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PR TB 152 Der Stadtebauer

PR TB 152 Der Stadtebauer

Titel: PR TB 152 Der Stadtebauer
Autoren: Perry Rhodan
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den Zweck herauszufinden. Die Namen, die
Bedeutungen, diese scheinbar grundlose Heiterkeit, die dieses Schiff
kennzeichnete. Ich warfeinen verzweifelten Blickzum stumm kreisenden
Seeadler hinauf und wartete.

    Ich stand im Heck und' sah beeindruckt zu, wie die Mannschaft des
ersten Schiffes einen Halbkreis fuhr, dann rückwärts aufden
breiten Strand zuhielt und im letzten Augenblick das Ruderblatt
hochzog. Kiel und Heck knirschten aufden Sand. Mit schnellen
Handgriffen wurden die Riemen befestigt.
    Binnen ganz kurzer Zeit konnte das Schiffwieder starten. Ich stand
neben meinem Steuermann und hörte seine Kommandos, sah das-
perfekte Zusammenarbeiten der Ruderer, und. schließlich lagen
beide Schiffe im richtigen Abstand aufdem Sand. Eine leichte Brandung
hob und senkte die Vorderteile.
    Warum gab ich eigentlich nicht einfach zu, daß ich nichts
wußte? Wußte Ich denn, wie mich die Mannschaft
kennengelernt hatte? Wahrscheinlich deswegen verhielt ich mich so
eigentümlich, weil diese Mannschaft so souverän und
selbständig war. Ich entschloß mich schnell und fragte den
Steuermann, der das kupferbeschlagene Ruderblatt sicherte:
    "Mann derguten Richtung!"
    Er grinste mich an, und seine Augen glitten hinüber zum Rand
des Uferwaldes. Er wa r wie eine massive grüne Mauer. Ein
gewaltiger Chor von tausend verschiedenen Tierstimmen überfiel
uns.
    "Herr?"
    „Wo sind meine Waffen? Dies ist neues Land für uns. Mit
Sicherheit gibt es dort Gefahren."
    "Du sagst es, Atlantharro. Alle deine geheimnisvollen Dinge
sind in dem kleinen Raum, den du bewohnst."
    Er deutete auf einen Hohlraum genau unterhalb der Stelle' an der
wir uns befanden. Ich nickte ihm zu und ging hinunter. Ich fand den
Raum; eine Ianggestreckte Zelle, die fast über die gesamte
Breite des Hecks verlief und ausgesprochen rationell eingerichtet
war. Ich fand in einem Schrank eine schmale, hochpolierte Platte aus
hellem Kupfer. Sie wirkte wie ein Spiegel. Während ich Waffen
fand, dazu fast dieselbe Ausrüstung, die ich während meines
Aufenthalts in Memphis gebraucht hatte, betrachtete ich mich im
Spiegel. Ich erkannte mich wieder. Aber ich war mir selbst fremd;
meine Haut war braun, mein Haar war blauschwarz gefärbt, und ich
trug einen hochgedrehten Oberlippenbart. Stiefel, helle Hosen aus
einem leinenähnlichen Stoff, ein breiterGürtel mit Taschen,
Dolchen und einem geheimnisvollen Kästchen, ein eng anliegendes
Hemd aus Leder rhit weitgeschnittenen Ärmeln.
    Und derZeltschwingungsaktivator! sagte der Extrasinn. Diesmal
hatte sich das lebenswichtige Gerät in ein trapezförmiges
Amulett aus einem gelblichweißen Material verwandelt, in dem
verschiedene kleine Gestalten lebten.
    Sie erzählten, geschnitzt und poliert und mitAltersflecken,
zweifellos eine Geschichte, aber ich hattejetzt keine Zeit. Ich
packte einen langen, verzierten Bogen, warfeinen gefüllten
Köcher aufden Rücken und schob ein kupfernes Kampfbeil in
den Gürtel. Dann lief ich geduckt wieder aufs Achterdeck.

    Ich sah, daß die Besatzungen beider Schiffe mit großen
Sätzen hinunter ins flache Wasser und in den Sand sprangen.
Jeweils vier Bogenschützen blieben auf den Schiffen. Ich hob den
Arm und rief:
    "Freunde! Wirversuchen, Wild zu schießen! Ein Braten,
denke ich, wird uns guttun. Wir bleiben hier und segeln morgen
weiter! Oderwir rudern, wenn es keinen Wind hat!"
    Wieder erschollen zustimmende Rufe. Ich löste den großen,
purpurngefärbten Mantel von den Schultern und warf ihn in die
Ecke der Heckverkleidung. Mit einem weiten Satz sprang ich hinunter
in den Sand und federte den Sturz in den Knien ab. Ich merktejetzt
deutlich, daß mein Körper mir vollkommen gehorchte. Alle
Spuren eines langen Schlafes waren restlos beseitigt. Ich sah mich
um, der halbmondförmige Strand reichte für ein flüchtiges
Lager. Die Ruderer brachten zwei lange Taue aus und drangen in zwei
kleine Gruppen in die Richtung der ersten Bäume vor. Ein anderer
Kreis bildete sich um mich. Sie erwarteten zweifellos Befehle oder
präzise Anordnungen.
    Ich warfeinen schnellen Blick nach oben. Noch immer kreiste
wachsam der weiße Seeadler über uns. Rund hundertfünfzig
Menschen waren wir also, schoß es mir durch den Kopf, als ich
sie überschlägig gezählt hatte.
    "Hört zu", sagte ich zu denen, die teilweise für
die Jagd ausgerüstet um mich herum standen. "Wir brauchen
etwa zehn gute Braten, die unseren Fleischvorrat ergänzen. Dazu
Feuerholz, Frischwasser und so weiter. Ihr wißt, was nötig
ist.
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