäß aus den
Fingern."Noch einen Becher, Kanshaubi, Herr?"
    "Später."
    Während ich noch immer damit beschäftigt war, Eindrücke,
Informationen und Vermutungen zu sammeln, näherten sich die
Schiffe zielstrebig dem nasenartig vorspringenden Felsen, derdie
Grenze zwischen Fluß ,und Ozean markierte. Ich kletterte in den
Mast und blieb dort stehen, die biegsamen Sohlen auf die Rah
gestemmt. Der Steuermann des vorausfahrenden Schiffes winkte mir zu,
und ich winkte zurück.
    Woher hatte ich Schiffe und Mannschaften?
    Nur Ruhe! Du wirst es herausfinden!
    "Vielleicht erst, wenn es zu spät ist!" knurrte
ich. Niemand hörte zu. Die Bewegungen des. Schiffes, hier oben
viel deutlicher ausgeprägt, und die Wirkung des Kanshaubitranks
berauschten mich ein wenig Ich hatte eine Aufgabe, irgendwo am Ufer
des Wunderflusses. Ich begann mich darauf zu freuen. Aber
vordringlich war es
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